Startseite
Icon Pfeil nach unten
Reise
Icon Pfeil nach unten

Vorsicht bei der Reise-Buchung: Immer mehr Online-Betrugsfälle

Betrüger im Netz

So werden Daten bei der Online-Buchung abgefischt

    • |
    • |
    Zur Sorgfalt bei der Reisebuchung raten die Verbraucherzentralen. Die Zahl der Online-Betrugsfälle nimmt zu.
    Zur Sorgfalt bei der Reisebuchung raten die Verbraucherzentralen. Die Zahl der Online-Betrugsfälle nimmt zu. Foto: DragonImages/stock.adobe.com

    Nach dem Streik ist vor dem Streik - Arbeitsniederlegungen werden dieses Jahr noch öfter stattfinden. Ein Streik von Bahn, öffentlichem Nahverkehr, Flughäfen oder Airlines versetzt jedoch jedes Mal Tausende von Betroffenen, die von A nach B wollen, in Stress. Und spielt Betrügern in die Karten, die das entstandene Chaos ausnutzen. Rund 24 Stunden reichten beim Warnstreik des Lufthansa-Bodenpersonals am 20. Februar 2024 aus, um die Flughäfen von Frankfurt, München, Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart lahmzulegen. Hunderte von Flügen mussten gestrichen werden. 100.000 Lufthansa-Passagiere hatten das Nachsehen. Wer in diesem Moment hektisch auf seinem Handy herumtippte, um auf der Website der Airline Rat zu suchen und umzubuchen, befand sich in einer prekären Lage. Er achtete wohl kaum darauf, ob die Airline-Website auch wirklich echt ist. Denn alle, die nicht selbst die korrekte Adresse „www.lufthansa.com“ eingaben, sondern über die bekannten Online-Suchmaschinen beziehungsweise die Sozialen Medien einfach nur nach Lufthansa (LH) suchten, riskierten, auf einer gefälschten LH-Website zu landen. So warnt die Airline auf ihrer eigenen Seite unter der Rubrik „Fluginformationen“: „Aktuell sind über die gängigen Suchmaschinen im Internet betrügerische Online-Seiten mit angeblichen Lufthansa-Kontakten erkennbar.“

    Domainnamen entlarven Fake-Websites

    Ziel dieser Fake-Sites ist es immer, an personenbezogene Daten der Kunden zu gelangen. In diesem Fall nutzen die Betrüger die stressige Situation der Fluggäste aus, um an deren Daten und Flugnummer zu kommen. Dem Flugportal Aero.de zufolge machen sie damit bei der Airline finanzielle Ersatzansprüche geltend, die Passagieren aufgrund der EU-Fluggastrechte zustehen. 

    Deshalb sollten Reisende trotz Ärger und Hektik wegen eines Streiks oder ähnlichen Grunds kurz innehalten, um die gesuchte Website zu checken. Oft, so die Verbraucherzentralen, haben Fake-Websites Domainnamen, die keinen Sinn ergeben. Eine Website mit zweifelhaftem Impressum und Gerichtsstand sollte ebenfalls alle Alarmglocken schrillen lassen.

    Gemeine Tricks bei Übernachtungsbuchungen

    Auch Hotels und Buchungsportale kämpfen gegen Lug und Trug. So beschreibt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gleich zwei ähnliche Betrugsmaschen bei Booking.com. In beiden Fällen müssen die Täter bereits an die Gästedaten des Übernachtungsportals gelangt sein. Einfallstellen gibt es genug, denn Booking sowie andere Buchungsportale arbeiten mit zigtausend einzelnen Unterkünften zusammen. Da kommt es immer mal wieder vor, dass die Daten einzelner Betriebe von Hackern oder durch Phishing-Tricks abgegriffen werden.

    Eine Masche, um Booking-Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen, ist so einfach wie gemein. Der Gast hat gerade sein Zimmer über die App des Hotelportals gebucht, schon wird er über das portaleigene Mailsystem aufgefordert, seine Zahlungseingaben nochmal zu verifizieren: „Aufgrund einer Aktualisierung der Buchungsregeln sind wir gezwungen, eine zusätzliche Kartengarantie zur Sicherung Ihrer Unterkunft zu verlangen.“ Manchmal kommt diese Aufforderung aber auch erst nach ein paar Tagen. Buchungsnummer und Reisedatum stimmen.

    Zeitgleich macht scheinbar das Hotel Druck und weist via Whatsapp darauf hin, dass der Verifizierungscheck über Booking noch abzuschließen sei. Klickt der Kunde nun auf den angegebenen Link, dann liefert er auf einer gefälschten Booking-Website seine Kartendetails ab. Oft gehen die Datendiebe dann mit der Plastikkarte einkaufen. Allerdings hätten zwei Dinge dem Buchenden auffallen können: Wer bei Booking bucht, muss bei der Registrierung genau einmal seine Zahlungsdetails, meist Kreditkarte, angeben. Hotels fragen nie danach. Und: Wer sich den Absender der Whatsapp-Nachricht ansieht, hätte bei merkwürdigen Adressen wie „B2chat“ misstrauisch werden müssen. Hat das Hotel etwa keine eigene Whatsapp-Adresse unter eigenem Namen?

    Tipp: Zahlung erst in der Unterkunft 

    Noch dreister, aber leichter zu entdecken, ist die List, mit der Cyber-Ganoven ebenfalls an die persönlichen Daten von Booking-Kunden kommen wollen. Wer etwa über Airbnb eine Unterkunft gefunden hat, wird vom Vermieter gebeten, „aus Kostengründen“ über Booking.com zu buchen. Die Einladung zur Buchung auf Booking kommt per E-Mail. Der Link „booking.com-invitation-reservation-xxxx.live“ allerdings ist selbst für Internet-Laien leicht zu entlarven. Zwar stimmt der Anfang „booking.com“, aber das soll nur verwirren. Der eigentliche Link „com-invitation-reservation-xxxx.live“ hat nichts mit dem Hotelportal zu tun.

    Den immer fantasievolleren Betrugsmaschen ist nur mit mehr Vorsicht zu begegnen. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen empfiehlt, bei Online-Buchungen immer die Möglichkeit „Zahlung in der Unterkunft“ zu wählen. Wenn das nicht möglich ist, sollte man stets nur innerhalb der gewählten Buchungsplattform und nicht direkt beim Hotel bezahlen. Funktioniert etwas nicht beim Bezahlvorgang, sollte nur der Kundenservice, der auf der Originalseite des Buchungsportals angegeben ist, kontaktiert oder notfalls das Hotel direkt angerufen werden, um die Lage zu checken.

    Wurden die Zahlungsdetails tatsächlich an eine Betrugs-Website gegeben, dann sind folgende Sofortmaßnahmen nötig: Kreditkarte sperren und die Bank wegen möglicher Geldabflüsse informieren. Im zweiten Schritt sollte der Vorfall bei der Polizei angezeigt werden - und wer andere warnen möchte, meldet es bei der Verbraucherzentrale, denn die sammelt Online-Betrugsmethoden am laufenden Band.

    Weitere Informationen:

    • Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen: https://www.verbraucherzentrale.nrw/
    • Verbraucherzentrale.de https://www.verbraucherzentrale.de/
    • https://www.lufthansa.com/de/de/fluginformationen
    • Europäisches Verbraucherzentrum: https://www.evz.de/index.html 
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden