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Koffer im Test: Muss es unbedingt der teure Koffer sein?

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Muss es unbedingt der teure Koffer für über 1000 Euro sein?

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    Die Preise für Koffer gehen sehr weit auseinander.
    Die Preise für Koffer gehen sehr weit auseinander. Foto: Bodo Marks, dpa (Symbolbild)

    Er darf auf keiner Reise fehlen: der Koffer. Oft begleitet er seinen Besitzer oder seine Besitzerin über viele Jahre in Länder auf der ganzen Welt. Wer einen neuen Koffer braucht, steht vor der Qual der Wahl. Die ist auch deswegen nicht so leicht, weil die Preise weit auseinandergehen. Also ein paar Hunderte Euro in die Hand nehmen? Oder tut es auch ein günstigeres Modell? Die wichtigsten Fragen und Antworten im Überblick.

    Was sollte man sich vor dem Kauf eines neuen Koffers überlegen?

    Das Wichtigste ist die Größe des Koffers, betont Christian van de Sand von der Stiftung Warentest. „Packe ich für die ganze Familie oder für zwei Wochen, brauche ich mehr Volumen, als für den Wochenendtrip alleine.“

    Was für Koffermodelle gibt es?

    Es gibt Hart- und Weichschalenkoffer. Mit vier Rollen lassen sie sich bei glattem Untergrund bequem schieben. Außerdem gibt es Rollreisetaschen, deren größere Räder sich auch für schwierigeres Gelände eignen. Der Nachteil: Sie müssen gezogen werden, was bei längeren Wegen anstrengend sein kann.

    Worin unterscheiden sich Hart- und Weichschalenkoffer?

    Bei Hartschalenkoffern ist der Inhalt geschützter als bei Reisetaschen oder Weichschalenkoffern, vor Feuchtigkeit, aber auch vor Dieben mit einem Messer, erklärt van de Sand. Hartschalenkoffer sind etwas stabiler, die Oberfläche lässt sich leicht abwaschen. Weichschalenkoffer sind durch ihre flexible Oberfläche dagegen leichter zu verstauen. Sie sind oft auch etwas leichter. Außentaschen bieten zusätzliche Staumöglichkeiten. Weichschalenkoffer sind beim Rollen zudem vergleichsweise leise.

    Wie robust sind die verschiedenen Koffermodelle?

    Stiftung Warentest unterzog 2021 verschiedene Modelle einem Härtetest. Dabei wurden die voll bepackten Koffer aus einem Meter Höhe auf den Boden fallen gelassen. Das Ergebnis: Vor allem die meisten Hartschalenkoffer hatten wenig entgegenzusetzen. Bei mehreren Modellen wurden die Rollen stark eingedrückt, zum Teil brach das Gehäuse. Die Weichschalenkoffer überstanden den Test besser und waren oft nur leicht verformt. Reisetaschen kamen weitgehend unbeschadet davon.

    Welches Koffermodell schneidet am besten ab?

    Das einzige Modell unter den Hartschalenkoffern, das die Untersuchung von Stiftung Warentest mit dem Qualitätsurteil gut abschloss, war das von Rimowa. Bei den Weichschalenkoffern erhielten die Modelle von Samsonite, Delsey und Travelite das Prädikat gut. Bei den Reisetaschen schlossen Vaude, The North Face und Jack Wolfskin mit ihren Modellen gut ab.

    Wie viel kosten die verschiedenen Koffermodelle?

    Das Modell von Rimowa schnitt bei Stiftung Warentest am besten ab – kostet allerdings auch mit großem Abstand am meisten. Während die untersuchten Modelle von anderen Unternehmen zwischen 100 und 200 Euro liegen, kostet bei Rimowa selbst die günstigen Modelle mehrere Hunderte Euro, andere weit über 1000 Euro. Es gibt auch sowohl Weich- als auch Hartschalenkoffer für unter 100 Euro. Preis-Leistungs-Sieger bei Stiftung Warentest war ein Modell von Travelite für 120 Euro.

    Ist der Rimowa-Koffer sein Geld wert?

    Der Koffer von Rimowa überstand beim Versuch von Stiftung Warentest alle Aufschläge gut. Auch bei der Robustheit von Rollen und Griff schnitt das Modell zusammen mit zwei Reisetaschen am besten ab. „Bei Marken wie Rimowa zahlt man auch immer für ein gewisses Markenimage mit, das ist ähnlich wie beim Apple Iphone oder einem Dyson-Staubsauger“, sagt van de Sand. Auch dieser Koffer habe allerdings Schwächen aufgewiesen, etwa beim Dauertest der Griffe und Riemen. Ob ein Rimowa-Koffer einem das Geld wert ist, hänge auch davon ab, ob man ihn ein- oder zweimal im Jahr oder jede Woche benutze.

    Sind billigere Koffer automatisch schlechter?

    Das könne man nicht pauschal sagen, findet van de Sand. Neben der Qualität des Koffers könnten einige andere Dinge den Preis beeinflussen, etwa das Markenimage, wie lange ein Modell schon auf dem Markt ist oder wie hoch die Nachfrage gerade ist.

    Was kann man tun, wenn der Koffer beschädigt wird?

    Die meisten Marken bieten an, während der zwei Jahre nach dem Kauf Ersatzteile kostenlos zu liefern oder den Koffer zu reparieren, betont van de Sand. Ausgenommen sind Fälle, bei denen es sich um Verschleiß handelt. Wenn die Garantie nicht greift oder Teile nach zwei Jahren kaputtgehen, können Verbraucher sie oft selbst günstig nachkaufen und austauschen. Auch ein Reparaturservice, den manche Anbieter haben, kostet in der Regel deutlich weniger als einen neuen Koffer zu kaufen.

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