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Das kann man auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt erleben

Ausflugstipp

Das kann man auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt erleben

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    Schöne Atmosphäre auf dem Christkindlmarkt in Nürnberg
    Schöne Atmosphäre auf dem Christkindlmarkt in Nürnberg Foto: Scirocco340/stock.adobe,com

    Der rotwangige Rauschgoldengel Berta begrüßt die Gäste auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt. Ganz allein ist er nicht. Es gibt auch noch die Rosa und die Kunigunde. Alle drei erinnern an die Tradition der Rauschgoldmacher und an eine romantische Legende. Stadtführerin Claudia Radtke erzählt sie so: Es war einmal ein Rauschgoldmacher, dem war nach der Frau auch die Tochter gestorben, sodass er vor Trauer kaum mehr leben wollte. Da erschien ihm eines Nachts seine Tochter als Engel. Gleich am nächsten Morgen machte der Mann sich daran, einen Rauschgoldengel mit dem Gesicht seiner Tochter zu fertigen. Und so überwand er seine Traurigkeit. Kein Wunder, dass die Rauschgoldengel zum Nürnberger Christkindlesmarkt gehören wie das Christkind. Das war nicht immer so. Claudia Radtke erinnert daran, dass früher der Nikolaus die Geschenke brachte. Doch nach der Reformation wurde Nürnberg evangelisch, die Heiligen wurden abgeschafft und für den Nikolaus musste ein Ersatz her – das Christkind.

    Das Nürnberger Christkind will Menschen verzaubern

    1628 wurde der Nürnberger Christkindlesmarkt erstmals erwähnt. Er könnte aber noch älter sein. Das personifizierte Christkind freilich ist, so die Stadtführerin, eine Erzählung aus dem Dritten Reich. Damals verkörperte eine Schauspielerin die Figur. Erst seit 1969 wird das Christkind alle zwei Jahre gewählt. 2023 wurde Nelli Lunkenheimer von einer Jury für eine zweijährige „Amtszeit“ zum Christkind gekürt. Die Schülerin will die Magie von Weihnachten wieder beleben, die Menschen verzaubern. „Ein stressiger Job“, meint Claudia Radtke, trotz eigenem Auto mit Chauffeur und psychologischer Betreuung. Denn das Christkind hat neben dem „Prolog“ zur Eröffnung des Christkindlesmarktes jede Menge Aufgaben, etwa den Besuch sozialer und karitativer Einrichtungen.

    Das Angebot auf dem Christkindlesmarkt vor der mächtigen Fassade der Frauenkirche und rund um den „Schönen Brunnen“ orientiert sich am Traditionellen. Es gibt kaum Plastik – außer Playmobil, dafür viel Handgemachtes wie Rauschgoldengel und Zwetschgenmännla. „Die gibt‘s halt bloß bei uns“, sagt Susanne Schrödel, die hinter den vielen Zwetschgenmännla kaum zu sehen ist. Da stehen Dachdecker und Fußballspieler, Schornsteinfeger und Köchinnen. Sogar ein echter Nikolaus hat sich unter die Männla geschlichen. Seit 1890 fertigt die Familie Schrödel aus Wendelstein die Männla und Weibla aus Zwetschgen, Nüssen und Feigen. Inzwischen ist auch die fünfte Generation schon fleißig dabei. Glücksbringer seien ihre Männla, sagt Susanne Schrödel, „einfach typisch für Nürnberg“. Und wenn Weihnachten vorbei ist, beginnt in der Familie schon wieder die Arbeit für den nächsten Christkindlesmarkt. 

    Kurz informiert

    Öffnungszeiten: Der Nürnberger Christkindlesmarkt findet bis 24. Dezember auf dem Hauptmarkt vor der Fassade der Frauenkirche und rund um den „Schönen Brunnen“ statt. Vom Hauptbahnhof ist man zu Fuß in einer Viertelstunde auf dem Christkindlesmarkt. Geöffnet sind die Buden von 10 bis 21 Uhr. Natürlich gibt es auf dem Christkindlesmarkt auch Glühwein und Lebkuchen.
    Tipp: Ein Glas Feuerzangenbowle von der größten Feuerzangenbowle der Welt an der Fleischbrücke.
    Info: www.christkindlesmarkt.dewww.nuernberger-feuerzangenbowle.de, tourismus.nuernberg.de

     

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