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Nachhaltig Reisen: Wie geht das?

Nachhaltigkeit

Nachhaltig Reisen: Wie geht das?

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    Das Thema Nachhaltigkeit ist auch bei Reiseliebhabern angekommen, trotzdem wollen viele nicht auf einen Flug verzichten. Nachhaltige Flugkraftstoffe könnten die Lösung sein.
    Das Thema Nachhaltigkeit ist auch bei Reiseliebhabern angekommen, trotzdem wollen viele nicht auf einen Flug verzichten. Nachhaltige Flugkraftstoffe könnten die Lösung sein. Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    Die täglich immer düster werdenden Nachrichten über die Klimakatastrophe kann man nicht ignorieren: Der Klimawandel ist da und macht sich besonders im Sommer sehr bemerkbar – auch in beliebten Urlaubszielen. Nachhaltiges Leben steht also im Vordergrund, Klimaschutz ist den Leuten wichtig. Laut Umfragen sind viele Deutsche bereit, deshalb auch beim Reisen auf Nachhaltigkeit zu achten. Aber wie geht das genau? Alle Antworten im Überblick.

    Umweltfreundlich Reisen: Was kann man tun?

    Viele werden vielleicht bei dem Gedanken, nachhaltig zu reisen denken, dass sie überhaupt nicht mehr in den Urlaub fahren sollten, um ihre Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten. Aber wer umweltfreundlich leben möchte, muss kein Asket sein: Auch Reisen ist möglich. Man sollte nur einige Dinge in Betracht ziehen. Das Umweltbundesamt gibt auf seiner Website die folgenden Tipps, um umweltfreundlich zu reisen:

    • Reiseziele in der Nähe bevorzugen
    • Flüge und Kreuzfahrten vermeiden
    • Reiseanbieter und -angebote mit verbindlichen Umwelt- und Sozialstandards bevorzugen
    • Sich im Urlaub so umweltfreundlich wie zuhause verhalten
    • Rücksicht auf sensible Lebensräume, Tiere und Pflanzen nehmen
    • Umweltfreundliche Urlaubsmöglichkeiten entdecken

    Nachhaltig verreisen: Am besten in der Nähe

    Für die meisten bedeutet Urlaub, in ferne Länder verreisen, am besten dorthin, wo man die Sprache überhaupt nicht spricht. Aber das muss nicht sein. Denn auch in Deutschland oder direkt angrenzenden Ländern gibt es alles, was das Urlaubsherz begehrt. Und meistens kennt man sich dort auch nicht besser aus, als im fernen Ausland.

    Man lernt aber nicht nur sein Umland besser kennen, sondern verreist auch deutlich nachhaltiger. Die stärksten Umweltbelastungen resultieren aus An- und Abreise. Nicht nur die Nähe, sondern auch die Wahl des Verkehrsmittels spielen eine Rolle. Bus, Bahn oder vielleicht sogar Fahrrad, sind deutlich umweltfreundlicher als Auto oder Flugzeug.

    Wer Inspiration für eine Urlaubsreise in der Nähe sucht, wird vielleicht auf der Website der Kooperation Fahrziel Natur fündig. Dort werden Reisen in verschiedene Großschutzgebiete im deutschsprachigen Raum aufgelistet. Auch die Deutsche Zentrale für Tourismus erklärt auf ihrer Website, wie man aufregenden und gleichzeitig umweltfreundlichen Urlaub im eigenen Land machen kann.

    Flug oder Kreuzfahrt vermeiden: So reisen Sie nachhaltig

    Kreuzfahrtschiffe und Flugzeuge zählen zu den größten Klimasündern überhaupt. Vor allem bei Flugreisen entstehen tonnenweise klimaschädliche Treibhausgase, wie das Bundesumweltministerium erklärt. Wer seinen Urlaub nachhaltiger gestalten möchte, hat an dieser Stelle die beste Chance, CO2-Emissionen einzusparen. Wer nachrechnen möchte, wie viel genau, kann das beispielsweise mit dem CO2-Rechner von myclimate. Mit solchen Rechnern kann man seine Emissionen an anderer Stelle ausgleichen lassen – beispielsweise indem zertifizierte Klimaschutzprojekte unterstützt werden. 

    Diese Emissionsausgleiche sind allerdings umstritten, noch besser ist es also, von vorneherein auf den Flug oder die Kreuzfahrt zu verzichten und ein anderes Verkehrsmittel zu wählen. Ein vollgepacktes Auto ist beispielsweise deutlich umweltfreundlicher als ein Flug. Oder natürlich noch besser: Eine Fahrt mit dem Zug. Besonders bei Kurz- oder Mittelstreckenflügen sollte auf die Gleise ausgewichen werden.

    Angekommen am Ziel: Zertifizierte Angebote nutzen und sich umweltfreundlich verhalten

    Auch vor Ort muss die Nachhaltigkeit nicht aufhören. Nicht nur An- und Abreise sind wichtig für den CO2-Fußabdruck. Im Urlaubsziel sollten, wenn möglich, als umweltfreundlich zertifizierte Reiseanbieter genutzt werden. Dabei helfen Labels, die darauf hinweisen, ob etwa verbindliche Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden. Leider gibt es bei dieser Art von Labels auch immer viele Mogelpackungen. Die Schweizer Non-Profit-Organisation Fair Unterwegs hilft, in dem touristischen Labeldschungel die Übersicht zu behalten.

    Wer sich im Vorhinein nach solchen Reiseanbietern umschauen möchte, kann Webseiten wie die Travel Green Maps der EU nutzen. Dort sind über 18 000 umweltfreundliche Reiseanbieter, Hotels und Aktivitäten in ganz Europa vermerkt, einfach zu durchsuchen mit einer interaktiven Karte.

    Manches kann man aber nicht an andere delegieren: Wer im Urlaub ist, sollte sich dort natürlich genauso umweltbewusst verhalten, wie zuhause. Das bedeutet: Mülltrennung, sparsamer Umgang mit Strom und Wasser, und so weiter. Von Urlaubern, die in die Natur verreisen, ist natürlich nochmal mehr Sensibilität verlangt. Wer in Naturschutzgebiete oder sensible Biotope verreist, muss die Flächen und die dort vorkommenden Tierarten respektieren und sich an die Verhaltensregeln vor Ort halten.

    Dazu gehört auch, dass man keine geschützten Arten als Souvenirs mit nach Hause nehmen sollte – etwa Korallen oder Elfenbein. Auch als vermeintliche Delikatessen sollte man keine vom Aussterben bedrohten Tierarten essen. Einrichtungen, die Wildtiere wie Elefanten oder Delfine in Gefangenschaft halten, sollte man nicht besuchen.

    Nachhaltig Reisen ist nicht schwierig – man muss es nur wollen

    Man sieht: Nachhaltiges Reisen ist kein Hexenwerk. Es verlangt von Urlaubern zwar einige Umstellungen in ihrer Reiseroutine, was vielleicht für manche anstrengend erscheinen mag. Aber wer seinen Teil zum Klimaschutz beitragen möchte, kommt nicht umhin, seine Gewohnheiten anzupassen. Außerdem kann dieser Ausbruch aus der Routine auch aufregend sein und einem eine neue Art zu Reisen eröffnen.

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