Kommt man mit echten New Yorkern ins Gespräch, dann stellt man fest, dass einige davon noch nie auf dem Empire State Building oder im Central Park waren. Vielleicht gibt es ja auch einige Londoner, die den Tower bisher nur von außen gesehen haben oder Pariser, die den Eiffelturm nur von Weitem kennen und Versailles nur vom Hörensagen. Ein seltsames Phänomen. Wie das wohl kommt? Tja, bei dieser Gelegenheit könnte man ja einmal in sich gehen und sich fragen, wie viele der großen Sehenswürdigkeiten in Bayern man selbst schon gesehen hat. Dazu zählt zweifelsohne die Residenz in München, die man kurz vor dem Bestaunen der Schaufenster in der Maximilianstraße oder auf dem Weg in die Fußgängerzone nur allzu oft links liegen lässt. Es wird Zeit, das zu ändern!
Die Residenz ist einer der größten Museumskomplexe Bayerns
Einer der größten Museumskomplexe Bayerns befindet sich hinter den mächtigen Türen des vom Max-Joseph-Platz fast schon nüchtern aussehenden monumentalem Residenzbaus. Was drinnen wartet, ist majestätisch: Schätze, ganze Räume als Kunstwerke an sich, Skulpturen, Bildteppiche, quer durch die Epochen. Kein Wunder, war das mächtige Stadtschloss doch ab 1508 über 400 Jahre hinweg die Heimat der Herzoge, Kurfürsten und Könige Bayerns. Nach den schweren Zerstörungen während des Zweiten Weltkrieges begann man ab 1945 mit dem Wiederaufbau. Seither steht die Residenz Besuchern offen.
Was nun der Höhepunkt des königlichen Flanierens durch die Räume ist, darüber lässt sich trefflich streiten. Für viele mag es sicherlich das Antiquarium sein, der älteste Raum in der Münchner Residenz. Auf 66 Metern Länge gibt es unter einem stattlichen Gewölbe Skulpturen und Büsten zu bestaunen. Überwältigend ist der Anblick, der sich beim Öffnen der Türen des Saals eröffnet. Auch ein Abstecher zum Cuvilliés-Theater, benannt nach dem entwurfgebenden Architekten, verzaubert. Rot und Gold dominieren das liebliche Theater, in dem auch heute noch Konzerte stattfinden und in dem man sich die edlen Herrschaften förmlich vorstellen kann, die hier vor über 200 Jahren schon den neuesten Opern lauschten. Möglicherweise schlägt aber das Herz so mancher Besucher auch besonders für den Hofgarten oder die zehn Innenhöfe, die in der Residenz zu finden sind. Dem Puderhöfchen muss man dabei schon allein wegen des hinreißenden Namens einen Besuch abstatten und der Grottenhof mit seiner Brunnen- und Muschelwand ist ein weiteres Highlight für sich.
Man kann problemlos den Tag in der Residenz verbringen
Die Auswahl ist so groß, dass man problemlos den ganzen Tag hier verbringen kann und so mancher Liebhaber natürlich noch länger. Und wenn man mit Kindern unterwegs ist? Die Residenz ist mächtig groß und kann daher für Kinder zu umfangreich sein. Um mögliche kindliche Ermüdungserscheinungen wie das berühmte „laaangweilig“ zu vermeiden, ist eine der verschiedenen angebotenen Familienführungen die perfekte Lösung. Sie sind mit etwa 90 Minuten nicht zu lange für die kleinen Besucher und auch speziell auf diese zugeschnitten. Infos hierzu findet man auf der Homepage der Residenz.
Weitere Informationen
Adresse: Residenzstraße 1, 80333 München
Öffnungszeiten Residenzmuseum und Schatzkammer: 23. März – 20. Oktober täglich 9 Uhr bis 18 Uhr / 21. Oktober bis 22. März täglich 10 Uhr bis 17 Uhr
Eintritt Der Eintritt ins Museum kostet 10 Euro. Kinder und Jugendliche unter 18 haben freien Eintritt.
Veranstaltung Die Residenzwoche steht in diesem Jahr unter dem Motto „Neue Horizonte“. Vom 11. bis 20. Oktober. Anlässlich seines 300. Geburtstags wird der Blick auf Kurfürst Karl Theodor gerichtet, der neue Horizonte für München eröffnete und nun selbst im Zentrum aktueller Perspektiven steht.
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