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Königsbrunn: Am Königsbrunner Gymnasiumsweiher kehrt wieder Frieden ein

Königsbrunn

Am Königsbrunner Gymnasiumsweiher kehrt wieder Frieden ein

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    Der Gymnasiumsweiher ist nach der Rodung wieder vom Sport- und Freizeitpark West aus einsehbar. Das Südufer (im Bild gegenüberliegend) soll als Feuchtwiese gestaltet und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
    Der Gymnasiumsweiher ist nach der Rodung wieder vom Sport- und Freizeitpark West aus einsehbar. Das Südufer (im Bild gegenüberliegend) soll als Feuchtwiese gestaltet und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Foto: Adrian Bauer

    Der Königsbrunner Gymnasiumweiher und speziell die Ausbuschung großer Uferbereiche hat im Wahlkampf für einige Aufregung gesorgt. Deutlich sachlicher hat zuletzt der Bauausschuss über das Thema diskutiert und vereinbart, wie die nächsten Schritte aussehen.

    Auf dem Areal rund um den Königsbrunner Gymnasiumsweiher wurden massiv Bäume und Büsche entfernt und das Ufer abgeflacht.
    Auf dem Areal rund um den Königsbrunner Gymnasiumsweiher wurden massiv Bäume und Büsche entfernt und das Ufer abgeflacht. Foto: Hermann Schmid

    Bürgermeister Franz Feigl erinnerte an die Ausgangslage. Auf Antrag der Grünen hatte die Stadt eine Umgestaltung des Areals durch einen Landschaftsarchitekten planen lassen. Bei der Diskussion über die Pläne hatten die Freien Wähler angeregt, die Ausbuschung möglichst noch in diesem Winter vor Beginn der Vogelbrut anzugehen. Am 14. Januar bekam die Stadt noch einen externen Dienstleister, der die Arbeiten übernahm. „Die Rodung wurde so vorgenommen, wie mit der Unteren Naturschutzbehörde abgestimmt“, sagte Bürgermeister Feigl. Die Augsburger bemängelten nun, dass man in die Arbeiten nicht eingebunden war.

    Abgefräster Teilbereich war Überwinterungszone für Amphibien

    Das Problem war, dass bei den Arbeiten ein als Flachwasserbereich angelegtes Stück im Osten des Weihers nicht beachtet würde. In solchen Bereichen legen Amphibien jetzt ihren Laich ab oder graben sich im Herbst zum Überwintern ein. Dem Dienstleister war das nicht bewusst.

    Durch die Arbeiten, bei denen unter anderem der Boden fünf Zentimeter tief abgefräst wurde, könnten Tiere getötet worden sein. Ob das so war, kann niemand sicher sagen, denn der Bereich war seit einiger Zeit verlandet. Als Sofortmaßnahme wurde nun noch vor Beginn der Laichzeit ein neuer Flachwasserbereich angelegt und soll noch bepflanzt werden. Einen weiteren großen Flachwasserbereich gibt es am stärker bewachsenen Westufer des Teichs.

    Die Frage im Bauausschuss war nun, wie das Südufer künftig aussehen soll. Dort wurde ebenfalls stark ausgelichtet. Die Naturschutzbehörde wünscht sich, dass Feuchtwiesen mit heimischen Gewächsen entstehen und keine Sträucher mehr wachsen. Diese Pflanzen müssen nur zweimal pro Jahr gemäht werden und dienen als Lebensraum für Amphibien und Reptilien. Ohne die vielen Sträucher kommt nun auch wieder die Sonne in den Bereich, was für viele Tiere und Pflanzen wichtig ist. Auch einige Uferpflanzen soll gepflanzt werden. Der Bereich soll nicht betreten werden und wurde schon jetzt mit Reisighaufen vom Rest des Ufers abgetrennt.

    Helmut Schuler (Freie Wähler) lobte, dass der Weiher nach den arbeiten nun vom extrem starken Bewuchs befreit und vom Park wieder einsehbar sei: „Das ist ein Gewinn für den ganzen Bereich und ein guter Anfang für die Gestaltung.“ Sollten bei den Arbeiten Tiere getötet worden sein, würden sich die Bestände dank des zweiten Flachwasserbereichs sicher schnell erholen. Doris Lurz (Grüne) bedankte sich, dass der Bau der zweiten Flachwasserzone so schnell umgesetzt wurde. Die Ausbuschung sei ein Wunsch der Grünen gewesen, allerdings sei man davon ausgegangen, dass dies unter fachkundiger Betreuung erfolge. Hier sei nicht sorgfältig genug gearbeitet worden.

    Stadtrat Königsbrunn soll noch dieses Jahr über die Gestaltung entscheiden

    Christian Toth (FDP) erkundigte sich, wie nun die tatsächliche Beschlusslage zur Gestaltung des Weihers aussehe und ob die Ausbuschung beschlossen worden sei. Bürgermeister Franz Feigl erwiderte, es sei noch keine Variante beschlossen. Alle hätten sich bei den Diskussionen für die Rodungsaktion ausgesprochen und es habe auch keinen Widerspruch gegeben, als man bekannt gab, dass sich ein Dienstleister gefunden habe.

    dicht eingewachsen sah der Gymnasiumsweiher noch vor den Rodungsmaßnahmen aus.
    dicht eingewachsen sah der Gymnasiumsweiher noch vor den Rodungsmaßnahmen aus. Foto: Manuela Bauer (Archiv)

    Die Diskussion, was am Nordufer des Weihers entstehen soll, werde man im Laufe des Jahres führen, sagte Franz Feigl – allein schon, weil sich sonst die Natur die Bereiche zurückhole, die gerodet wurden, um dort Wege anzulegen.

    Man werde sich an den Bescheid der Unteren Naturschutzbehörde halten und sie genau in alle Schritte einbezogen, kündigte der Bürgermeister an. Florian Kubsch (SPD) merkte an, das für ihn als Juristen der Bescheid das entscheidende Kriterium sei. Die Behörde müsse ihre Vorgaben bitte auch genau genug formulieren.

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