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Was schenken? Top-Buchtipps für Reisefans zu Weihnachten

Weihnachtsgeschenke

Lesefutter zu Weihnachten: Unsere Buchtipps für Reisefans

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    Der Fotograf Michael Martin ist am Nordpol einer Eisbärenfamilie begegnet.
    Der Fotograf Michael Martin ist am Nordpol einer Eisbärenfamilie begegnet. Foto: Michael Martin

    Es gibt kaum Schöneres an trüben Wintertagen, als sich in Kissen zu kuscheln, in einem Buch zu blättern und sich in andere Gefilde, ja andere Welten und Zeiten, zu träumen. Kaum ein Medium ist dafür besser geeignet als ein Buch. Wir haben unter den vielen Neuerscheinungen ganz besondere Bücher für ganz unterschiedliche Lesebedürfnisse ausgesucht. Sie machen sich auch unter dem Weihnachtsbaum gut. Lassen Sie sich verführen!

    Wie kalt ist es am Nordpol? Auf jeden Fall eiskalt. So kalt, dass einem die Nasenspitze abfrieren könnte. Der Fotograf Michael Martin weiß das aus eigener Erfahrung, denn er hat unsere Welt bereist – von der eisigen Arktis bis zu den Wüsten Afrikas. In dem Buch „Unsere wunderbare Erde“ lädt er Kinder ab 9 dazu ein, ihm auf seinen Expeditionen zu folgen und aufregende Entdeckungen zu machen. So erfährt man, dass es am Nordpol keine Uhrzeit gibt, weil hier alle Zeitzonen der Erde zusammenlaufen. Dass Elefanten bis zu 200 Kilogramm fressen und 70 bis 150 Liter Wasser trinken – täglich. Was Tundra (Kältesteppe) und Taiga (Nadelwald) unterscheidet oder warum das Auftauen des Permafrosts so gefährlich ist - weil das im Boden gebundene gefährliche Methan freigesetzt wird. Michael Martin erzählt in eindrucksvollen Fotos von den Nenzen in Sibirien, von den Khampa-Nomaden in Ladakh und von den Massai in Ostafrika, von Eisbären und Löwen, von Bergen, Meeren und Flüssen:
    Michael Martin/Anna Taube. Unsere wundervolle Erde, Loewe, 175 S., 28 Euro

    In diesem Häuschen in Taos New Mexico hat D.H. Lawrence während seiner Besuche bei der Malerin O‘Keeffe gewohnt .
    In diesem Häuschen in Taos New Mexico hat D.H. Lawrence während seiner Besuche bei der Malerin O‘Keeffe gewohnt . Foto: Lilo Solcher

    Wohin reist die Kunst? Gereist wurde schon lang. Und natürlich waren auch die großen Künstler gern und viel unterwegs – aus den unterschiedlichsten Gründen. Der Renaissance-Maler Caravaggio etwa floh aus Rom nach Malta, nachdem er seinen Kontrahenten erstochen hatte. Später zog es ihn nach Sizilien. Nicht immer waren die Reise-Gründe so dramatisch. Künstler und Künstlerinnen suchten die Ortsveränderung, das Abenteuer, um sich inspirieren zu lassen. Von diesen Reisen und den Werken, die daraus entstanden, erzählt Travis Elborough in „Unterwegs“. Die Lesenden begleiten den Surrealisten Dali nach Manhattan, wo er auf einem Kostümball als Leiche auftrat. Sie folgen Frida Kahlo und Diego Rivera in die Flitterwochen in Cuernavaca und Georgia O‘Keeffe in die Badlands von New Mexico. 30 Künstler-Reisen stellt der Band vor, Reisen von Jean-Michel Basqiat bis Vincent van Gogh, von Albrecht Dürer bis Marcel Duchamp – allesamt interessant bebildert und inspirierend: Travis Elborough. Unterwegs – Die Reisen großer Künstlerinnen und Künstler, Kosmos, 225 S., 28 Euro

    Der Adventskranz ist typisch deutsch. Aber es gibt noch viel mehr erstaunliche deutsche Eigenheiten.
    Der Adventskranz ist typisch deutsch. Aber es gibt noch viel mehr erstaunliche deutsche Eigenheiten. Foto: Ralf Lienert

    Was ist (typisch) Deutsch? Klar, der Weihnachtsbaum ist typisch deutsch. Oder der Adventskranz. Der erste hing wohl 1839 im Rauhen Haus bei Hamburg, wo Kinder aus armen Familien untergebracht waren – ein Wagenrad mit vier roten Kerzen und vielen weißen für die Wochentage dazwischen. Aber auch die Raserei auf den Autobahnen ist typisch deutsch wie der Band „100 Mal Deutschland“ verrät. Ebenfalls typisch deutsch sind die Dauerwelle, der Buchdruck, der Schrebergarten und die Love Parade, Märchen, Wald und Wolf. Auch wenn der Rhein in der Schweiz entspringt und in den Niederlanden in die Ostsee mündet, gilt er doch als typisch deutsch. Womöglich wegen der Loreley. Dabei ist der Rhein eigentlich ein europäischer Fluss. Es gibt viel Spannendes auf den von Jan von Holleben und Kerstin Schürmann originell inszenierten Seiten. Martin Vergs durchaus auch hintergründige Texte lesen sich leicht und laden zum Nachdenken ein: 100 Mal typisch Deutschland, Carlsen, 223 S., 30 Euro

    Sehnsuchtsort Gipfel. Bernd Ritschel fotografierte auf dem Säuling.
    Sehnsuchtsort Gipfel. Bernd Ritschel fotografierte auf dem Säuling. Foto: Bernd Ritschel

    Warum sind Berge heilig? Berge faszinieren die Menschen seit Urzeiten. Die Gipfel wurden mystifiziert als Sitz der Götter oder Tanzplatz der Hexen. Für den Fotografen Bernd Ritschel sind Gebirge vor allem Sehnsuchtsorte. In dem Bildband „Europas Heilige Berge“ geht er der Frage nach, was einen Berg heilig macht und stellt in seinen Fotos geheimnisvolle Gipfel und Schicksalsberge vor – vom Watzmann bis zum Olymp, vom Pilatus in der Schweiz bis zum Triglav in Slowenien. Dazu erzählen Ritschel und die Autorin Nina Ruhland erstaunliche Geschichten. Vom „Wetterprophet Säuling“ etwa, von den Schlernhexen und dem blutigen Streit zwischen den albanischen Brüdern Tomorr und Shpira, die zu den gleichnamigen Bergen versteinerten. Blättert man durch die Seiten mit den beeindruckenden Fotos von leuchtenden Bergen, von Gipfeln im Nebel, Schnee bedeckten Felswänden und Farbspielen bei Sonnenuntergang kommt man dem Mythos Berg ganz nahe: Bernd Ritschel/Nina Ruhland. Europas Heilige Berge, Knesebeck, 208 S., 40 Euro

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