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Wo Urlaub machen? An diesen Reisezielen ist es jetzt schon warm

Wen das Fernweh packt, der kann zum Beispiel nach Sizilien in den Frühling fahren und diese schönen Sonnenuntergänge bestaunen.
Foto: Jana Tallevi
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An diesen Urlaubsorten ist jetzt schon richtig Frühling

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    Der Winter in Deutschland ist grau und lang. Umso mehr wächst mit den Monaten die Sehnsucht nach Sonne, Draußensein und milden Temperaturen. Glücklicherweise muss man dafür von Deutschland aus gar nicht weit reisen. Wir haben fünf Ziele gesammelt, wo jetzt schon Frühling ist.

    Das Leben kehrt nach mehr als 300 Jahren zurück: Junge Kiefern auf dem Lavafeld des Vulkan von Garachico, der 1706 zuletzt ausgebrochen ist.
    Das Leben kehrt nach mehr als 300 Jahren zurück: Junge Kiefern auf dem Lavafeld des Vulkan von Garachico, der 1706 zuletzt ausgebrochen ist. Foto: Art Selbach

    Wandern auf Teneriffa: Vulkane und wilde Landschaften

    Teneriffa, die Vulkan-Insel, bietet mit dem Teno- und dem Anagagebirge unzählige Möglichkeiten für Wanderer. Wer nur am Strand liegt, verpasst was. Und wer im ruhigeren Norden der Insel unterwegs ist, kann kaum glauben, dass es auf der Insel in den vergangenen Sommermonaten immer wieder laute Proteste gegen Massentourismus und dessen Auswüchse gegeben hat. Während der Süden der Insel meist das Ziel der Sonnenhungrigen ist, zieht der Norden eher die Naturliebhaber - und freundinnen an. Im Norden geht es ruhiger zu, hier begegnet man auf einigen Routen selten anderen Wanderinnen und Wanderern, oftmals hat man die Landschaft ganz für sich allein. Einige belebte Orte gibt es natürlich trotzdem, Garachico zum Beispiel oder Icod de los Vinos. Der Teide-Nationalpark lohnt sich in jedem Fall als Ausflugsziel. Auch die ebenso bekannte wie spektakuläre Masca-Schlucht, die Zahl der Besucherinnen und Besucher ist hier mittlerweile limitiert. Lichte Kiefernwälder, schwarzer Lavaboden und spektakuläre Felsformationen: Die Landschaft auf Teneriffa ist etwas Besonderes. Für Wanderungen auf Teneriffa bieten sich besonders das Frühjahr, der Herbst und der Winter an.

    Rund 2500 Jahre alt ist der Concordia-Tempel im Tal der Könige in Agrigent. Auch der Olivenbaum im Vordergrund ist schon 900 Jahre alt.
    Rund 2500 Jahre alt ist der Concordia-Tempel im Tal der Könige in Agrigent. Auch der Olivenbaum im Vordergrund ist schon 900 Jahre alt. Foto: Jana Tallevi

    Sizilien im Winter: Genuss, warmes Meer und viel Kultur

    Im Januar und Februar kann es auf Sizilien auch mal regnen. Aber schon im März locken im Naturschutzgebiet Riserva Naturale Torre Salsaerst die Mandelbäume wieder mit ihrer zarten und gleichzeitig so beeindruckenden Blüte, im April folgen gelber Ginster, blauer Rosmarin und andere Gewächse der Macchia. Das Gebiet liegt in der sizilianischen Region Agrigent, etwas abseits der großen Städte Palermo und Catania. In diesem Naturschutzgebiet kann man allerdings nicht nur seltene Pflanzen und Tiere bewundern. Ganz in der Nähe liegt auch das Tal der Tempel, wo sich unter anderem der Concordia-Tempel befindet – einer der am besten erhaltenen Tempel aus der griechischen Siedlungszeit überhaupt und Symbol der Unesco. Hier befindet sich auch der „Garten der Menschheit“, der denen gewidmet ist, die sich unter Einsatz des eigenen Lebens für die gerechte Sache eingesetzt haben. Nicht zu vergessen sind zu dieser Jahreszeit die fast menschenleeren Strände Siziliens, an denen man auch jetzt schon baden kann.

    Fathi Sakal arbeitet in einer 400 Jahre alten Töpferei im ehemaligen Töpferdorf Guellela, die seine Familie in der elften Generation betreibt.
    Fathi Sakal arbeitet in einer 400 Jahre alten Töpferei im ehemaligen Töpferdorf Guellela, die seine Familie in der elften Generation betreibt. Foto: Jana Tallevi

    Djerba in Tunesien: Bunt und in Bewegung

    Djerba mag einigen noch von früher als All-inclusive-Ziel vorallem für Badegäste bekannt sein. Dabei ist die Insel im Süden Tunesiens so viel mehr als das: In den vergangenen Jahrzehnten hat sich hier ein alternativer Tourismus entwickelt, der es Reisenden ermöglicht, die Menschen und Traditionen vor Ort kennenzulernen. Der Töpfer Fathi Sakal zum Beispiel zeigt Touristinnen und Touristen das jahrhundertealte Handwerk, das er bereits in elfter Generation in seiner kleinen Töpferei betreibt. Wer will, bekommt hier auch ein traditionelles Mittagessen serviert. Der Architekt und Stadtplaner Wajdi Borgi führt Besucherinnen und Besucher durch die Stadt und zeigt ihnen auch die Ecken, an denen sich die Einheimischen auf einen Tee mit Minze treffen. Besonders gerne kocht er mit den Menschen tunesische Gerichte – und kann dabei auf Zutaten zurückgreifen, die es im deutschen Winter noch lange nicht gibt. Beim Besuch in Djerba wird immer wieder deutlich, wofür die Insel seit 2023 Weltkulturerbe ist: die Tradition des interreligiösen Zusammenlebens. Sehrenswert ist auf Djerba vorallem die weltberühmte Synagoge La Ghriba. Wer auf der tunesischen Insel nur am Strand liegt, verpasst also was.

    Die Bucht von Mattinata erstreckt sich zwischen zwei Höhenzügen.
    Die Bucht von Mattinata erstreckt sich zwischen zwei Höhenzügen. Foto: Ulf Lippmann

    Gargano in Süditalien: Zwischen Himmel und Meer

    Urlaub am Meer oder in den Bergen? Oft genug sorgt diese Frage für Diskussionen oder gar Streit bei der Reiseplanung. Dabei ist die Lösung manchmal so einfach: beides! Im Nationalpark Gargano in Apulien scheinen die Berge direkt aus dem Mittelmeer aufzusteigen. Kein welliges Hügelland oder sanftes Vorgebirge, nein, schon die Steilküste am Strand ragt rund 100 Meter senkrecht in die Höhe und kurz dahinter fühlt es sich sogar richtig alpin an. Hätte man das hier im Süden Italiens vermutet? Hier kommen Wanderer und Mountainbikerinnen auf ihre Kosten und können nebenbei zahlreiche Arten wilder Orchideen entdecken – nirgendwo in Europa wachsen so viele davon wie hier im Gargano. Aber auch kulturell hat die Region etwas zu bieten. Im Museum in Mattina lassen sich Steinstelen und Keramiken der Daunier bewundern, einem Volk, das vor Jahrtausenden in Süditalien gelebt hat und das weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Und in der nahegelegenen Pilgerstadt Monte Sant‘Angelo liegt eine in den Fels gehauene Kirche mit vielen Opfergaben. Und wer einfach nur entspannen will, der kann das in einer der zahlreichen Buchten am Strand auch bestens tun. Das türkisblaue Wasser ist schließlich zu verlockend...

    Auf der Via Verde del Aceite sind Olivenbäume allgegenwärtig. Auf der ehemaligen Bahntrasse radelt es sich ganz entspannt bei geringer Steigung.
    Auf der Via Verde del Aceite sind Olivenbäume allgegenwärtig. Auf der ehemaligen Bahntrasse radelt es sich ganz entspannt bei geringer Steigung. Foto: Franziska Wolfinger

    Fahrradfahren in Spanien: Ein Meer aus Olivenbäumen

    Die Via Verde del Aceite – der „Grüne Weg des Olivenöls" – ist eine ehemalige Zugstrecke, die in einen Fahrradweg umgewandelt wurde. Links und rechts davon reiht sich Olivenbaum an Olivenbaum, Plantage an Plantage. Ganz nebenbei erradelt sich der interessierte Tourist hier ein Stück andalusische Industriegeschichte. Die südspanischen Provinzen gelten vollkommen zu Recht – das bestätigt schließlich der Blick vom Rad – als größter Olivengarten der Welt. Das Öl der kleinen Früchte ist schon lange ein gefragter Exportartikel. Heute bringen es Lastwagen in jeden noch so entlegenen Supermarkt Europas. 1886 setzten die Andalusier auf den Transport per Schiene. Die Eisenbahn als entscheidender Wirtschaftsfaktor hat aber auch in Spanien ausgedient und so entstanden die Vias Verdes – Grüne Wege, die sich bestens für ausgedehnte Radtouren eignen. Die Via Verde del Aceite in Andalusien ist mit 128 Kilometern die längste der Strecken. Der Radweg führt zum größten Teil durch Olivenhaine, durchquert aber auch eine Handvoll malerischer Städtchen und Dörfer, in denen Radler und Radlerinnen dann ihre Unterkünfte und Verpflegung finden.

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