In den meisten Bundesländern sind derzeit Sommerferien. Wer nicht gerade Urlaub in den eigenen Vierwänden oder auf Balkonien ansteuert, zieht es häufig ins Ausland. Wie auch lieber die freie Zeit verbringen als beim Entspannen am Strand, den Bergen oder beim Entdecken von bisher unbekannten Ländern und Städten? Doch nicht nur für ungewöhnliche Destinationen, auch für beliebte Urlaubsländer gibt es Reisewarnungen.
Diesen Sommer warnt das Auswärtige Amt vor mehreren gefragten Reisezielen. Hier finden Sie einen Überblick, für welche Länder aktuell Reisewarnungen bestehen und was für sie für Ihren Urlaub oder eine mögliche Urlaubsplanung bedeuten.
Das bedeuten Reisewarnungen des Auswärtigen Amts
Das Auswärtige Amt unterscheidet generell zwischen Reisehinweisen, Sicherheitshinweise und Reisewarnungen. Bei Reisehinweisen handelt es sich allgemeine Infos zum Zielland, wie beispielsweise medizinische Hinweise oder Besonderheiten, was die Einreise und Zoll angeht. Sie gehen mit keiner Warnung einher.
Sicherheitshinweise veröffentlicht das Auswärtige Amt, wenn ein besonderes Risiko für Reisende besteht. Sie sind somit als Warnung zu verstehen und bedeuten, dass die Reise lieber nicht angetreten oder verschoben werden sollte.
Wenn das Auswärtige Amt eine Reisewarnung für ein Land oder eine Region (in diesem Fall eine Teilreisewarnung) veröffentlicht, so ist diese als „dringender Appell“ zu verstehen, dort nicht hinzureisen. Eine solche Warnung wird ausgesprochen, wenn es Umstände gibt, die „eine konkrete Gefahr für Leib und Leben“ bedeuten. Dazu zählt die Gefahr vor Terroranschlägen, Kriegen, Naturkatastrophen oder Epidemien.
Es handelt sich nicht um ein Verbot – jeder und jede Reisende darf die Entscheidung für oder gegen die Reise eigenständig treffen. Sollte die Reise aber trotz Reisewarnung angetreten werden, so weist das Auswärtige Amt darauf hin, dass es in diesem Fall deutsche Staatsangehörige in der Regel keine Hilfe durch ein Konsulat erhalten können.
Für Ägypten und Japan gibt es aktuell eine Reisewarnung
Für 40 Länder besteht aktuell (Stand 5. August) eine Reise- oder Teilreisewarnung. Darunter befindet sich auch ein Land, das regelmäßig zahlreiche Urlauberinnen und Urlauber aus Deutschland zieht: Ägypten. Auch für Japan, das bei deutschen Touristen und Touristinnen immer beliebter wird, besteht aktuell eine Teilreisewarnung. Ebenfalls von Reisen nach Israel rät das Auswärtige Amt ab.
Ägypten: Pyramiden besichtigen, Schnorcheln im Roten Meer, Entspannen in einem der vielen Urlaubsresorts: Ägypten hat so einiges zu bieten. Das Auswärtige Amt warnt aktuell vor Reisen in den Norden der Sinai-Halbinsel, dem Grenzort Taba und dem Grenzgebiet zu Israel. In der Vergangenheit gab es Terroranschläge, aktuell operiert das Militär dort.
Auch vor der Reise in entlegene Gebiete der Sahara sowie in den nahegelegenen Gaza-Streifen wird gewarnt. Vor Ausflügen und Fahrten in bestimmte Orte im Süden der Sinai-Halbinsel rät das Auswärtige Amt ebenfalls ab: Sharm el-Scheich, Dahab, Nuweiba und Taba. Wer dennoch dorthin reist, sollte die Hinweise von Hotels sowie Reiseveranstaltern unbedingt beachten und Ausflüge nur in Begleitung von Ortsansässigen unternehmen. Für andere Regionen des Landes, etwa Hurghada, in die Hauptstadt Kairo oder nach Luxor, besteht keine Reisewarnung.
Japan: Japan gilt generell als sehr sicheres Land für Touristinnen und Touristen – eine Teilreisewarnung gibt es dennoch. Sie bezieht auf das Gebiet rund um das Atomkraftwerk Fukushima im Nordosten des Landes. Nach der Nuklearkatastrophe 2011 gelten dort für viele Ortschaften nach wie vor Evakuierungsanordnungen. Es handelt sich um die Orte Futaba, Iitate, Katsurao, Minamisōma, Namie, Okuma und Tomioka. Diese Karte des japanischen Wirtschaftsministeriums zeigt das genaue evakuierte Gebiet. Eine Reise in andere Regionen Japans ist aus Strahlenschutzsicht unbedenklich.
Israel: Auch Israel ist ein Touristenmagnet. Schon lange ist die Sicherheitslage besonders im Westjordanland angespannt, seit dem Angriff der Hamas im Oktober 2023 herrscht Kriegszustand in Israel. Das Anschlagsrisiko ist hoch. Deutschen, die sich noch im Land aufhalten, rät das Auswärtige Amt zur Ausreise.
Übersicht: Für diese Länder besteht im Sommer 2024 eine Reisewarnung
Hier gibt es eine vollständige Liste aller Länder, für die das Auswärtige Amt aktuell eine Reise- oder Teilreisewarnung veröffentlicht hat:
- Afghanistan (Reisewarnung)
- Ägypten (Teilreisewarnung)
- Algerien (Teilreisewarnung)
- Armenien (Teilreisewarnung)
- Aserbaidschan (Teilreisewarnung)
- Äthiopien (Teilreisewarnung)
- Belarus (Reisewarnung)
- Benin (Teilreisewarnung)
- Burkina Faso (Teilreisewarnung)
- Elfenbeinküste (Teilreisewarnung)
- Demokratische Republik Kongo (Teilreisewarnung)
- Eritrea (Teilreisewarnung)
- Haiti (Reisewarnung)
- Irak (Teilreisewarnung)
- Iran (Reisewarnung)
- Israel (Palästinensische Gebiete - Gazastreifen) (Reisewarnung)
- Japan (Teilreisewarnung)
- Jemen (Reisewarnung)
- Kamerun (Teilreisewarnung)
- Libanon (Reisewarnung)
- Libyen (Reisewarnung)
- Mali (Teilreisewarnung)
- Mauretanien (Teilreisewarnung)
- Mosambik (Teilreisewarnung)
- Myanmar (Reisewarnung)
- Nigeria (Teilreisewarnung)
- Niger (Reisewarnung)
- Pakistan (Teilreisewarnung)
- Palästinensische Gebiete (Reisewarnung)
- Philippinen (Teilreisewarnung)
- Russische Föderation (Teilreisewarnung)
- Somalia (Reisewarnung)
- Sudan (Reisewarnung)
- Südsudan (Reisewarnung)
- Syrien (Reisewarnung)
- Togo (Teilreisewarnung)
- Tschad (Teilreisewarnung)
- Ukraine (Reisewarnung und Ausreiseaufforderung)
- Venezuela (Teilreisewarnung)
- Zentralafrikanische Republik (Reisewarnung)
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