Prozess im Kreis Dillingen: News im Überblick

Dillingen

Drogengelder unterschlagen: Polizist verurteilt

Augsburg/Dillingen - Ein "hohes Maß an krimineller Energie" hat ausgerechnet ein Kriminalkommissar aus Dillingen bewiesen. Wegen Unterschlagung, Verstrickungsbruch und Urkundenfälschung wurde der 47-Jährige gestern vom Amtsgericht in Augsburg zu einer 18-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Da die Strafe über einem Jahr liegt, scheidet er damit automatisch aus dem Polizeidienst aus, auch verliert er seine Beamtenpension. Welches Motiv ihn zu der Tat trieb, blieb in der knapp einstündigen Verhandlung im Dunkeln. Über seinen Verteidiger Stefan Pfalzgraf räumte der Angeklagte alle Vorwürfe ein. Das Gericht hatte deswegen auf die Ladung von Zeugen verzichtet. Der Kriminalhauptkommissar gab zu, im Zusammenhang mit der Festnahme von Rauschgiftdealern im Jahr 2005 beschlagnahmte Gelder in Höhe von 40 000 Euro unterschlagen zu haben.

Peter Richter

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Dillingen

Gynäkologe muss ins Gefängnis

Dillingen Ein spektakuläres Verfahren ist gestern nach fast zehnstündiger Prozessdauer vor dem Amtsgericht in Dillingen zu Ende gegangen. Ein heute 72-jähriger Gynäkologe, der 2009 am Kreiskrankenhaus Wertingen nur drei Monate in leitender Stellung beschäftigt gewesen war, hatte sich wegen sexuellen Missbrauches in zwei Fällen unter Ausnutzung eines Behandlungsverhältnisses zu verantworten. Die Staatsanwaltschaft warf dem Mediziner vor, das Vertrauen einer 34-jährigen ledigen Bürokauffrau ausgenutzt und sie bei Untersuchungen gegen deren Willen sexuell stimuliert zu haben, wobei er sogar einmal eine Penetration vorgenommen haben soll.

Margot Sylvia

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Dillingen

Gynäkologe muss ins Gefängnis

Dillingen Ein spektakuläres Verfahren ist gestern nach fast zehnstündiger Prozessdauer vor dem Amtsgericht in Dillingen zu Ende gegangen. Ein heute 72-jähriger Gynäkologe, der 2009 am Kreiskrankenhaus Wertingen nur drei Monate in leitender Stellung beschäftigt gewesen war, hatte sich wegen sexuellen Missbrauches in zwei Fällen unter Ausnutzung eines Behandlungsverhältnisses zu verantworten. Die Staatsanwaltschaft warf dem Mediziner vor, das Vertrauen einer 34-jährigen ledigen Bürokauffrau ausgenutzt und sie bei Untersuchungen gegen deren Willen sexuell stimuliert zu haben, wobei er sogar einmal eine Penetration vorgenommen haben soll.

Margot Sylvia

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Mut der Frauen wächst

Endlich haben immer mehr Frauen den Mut, sexuelle Peiniger anzuzeigen und damit oftmals einen schwierigen und manchmal demütigenden Weg in die Öffentlichkeit zu wagen. Da muss es nicht immer um so spektakuläre Fälle wie den des prominenten Meteorologen Jörg Kachelmann gehen. Dies hat der jüngste Prozess vor dem Amtsgericht Dillingen aufgezeigt. Eine junge Frau hatte, von Familie und Freundin unterstützt, durch ihre Anzeige einen Arzt vor Gericht gebracht, der unter Ausnutzung eines Vertrauensverhältnisses gegen ihre sexuelle Selbstbestimmung verstieß und ihr psychisch großen Schaden zufügte. Dass gerade ein Arzt dermaßen kriminell handelte, ist eine zusätzliche Katastrophe. Wer weiß, wie viel Hemmungen nicht wenige Frauen haben, wenn sie einen Gynäkologen aufsuchen, kann sich gut in das Leiden des Opfers hineinversetzen. Um zu einem eindeutigen Schuldspruch zu kommen, machen es sich die Gerichte nicht leicht. Schließlich ging es im zitierten Fall um die berufliche Existenz eines bisher angesehenen Mediziners. Um der Wahrheit bei Fällen, in denen in der Regel nur zwei Menschen beteiligt sind, möglichst nahe zu kommen, muss das Opfer vor Gericht Fragen in den intimsten Bereich der eigenen Existenz zulassen. Im Dillinger Fall kann man dem Gericht ein behutsames und doch klares und zielstrebiges Vorgehen bescheinigen. Das ist nicht immer selbstverständlich.

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