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Strand-Regeln am Mittelmeer: Italien, Spanien & Kroatien

Urlaub

Bikini an oder aus? Das gilt an den Stränden rund ums Mittelmeer

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    Strandburgenbau ist in Spanien nicht gern gesehen.
    Strandburgenbau ist in Spanien nicht gern gesehen. Foto: Volodymyr Rudnytskyy, Adobe Stock

    Darf man nun den Bikini ausziehen oder nicht? Meist geht es am Strand um die Frage, wie viel Haut erlaubt ist. Und natürlich gibt es auch an Stränden Regeln. Rund ums Mittelmeer gibt es aber zum Teil auch sehr kuriose Verbote. Wer kann schon ahnen, dass es an manchen Küsten verboten ist, Sandburgen zu bauen. An bestimmten Stränden müssen selbst Kinder ab vier Jahren Badekleidung tragen. Die Strand-Etikette klärt auf über Do’s und Dont’s und Strafen. 

    Spanien
    In Spanien werden Oben-ohne-Gäste toleriert. Zudem gibt es fast überall FKK-Bereiche (playas nudistas). Einzig auf Mallorca geht es in diesem Punkt streng zu: Seit vor einigen Jahren strenge Benimmregeln eingeführt wurden, müssen Frauen ihre Brüste überall bedecken. Andernfalls drohen Geldstrafen bis zu 750 Euro. Wenn es um Hunde geht, sind die Spanier empfindlich: 60 Euro zahlt, wer seinen Vierbeiner mitbringt. In einzelnen Regionen wurden Hunde-Zonen eingeführt. An der Costa Blanca dürfen keine Sandburgen mit „strandfremdem Material“ gebaut werden. An Teneriffas Stränden sind Sandburgen aus „ästhetischen Gründen“ nicht erlaubt. Kurios: Im Südwesten Spaniens gibt es ein „Pinkelverbot“ im Meer. Die Gemeinde Lepe droht mit Geldstrafen von 750 Euro.

    Frankreich
    Frankreich genießt einen freizügigen Ruf. An den meisten Küstenabschnitten ist Oben-ohne-Baden zwar erlaubt, aber nicht unbedingt gerne gesehen. Auf Korsika drohen an bestimmten Strandabschnitten sogar Geldstrafen bis 150 Euro, wenn der Bikini fällt. 

    Italien
    Ausgerechnet das Strandleben ist in Italien streng reglementiert. Es fängt damit an, dass der Großteil der 7500 Kilometer Küste mit Strandbädern zugepflastert ist, in denen man Liegen und Sonnenschirme mieten muss. An den raren, freien Strandabschnitten (spiagga libera) ist das Reservieren von guten Plätzen am Vorabend oder über Nacht streng verboten. Wer vor Sonnenaufgang einen Liegestuhl oder ein Handtuch platziert, muss mit 200 Euro Strafe rechnen. An besonderen Buchten und Stränden unter anderem auf Sardinien ist Eintrittsgeld fällig. Dort wird auch die bekannte Bucht von Cala Goloritzè abgeriegelt, sobald sich 200 Badegäste ausgebreitet haben. Vor ein paar Jahren wurden in Italien die „Zehn Gebote“ für Badegäste eingeführt, die meist auf Warnschilder aufgedruckt sind: Handy leise stellen, Musik nur mit Kopfhörer hören, keine Kippen zurückzulassen, keinen Sand und keine Muscheln mitnehmen, teilweise ist auch der Sandburgenbau tabu. Immer öfter herrscht ein Massageverbot, um die fliegenden Händler zurückzudrängen. Oben ohne ist im katholischen Italien übrigens ein absolutes No-Go.

    Strand-Gesetze: Wo Oben-Ohne-Baden und Muschelnsammeln verboten ist

    Kroatien
    Hundestrände sind in Kroatien in der Regel speziell ausgewiesen. Weht eine Flagge mit Hundeknochen, ist das Toben mit Vierbeinern im Wasser sogar ausdrücklich erlaubt. Tolerant sind die Kroaten auch, was Baden und Sonnen ohne Bikini angeht. Das Land ist bei Nudisten dank vieler FKK-Strände sehr beliebt. Ausdrücklich gewarnt wird vor Strand-Sex. Wer erwischt wird, zahlt 150 Euro. 

    Griechenland
    Die Griechen sind weniger freizügig. Sie akzeptieren mittlerweile aber, wenn Frauen oben ohne am Strand liegen. FKK ist von staatlicher Seite nicht erlaubt. Ausnahmen bilden die Nackt-Strände auf Rhodos oder auf Kreta mit FKK-Abschnitten etwa in Triopetra, Paleochora, Sougia und am Red Beach. 

    Zypern
    An vielen Strandabschnitten im Norden und Westen der Insel stoßen Urlauber in der Hochsaison von Juni bis August auf kleine Drahtkäfige, die im Sand stecken. Sie schützen die Eier, die Schildkröten dort abgelegt haben. Tierschützer ziehen nachts über die Strände und stellen die Käfige auf. Tagsüber klären sie Touristen über die Unechte Karettschildkröte auf, der Zypern als wichtigstes Brutgebiet im Mittelmeer dient. Deswegen ist die Lára Bay mit ihrem schönen Sandstrand regelmäßig geschlossen. Oben ohne ist nur im Süden der Insel möglich. Im nördlichen Teil der Insel, der zur Türkei zählt, müssen selbst Kinder ab vier Jahren Badekleidung tragen. FKK ist generell verboten. 

    Welche Regeln beim Baden in Kroatien, Spanien & Italien gelten

    Tunesien
    Behörden raten Touristen, mit kleinem Gepäck zum Baden zu gehen. Immer noch sieht man Sicherheitsleute, die die Strände kontrollieren. Sie nehmen große Taschen genau unter die Lupe. Der Anschlag 2015, als ein Attentäter Handgranaten auf einen Strand warf und 38 Menschen tötete, hat die tunesischen Behörden sensibel gemacht. Trotz der großzügigen Öffnung für Gäste aus aller Welt ist Tunesien ein muslimisches Land: Küsschen am Strand oder der Klaps auf den Po der eigenen Freundin können für Ärger sorgen. Bikini ablegen oder gar nackt baden geht nicht. FKK ist verboten, es drohen saftige Bußen. 

    Türkei
    In der Türkei zieht Nackt- und Oben-ohne-Baden drastische Geldstrafen nach sich. Einige Hotels erlauben ihren Gästen, die Badebekleidung am Pool abzulegen. Es gibt einige wenige Ressorts, die offiziell das FKK-Label tragen. Für bestimmte Strände gibt es in der Türkei verschärfte Regeln: Der Iztuzu-Strand bei Dalaman, Barriere zwischen dem Mittelmeer und dem Flussdelta des Dalyan, wird zu bestimmten (Jahres-)Zeiten gesperrt, weil er unter anderem Brutplatz für Schildkröten ist. 

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