Wer in den Urlaub fahren möchte, hat die Qual der Wahl zwischen vielen verschiedenen schönen Orten auf der Welt. Egal ob man alleine reist oder nicht, auch mit einem kleinen Geldbeutel lassen sich schöne Urlaube unternehmen. Allerdings gibt es auch Plätze, die man laut einem Reisemagazin 2023 lieber meiden sollte. Warum das so ist und welche Reiseziele lieber nicht besucht werden sollten, erfahren Sie im Artikel.
Der Online-Reiseführer Fodors veröffentlichte kürzlich eine Liste mit Ländern und Regionen, die 2023 nicht bereist werden sollten. Egal wohin Sie reisen, beachten Sie immer die Maße des Handgepäcks, da sich dieses von Airline zu Airline ändern kann.
Die Urlaubsorte der "No List" sind:
- Naturattraktionen, die sich vom Tourismus erholen müssten
- kulturelle Hotspots, die überlaufen sind
- Orte, die von Wasserkrisen geplagt sind
Der Reiseführer teilte mit, dass vergangenes Jahr 29 klimabedingte Katastrophen erfasst wurden. Jede davon verursachte Schäden von über einer Milliarde Dollar. Darunter fallen Monsune, Hurrikane, Hitzewellen und Dürreperioden, die Menschen und Landwirtschaft auf der ganzen Welt stark zu schaffen macht.
In welches Land sollte man 2023 nicht reisen?
Folgende Länder, Regionen und Orte sollten laut Forbes 2023 nicht besucht werden:
Steilküsten in Frankreich
In Frankreich kommt es durch die viele Touristen vermehrt zu Küstenerosionen. Vor allem Étretat in der Normandie ist davon betroffen. 2022 kamen so viele Besucher, dass die lokale Kläranlage geschlossen werden musste, weil die dreifache Menge an Touristen das System überfordert hat. Außerdem gibt es an den Steilküsten immer mehr Erdrutsche, da dort zu viele Fußgänger unterwegs sind.
Lake Tahoe, Kalifornien
Der Lake Tahoe hat mittlerweile mit einer schlechter werdenden Wasserqualität zu kämpfen. Grund dafür ist der Zustrom von immer mehr Menschen, die dort eine Auszeit nehmen, aber auch dauerhaft leben wollen. Die Folge ist, dass das Verkehrsaufkommen stark zugenommen hat und das wirkt sich auf den See aus. Dieser war früher für sein kristallklares Wasser berühmt, mittlerweile wird er immer trüber. Touristen können zwar weiterhin kommen, "aber wir alle müssen der Natur auch mal eine Auszeit geben", sagt Andy Chapman vom Reiseverband Travel North Tahoe Nevada.
Antarktis
Zwar sind es im Vergleich zu anderen Reisezielen nicht so viele Touristen, die die Antarktis besuchen, allerdings konzentriert sich der Ansturm auf die antarktische Halbinsel. Dieser Teil der Antarktis hat besonders mit der schnellen Temperaturerwärmung und dem Aussterben von Tierarten zu kämpfen. Da es keinen Landverkehr gibt, hat bereits die Anreise Auswirkungen auf die Natur, den Flugzeuge und Schiffen sind für schwarzen Kohlenstoff verantwortlich. Dieser färbt den Schnee dunkler und führt dazu, dass das Eis schneller schmilzt.
Venedig
Venedig ist voll von Touristen. Im Sommer, nachdem Venedig nach dem Lockdown wieder öffnete, kamen täglich bis zu 80.000 Besucher, wie die Stadt mitteilt. So kommen auf einen Einwohner 370 Touristen. Dieser Massenansturm macht dem empfindlichen Ökosystem in der Lagunenstadt zu schaffen. Um dieses besser zu schützen und die Besucherströme zu steuern, will Venedig ab 2023 Eintritt verlangen. Zwischen drei und zehn Euro müssen Besucher dann zahlen - je nach Nachfrage.
Amalfiküste
Auch die italienische Amalfiküste ist bei Besuchern sehr beliebt. Während der Hochsaison entstehen daher kilometerlange Staus auf den Zufahrtsstraßen zu den Ortschaften und Stränden.
Cornwall
Besonders viel Verkehr herrscht auch in Cornwall. Fodor schreibt: "Cornwall leidet schwer unter der schieren Menschenmasse, der es jedes Jahr ausgesetzt ist." Die Situation sei schon so schlimm gewesen, dass der Leiter der dortigen Tourismusbehörde die Besucher darum bat, die Strände von Cornwall nicht mehr anzufahren.
Amsterdam
Amsterdam ächzt schon seit Jahren unter dem Besucheransturm. Pro Jahr kommen 17 Millionen Touristen in die niederländische Hauptstadt - so viel wie die komplette Niederlande an Einwohnern hat. "Einige Gebiete sind so stark frequentiert, dass es für die Anwohner lästig wird", heißt es im 10-Jahres-Plan, der die Touristen künftig steuern soll. So sollen "unterschiedliche Besucher zu unterschiedlichen Zeiten in unterschiedliche Gebiete" kommen und der Fokus soll künftig auf den Anwohnern liegen.
Thailand
Knapp 40 Millionen Besucher reisten 2019 nach Thailand. Das Ausbleiben der Massen durch die Pandemie hatte so positive Auswirkungen auf die Umwelt, dass der thailändische Minister angeordnet hat, dass jedes Jahr alle Parks für mindestens einen Monat geschlossen werden müssen. Vorausgegangen waren die schweren ökologischen Schäden an der Maya Bay auf Phi phi Leh, die durch knapp 3000 Besucher jeden Tag entstanden sind. Die Bucht ist durch den Film "The Beach" mit Leonardo DiCaprio bekannt geworden.
Maui auf Hawaii
Maui verhängte 2022 Wasserbeschränkungen und drohte mit Geldstrafen für die Bewohnerinnen und Bewohnern, die Wasser verbrauchen, das nicht wirklich notwendig gewesen wäre. Davon ausgenommen waren Resorts mit Pools, großen Rasenflächen und Golfplätzen. Das Reiseportal zitierte Kaniela Ing, ehemalige Repräsentantin von Hawaii: "Kommt nicht mehr nach Hawaii. Sie behandeln uns wie Bürger zweiter Klasse und schneiden uns buchstäblich von der Wasserversorgung ab, um den Overtourism zu fördern."
Südeuropa
Europa ist geplagt durch geringe Niederschläge und hohe Temperaturen. Laut Fodors war 65 Prozent der europäischen Fläche von Trockenheit betroffen. Ende Juli waren die spanischen Wasserreservoirs lediglich zu 40 Prozent voll. Viñuela, das Hauptreservoir von Malaga, lag im Oktober 2022 bei elf Prozent - der niedrigste Stand aller Zeiten. Auch norditalienische Regionen leiden unter Wasserknappheit und haben kaum noch Ressourcen für den Anbau von Nahrungsmitteln. Zudem haben griechische Inseln, die auf den Import von Wasser angewiesen sind, Probleme die Interessen der Landwirtschaft und der Bewohner mit den Bedürfnissen der Touristen im Sommer 2022 in Einklang zu bringen.
Amerikanischer Westen
Seit knapp 23 Jahren herrscht im amerikanischen Westen eine andauernde Dürre. Das hat zu schrumpfenden Reservoirs des Lake Powell und des Lake Mead am Colorado River. Dem Reiseportal zufolge hat das drastische Auswirkungen auf 40 Millionen Menschen, die auf das Wasser in der Landwirtschaft und als Trinkwasser angewiesen sind. "Wenn der Pegel des Lake Mead, des größten Stausees des Landes, unter 895 Fuß (rund 292 Meter) sinkt, gilt er als ‚totes Becken‘".
Forbes rät Reisenden, dass sie sich auf die Zeiten fokussieren, die nicht so stark frequentiert sind. Außerdem sollte man auch weniger bekannte Reiseziele entdecken, damit die beliebten Ziele entlastet werden. Zudem wirke sich Reisen in der Nebensaison und in der Mitte der Woche auch positiv auf den Geldbeutel aus.
Übrigens: 2023 gibt es einige Reiseänderungen. Wer günstige Flüge für März und über Ostern buchen möchte, kann künftig auch am Flughafen Zeit sparen, denn an einigen deutschen Flughäfen gibt es jetzt buchbare Zeitfenster für die Sicherheitskontrolle.