Fremde Aromen, neue Genusswelten. Reisen und Speisen - das ist untrennbar miteinander verbunden. In unserer Serie „Hungrig auf die Welt“ wollen wir die Zeit mit inspirierenden Rezepten bis zu Ihrer nächsten Reise geschmackvoll überbrücken.
Der Sehnsuchtsmoment für Marokko
Das wäre mal was. Marrakesch hinter sich lassen, die breite Straße über den Atlas nehmen und noch einmal weiter bis Ait-Ben-Haddou fahren. Die riesige Lehmburg geht bis auf das 11. Jahrhundert zurück. Der Stamm der Ben Haddou kontrollierte einstmals von hier aus die Karawanen, welche von Timbuktu nach Marrakesch zogen. Wenn man sich die Bauwerke anschaut, offensichtlich sehr erfolgreich. Seit 1987 ist die beeindruckende Lehmstadt Weltkulturerbe. Noch immer sollen etwa 2500 Menschen in Ait-Ben-Haddou leben. Manchmal darf man auch in eine der Wohnungen hineinschauen, gegen ein Trinkgeld natürlich. Mittlerweile kommen ganz neue Karawanen nach Ait-Ben-Haddou. Der sogenannte Ksar, ist nicht nur beeindruckend, sondern war auch mehrfach schon Drehort – etwa für Die Mumie, Gladiator und auch Laurence von Arabien.
Das Rezept für Marokkanischer Kartoffeltopf mit Datteln und getrockneten Marillen
Die Zutaten für Marokkanischen Kartoffeleintopf: 500 g Kartoffeln, 125 g Kichererbsen, getrocknet, 1 Karotte, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 1 Dose Tomaten in Stücken, 40 g Marillen, getrocknet, 40 g Rosinen, 40 g Datteln, getrocknet
und entkernt, 1 EL Olivenöl, 750 ml Gemüsebrühe, 1 EL Harissapaste oder Harissapulver, ½ TL Salz. Für die Gewürzmischung: 1 TL Kreuzkümmel, gemahlen, 1 TL Koriander, gemahlen, 1 TL Cayennepfeffer, 1 TL Kurkuma, gemahlen, ½ TL Muskatnuss, gemahlen, ½ TL Nelken, gemahlen, 200 g Naturjoghurt.
So geht‘s: Um die Kichererbsen weich zu kochen gibt es zwei Varianten: Variante 1: Die Kichererbsen über Nacht in Wasser einweichen, am nächsten Tag 30 bis 45 Minuten köcheln und abtropfen lassen. Variante 2: Die Kichererbsen mit einem Teelöffel Natron und doppelt so viel Wasser wie Kichererbsen rund 60 Minuten lang leicht kochen und abtropfen lassen.
Für die Gewürzmischung in einer Schüssel den Kreuzkümmel, Koriander, Cayennepfeffer und die Kurkuma mit der Muskatnuss und den Nelken verrühren. Für den Eintopf die Kartoffeln schälen und in zirka zwei Zentimeter große Stücke würfeln. Die Karotte schälen und in Scheiben schneiden. Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und fein hacken. Die Marillen, Rosinen und Datteln in dünne Streifen schneiden.
Das Öl erhitzen und die Zwiebeln darin mit dem Knoblauch, dem Harissa und der Gewürzmischung drei Minuten andünsten. Die Kartoffeln zugeben und kurz anschwitzen, dann mit der Gemüsebrühe und den Tomaten ablöschen. Aufkochen lassen und rund zehn Minuten leicht köcheln. Die Trockenfrüchte mit den Karotten und Kichererbsen hinzufügen und für weitere 45 Minuten sanft köcheln lassen.
Mit Salz abschmecken und mit einem Klecks Joghurt servieren.
Übrigens: Achtung, Zungenbrecher! Bitte den Namen dieses Gerichts zehnmal hintereinander schnell und laut aussprechen. Genau, bei uns heißt es auch Kartoffelkopf, schreiben Martin Schümberg und Georg Waldmüller in ihrem Buch. Die beiden betreiben den Futterkutter in Innsbruck und verkaufen Streetfood aus ihrer Küche auf dem Lastenfahrrad. Was das Besondere dieses marokkanischen Kartoffeltopfs ist? Süße gepaart mit einer leichten Schärfe - und einem wohligen Grinsen im Gesicht.
Das Rezept stammt aus dem Buch: Martin Schümberg, Georg Waldmüller: Futterkutter. Die Welt auf einem Löffel. 200 Seiten, Tyrolia Verlag, 29 Euro
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