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Urlaub: Ferien für Daheimgebliebene: Vier Urlaubstipps in der Region

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Ferien für Daheimgebliebene: Vier Urlaubstipps in der Region

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    In einen Eispalast verwandelt sich die Breitachklamm im Winter. Stellenweise kann es aber ganz schön glatt sein.
    In einen Eispalast verwandelt sich die Breitachklamm im Winter. Stellenweise kann es aber ganz schön glatt sein. Foto: Ralf Lienert

    Eine gemütliche Wanderung über den Altherrenweg in Unterammergau

    Der Name des Wanderwegs führt komplett in die Irre. Der Altherrenweg ist natürlich auch etwas für ältere Damen, für Familien, junge Kinder und sogar für geländegängige Buggys. Was der Name aber richtig andeutet: Dieser Weg ist eine ganz gemütliche Sache. Man kann ihn entweder von Unterammergau oder von Oberammergau gehen.

    Wer in Unterammergau an der Kulturhalle startet, hat die Sonne im Gesicht und nicht im Rücken, was vor allem im Winter einfach schön ist. Der ausgeschilderte Weg ist nicht nur eine einfache Wanderung auf einem Sonnenbalkon des Ammergaus, die Tour kann auch ganz flexibel gehalten werden: als Rundtour nach Oberammergau und im Tal an der Ammer entlang und durch das Pulvermoos wieder zurück. Gut dreieinhalb Stunden ist man dann unterwegs und mit einem Höhenunterschied von dann insgesamt 144 Metern. Wer nicht ganz so lang unterwegs sein möchte, steigt in Oberammergau in den Zug und fährt dann zurück oder bleibt oben und geht nur einen Teil des Höhenwegs. Ganz nach Lust und Laune.

    Der Altherrenweg verwöhnt die Wandernden mit viel Aussicht und hübschen Bänken und Wegkreuzen. Der Höhenweg führt nur kurz durch Waldstücke, die meiste Zeit aber über sonnenverwöhntes, offenes Gelände. Fast immer im Blick: der Laber, der Kofel und der Teufelstättkopf. Der Altherrenweg ist das ganze Jahr über machbar und ist auch ideal für eine Winterwanderung. Die Berggaststätte Romanshöhe hat beinahe das ganze Jahr über geöffnet, nur montags ist Ruhetag.

    Weiche Knie auf dem Torf-Erlebnispfad bei Jettingen

    Schon nach den ersten Schritten merkt es jeder: Der Boden federt. Was manchem unheimlich sein mag, gefällt besonders Kindern: Sie springen mit ungezähmter Energie, um das zu erleben, was das Bremental bei Jettingen-Scheppach im Landkreis Günzburg geprägt hat – eine einstmals ausgedehnte Niedermoorlandschaft, in der früher Torf gestochen wurde. Um ihn geht es beim Erlebnispfad an der Staatsstraße 2025.

    Auf dem rund zwei Kilometer langen Rundweg werden die Entstehungsgeschichte, das Handwerk des Torfstechens und auch die besondere Flora und Fauna im Bremental erklärt. Schnell wird klar, welche Bedeutung das „schwarze Gold“ im Mindeltal einst hatte: Torf war als Brennmaterial tatsächlich so wertvoll wie Gold. Nahezu jede Familie in Jettingen besaß einen „Brand“ mit einer Fläche von etwa einem Tagwerk. Im Frühjahr, nach den Eisheiligen, begann der kleinbäuerliche Torfstich. Weniger anstrengend ist heute freilich der Besuch des Erlebnispfads, der vorbei an Torfhütten führt. Wer will, kann auf einen Aussichtsturm steigen oder Brotzeit in einem Pavillon machen. Außerdem gibt’s eine Beobachtungsplattform an einem Gewässer und einen Holzsteg durch einen Schilfgürtel.

    Wer mehr über das Thema Torf erfahren will, kann auch das Schwäbische Bauernhofmuseum Illerbeuren besuchen. Dort wurde eine ehemalige Gaststätte aus dem Bremental wiederaufgebaut. Kaum zu glauben: Sie ist nach vielen Jahren auf dem moorigen Untergrund schief. Wer das Gebäude besucht, kann tatsächlich weiche Knie bekommen.

    Zuschauen bei den Hirsch-Fütterungen in Schwangau

    Es ist ein besonderes Naturschauspiel, das sich jeden Nachmittag nahe der Königsschlösser im Ostallgäu ereignet: Vorsichtig nähern sich Hirsche und Rotwild aus dem Dickicht den Futterstellen auf einer Lichtung in Schwangau-Brunnen. Etwa 170 Wildtiere sind es in diesem Winter teils schon gewesen, erzählt Berufsjäger Roland Schörkhuber.

    Sie kommen, um sich an Heu, Grassilage, Apfeltrester und Futterrüben satt zu fressen. Für Gäste ist die Fütterung imposant, es wurden oft schon hundert Besucher gezählt. Doch wegen der Pandemie sind die Plätze aktuell reduziert: Interessierte müssen sich vorab bei der Tourismusinformation in Schwangau anmelden. Ein Besuch der Fütterung ist nur in Verbindung mit einer Kutschfahrt oder mit der Führung „Mit dem Jäger zur Wildfütterung“ möglich. Zudem gilt die 2G-Regel. Die Fütterung dient dem Wohl der Tiere und dem Schutz ihres Lebensraums. Früher kam das Wild auf winterlicher Nahrungssuche aus den Bergen in die Lechauen. Als 1953 der Forggensee als Bayerns fünftgrößter See aufgestaut wurde, versank das natürliche Refugium. Zudem ist heute mehr Fläche besiedelt.

    Bei der Hirschfütterung in Schwangau (Ortsteil Brunnen) kann man die imposanten Wildtiere aus nächster Nähe beobachten.
    Bei der Hirschfütterung in Schwangau (Ortsteil Brunnen) kann man die imposanten Wildtiere aus nächster Nähe beobachten. Foto: Matthias Becker

    Um heute im Winter zu überleben, müssten die Wildtiere Knospen von jungen Bäumen oder im schlimmsten Fall Rinde von den Bäumen schälen. „Damit würden die Tiere nicht nur wirtschaftlichen Schaden anrichten, sondern auch ihren eigenen Lebensraum zerstören“, erklärt Berufsjäger Schörkhuber. Öffentliche Wildfütterungen finden bis 6. März 2022 statt. Eine Garantie, dass jedes Mal Tiere erscheinen, gibt es übrigens nicht.

    Im Winter durch die Breitachklamm

    Keine Frage, die Breitachklamm bei Oberstdorf ist auch im Sommer absolut sehenswert: Wie das Wasser durch die enge Klamm tost und dabei eindrucksvoll zeigt, welche Naturgewalten hier wirken! Immerhin ist die

    Wer es noch ein bisschen spektakulärer mag, sollte der Klamm aber im Winter einen Besuch abstatten. Dann nämlich verwandelt sie sich in einen Eispalast mit mächtigen, glitzernden Eisvorhängen und erstarrten Wasserfällen. Weil derzeit coronabedingt eine Einbahnregelung gilt, kann man am Ende der etwa zwei Kilometer langen Tour durch die Klamm nicht einfach umdrehen, sondern läuft vom oberen Ausgang aus an der „Alpe Dornach“ und der Klamm-Kapelle vorbei zurück zum Parkplatz. Insgesamt dauert das rund eineinhalb Stunden. Weil am oberen Ausgang etliche Stufen zu bewältigen sind, ist die Tour mit Kinderwagen oder Rollstuhl keine Option. Der Weg durch die Klamm, der großteils nur leicht ansteigt, aber auch einige steilere Passagen und Engstellen umfasst, wird zwar geräumt und gestreut, stellenweise kann es aber trotzdem glatt sein. Festes Schuhwerk ist deshalb Pflicht. Ein besonderes Highlight, das man sich schon mal für die nächste Saison vormerken kann, ist eine geführte Fackelwanderung durch die vereiste Klamm (angeboten nur bis Ende Februar).

    Vor einem Besuch informiert man sich am besten unter Tel. 08322/4887 oder im Internet www.breitachklamm.com, ob die Klamm geöffnet ist.

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