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Winter 2022/23: So enorm sind die Preise für Skipässe gestiegen

Winter 2022/23

So enorm sind die Preise für Skipässe gestiegen

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    Werden die Lifte auch diesen Winter gut gefüllt sein?
    Werden die Lifte auch diesen Winter gut gefüllt sein? Foto: Álex Cámara

    Das Skivergnügen wird im kommenden Winter einen Kostenschub erleben wie lange nicht. Schuld an den Preissteigerungen bis zu 20 Prozent ist natürlich die Energiekrise. Einige Bergbahnen verschleiern die Erhöhungen. Ihr Trick sind flexible Skipasspreise.

    Von 267 auf 321 Euro: Um satte 20 Prozent erhöht Le Grand Massif, eines der größten Skigebiete Frankreichs, in diesem Winter den Skipasspreis für sechs Tage. Um kaum weniger, nämlich 17 Prozent, geht es in den Münchner Vorbergen um Brauneck, Spitzingsee und Sudelfeld hoch. Dort kostet der Sechstage-Skipass im kommenden Winter 260 statt 222 Euro.

    Die Skipässe werden so teuer wie seit Jahren nicht

    Die beiden genannten Beispiele mögen besonders krass sein. Aber sie zeigen den Trend: Die Skipasspreise machen alpenweit gerade einen Preissprung wie seit Jahrzehnten nicht. Beispiel Österreich: Der Arlberg schlägt für sechs Tage Skifahren zehn Prozent auf 358 Euro auf. Die Ski Alpin Card (Zell am See/Kaprun plus Saalbach) geht um zwölf Prozent hoch auf 338 Euro. Ischgl verlangt 7,5 Prozent mehr, nämlich 348 Euro. Das Zillertal berechnet plus zehn Prozent: 315 Euro. Da nehmen sich die sieben Prozent Aufschlag in Sölden (auf 378 Euro) und die 4,5 Prozent in Kitzbühel (auf 319 Euro) geradezu bescheiden aus.

    Im Durchschnitt noch kräftiger zugelangt als ihre österreichischen Kollegen haben die Südtiroler und italienischen Skigebiete für den kommenden Winter. Sulden am Ortler will zwölf Prozent mehr, nämlich 284 Euro. Die Dolomiti Superski-Partner schlagen um zehn Prozent auf 373 Euro auf. Bormio erhöht um mehr als 13 Prozent auf glatte 300 Euro.

    Die Tageskarte auf der Zugspitze kostet nun 57 Euro

    In Frankreich genehmigt sich der Skigroßraum Tignes-Val d’Isère elf Prozent mehr: Sechs Tage Skifahren kosten dort jetzt 360 Euro. Aber auch die Preise in Deutschland sind nicht ohne: Oberstdorf geht beim Sechstagepass um zehn Prozent auf 285 Euro hoch, die Hörnerdörfer ebenfalls um zehn Prozent auf 211 Euro. Im Mittelgebirge berechnet das Sauerland nun achteinhalb Prozent mehr: 276 Euro.

    Auf Deutschlands höchstem Berg sind die Preise sowieso Spitze: Die Zugspitz-Tageskarte kostet nun 57 statt 52 Euro – plus zehn Prozent. Ebenfalls fünf Euro teurer, auf 55 Euro, wird der Tagesskipass im Skigebiet Garmisch Classic. Den Vogel schießt jedoch eine andere Bahn ab: Im Skigebiet Jenner bei Berchtesgaden kostet der Tagespass nun 49 statt 41 Euro – das sind fast 20 Prozent Aufschlag.

    In der Schweiz variieren die Preise wie an der Börse

    In der Schweiz erscheinen die Preisaufschläge auf den ersten Blick auffällig genügsam: Saas-Fee, Davos und Adelboden gehen gerade mal um drei Prozent hoch, Jungfrau und Arosa bleiben gar preisgleich. Was ist da los? Die Antwort findet, wer die Skipasspreise zu seinem konkreten Urlaubstermin nachfragt: Da sind die Preise oft viel höher und werden noch höher werden. Das Zauberwort heißt „Dynamic Pricing“ und bedeutet, dass die Preise wie an der Börse variieren – je nach Nachfrage, Vorausbuchungszeit und Wettervorhersage.

    Was sich mit dynamischen Preisen alles machen lässt, demonstriert Zermatt: Unterm Matterhorn kann man laut Werbung ab 355 Franken (CHF) sechs Tage lang Skifahren. In den Weihnachtsferien werden daraus aber schnell 423 Franken und wenn man auch auf der italienischen Seite der Skischaukel fahren will, sogar 477. Wer noch den Shuttle aus dem Rhonetal nach Zermatt dazu braucht, der legt noch mal 69 Franken drauf und landet bei 546 Franken, das entspricht 559 Euro. Damit sind fast US-amerikanische Verhältnisse erreicht.

    Dynamic Pricing – diesen Trick machen immer mehr Skigebiete nach. In Österreich sind es aktuell die Montafon Brandnertal Card, das Gasteinertal und der große Skiverbund Ski amadé. Statt fixer Tarife herrschen dort jetzt Preiskurven wie bei Billigfliegern: Mal geht es rauf, mal runter. Sölden und Gurgl im Ötztal arbeiten ebenfalls mit dynamischen Skipasspreisen, garantieren immerhin bei früher Buchung den besten Preis.

    Ein Spartipp könnte die Pauschalreise sein

    Sparen lässt sich manchmal mit Selbstbedienung im Online-Shop: Das selbst ernannte größte Skigebiet der Welt, Les Portes du Soleil, verlangt für den Sechstagepass online 293 Euro, an der Kasse dann 310. In Arosa und Lenzerheide im Schweizer Kanton Graubünden verspricht die Bergbahn immer mindestens sechs Prozent Preisvorteil bei einer Onlinebuchung. Gern kombinieren Bergbahnen Online-Vorteile mit Frühbucherrabatten: Der Skigroßraum Verbier beispielsweise bietet bis Ende November den Sechstage-Hochsaisonskipass für 350 statt 389 Franken an. Preisverwirrung ist bei derlei Discounts garantiert. Im Snow Space Salzburg um Flachau, Wagrain und Sankt Johann werden für das Tagesticket diesen Winter 68 Euro fällig. Geworben wird aber mit Preisen ab 61 Euro – wenn man früh bucht. Dummerweise weiß dann noch niemand, ob es am gewählten Tag Nebel oder Sonnenschein geben wird. Dann kann man umbuchen – aber nur gegen Aufpreis.

    Als Spartipp erweist sich unter solchen Umständen die Pauschalreise bei einem Reiseveranstalter. Viele Anbieter bündeln im Winter den Aufenthalt in einem Hotel mit einem Skipass. Diesen Winter könnte es sich besonders lohnen: Denn beides, Hotelaufenthalt wie Skipasspreis, wurde bereits vor Monaten kalkuliert, als die Preise noch nicht so gestiegen waren.

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