Die Bergbahnbetreiber in den Alpen haben auch für die Saison 2024/25 wieder kräftig an der Preisschraube gedreht. Der Aufschlag ist zwar nicht mehr ganz so hoch wie in den Vorjahren. Aber alpenweit klettern die Skipasstarife um fünf bis sieben, in einigen Gebieten sogar bis zu zwölf Prozent. Ärgerlich: Immer mehr Bergbahnen verschleiern die Erhöhungen mit flexiblen Skipasspreisen. Es gibt aber auch echte Möglichkeiten zum Sparen. Hier ein Überblick:
- In Österreich werden Skipässe bis zehn Prozent teurer Sölden erhöht auf 79 Euro (plus 4,50 Euro) und stürmt damit auf den Spitzenplatz der teuersten Skigebiete. Am Arlberg kostet ein Tag Skifahren nun 78 Euro, drei Euro mehr als 2023/24. Gleichzeitig werden für die Tagesskipässe in Ischgl, der Zillertal Arena, im WM-Ort Saalbach und in Kitzbühel in der neuen Saison jeweils 76 Euro berechnet, das sind jeweils vier Euro mehr als im Vorjahr. Dicht darauf folgt die Skiwelt Wilder Kaiser mit 73 Euro (vier mehr). Am Pitztaler Gletscher heben die Preise auf 70 Euro (plus 5 Euro) ab. In Obertauern berechnen die Bergbahnen im kommenden Winter für einen Tag Skifahren in der Hauptsaison 65 Euro (plus 6 Euro).
Auch in Südtirol wird der Skiurlaub teurer
- Italien und Südtirol: bis 9,5 Prozent Auch der Skiurlaub in Italien und vor allem in Südtirol wird kostspieliger. Im Tauferer Ahrntal klettern die Preise für den Tagesskipass auf 69,50 Euro (plus 6 Euro). Alta Badia, Grödnertal und Kronplatz schlagen um drei Euro auf 77 Euro auf, Gitschberg Jochtal-Brixen um drei Euro auf 68 Euro. Doch damit nicht genug: Wer berühmte Skirunden wie das Mittagstal oder die Sella Ronda bezwingen will, braucht dazu zwingend den Großraumskipass Dolomiti Superski, sein Preis stieg um drei auf satte 83 Euro. Noch teurer ist das Skifahren in den italienischen Westalpen: In Cervinia kostet ein Tagesskipass 85 Euro, in Courmayeur 80 Euro (jeweils plus 4). Vergleichsweise günstig bleibt Livigno, wo ein Skipass für einen Tag 66 Euro (plus 2,50 Euro) kostet.
- Frankreich: bis elf Prozent Frankreich besitzt die größten Skigebiete. Betrachtet man die riesigen Pistenareale, dann sind die Skipasspreise dort weiter günstig, doch die Preissteigerung sind überdurchschnittlich: Die Skiregion Espace Killy (Val d‘Isère-Tignes) erhöht den Tagesskipasspreis um vier auf 71 Euro - im Vorjahr ging es bereits zehn Prozent rauf. Der Tagesskipass von Les Arcs/La Plagne steigt um vier auf 74 Euro. Im Skiverbund Portes du Soleil erklimmen die Preise für den Tagesskipass neue Gipfel; es geht acht Euro hoch auf 79 Euro. Ebenfalls 79 Euro verlangt in der neuen Saison das größte Skigebiet der Welt: In den Trois Vallees steigt der Preis für den “1 day Adult Solo Pass plus” um fünf Euro an.
Am Oberjoch bleibt der Skipass unter 50 Euro
- Deutschland: bis neun Prozent Der Skipass Oberstdorf-Kleinwalsertal erhöht von 62,90 auf 65,80 Euro pro Tag. Auch die Skigebiete Garmisch-Classic und Zugspitze ziehen an: Das Tagesticket kostet nun 66 Euro (plus 4 Euro). Das Skigebiet Winklmoos-Steinplatte erhöht seinen Tagespreis moderat um zwei auf 60 Euro. Am Brauneck und am Sudelfeld wird der Skipasspreis für Erwachsene um gerade mal 1,50 Euro auf 51 Euro angehoben. Einzig am Oberjoch in Allgäu bemühte man sich, dieses Jahr noch unter 50 Euro zu bleiben. Der Tagesskipass kletterte um gerade mal 30 Cent auf 49,80 Euro. Zum Vergleich: In Ofterschwang-Gunzesried kostet der Tagesskipass für Erwachsene 53 Euro. In Balderschwang bezahlen Skifahrer 42 Euro.
- Schweiz: bis sieben Prozent Die beliebte Jungfrau-Skiregion (Grindelwald-Wengen) erhöht die Tagespeise für Skifahrer um vier auf 79 SFR (83 Euro). In Saas-Fee zahlt man im kommenden Winter ebenfalls 79 SFR für den Tagesskipass, gleich viel wie im Vorjahr. Verbier und Davos erhöhen ihre Tagespreise synchron um vier Prozent auf 89 CHF (95,50 Euro). In ganz eigenen preislichen Höhen bewegt sich Zermatt: Der Tageskipasspreis inklusive Shuttle-Zug in den Ort steigt um sieben auf 105 CHF, das bedeutet erstmals mehr als 100 Schweizer Franken (112,50 Euro). Die 100-Euro-Schranke hatte Zermatt bereits im Vorwinter locker übersprungen.
So kann man im Skiurlaub sparen
- Trend zu dynamischen Preisen Die erschreckend hohen Preise in der Schweiz sind allerdings immer noch Schönfärberei. Die Wirklichkeit liegt oft deutlich höher, und sie hat einen Namen: Dynamic Pricing. Die genannten Preise gelten nämlich meist nur bei Vorab-Onlinebuchung. Wer sich morgens an die Tageskasse stellt, zahlt je nach Wetter, Saison, Wochentag, Nachfrage und Buchungszeitpunkt oft deutlich mehr. In der Schweiz arbeitet so bereits der Großteil der Skigebiete, längst sind auch österreichische Regionen wie Ski amadé und Ötztal auf das lukrative Modell umgeschwenkt. Erstmals führt diesen Winter ein Mittelgebirgsskigebiet ebenfalls dynamische Preise ein: Mitterfirmiansreut im Bayerischen Wald. Das System freut die Bergbahnbetreiber, lässt dem Verbraucher aber nur die Wahl zwischen Pest und Cholera: Entweder er kauft früh und stochert dann vielleicht im nebligen Schneesturm herum. Oder er wartet, geht nur bei schönem Wetter skifahren - und zahlt sich dafür dumm und dämlich.
- Sparmöglichkeiten 127 Euro für einen Tag Skifahren kamen „dynamisch“ im vergangenen Jahr in Sankt Moritz locker zusammen. Wird Skifahren also zum Millionärssport? Mit Mehrtageskarten kommt man etwa 30 Prozent günstiger weg. Viele Gebiete bieten Frühbucherrabatte mit bis zu 50 Prozent Nachlass. Wer nicht festgelegt sein will, sucht sich Wahlabos, etwa fünf aus sieben Tagen. Ein weiterer Spartipp: außerhalb der Hochsaison Pauschalen von Reiseveranstaltern oder Tourismusverbänden, die den Aufenthalt im Hotel mit einem rabattierten Skipass kombinieren. Und Familien suchen sich am besten Skigebiete, in denen Kinder gratis sind, wenn die Eltern Skipässe kaufen.
- Weitere Informationen: Die genannten Skipasspreise gelten für Erwachsene in der Hauptsaison. Die Preise beziehen sich auf den Kauf an der Tageskasse. Besondere Rabatte, etwa durch den Online-Kauf oder bei dynamischen Preissystemen, blieben unberücksichtigt
Also die "dynamischen" Preise sind eine Frechheit. Liftkarten sind so schon uferlos teuer!
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