Die Pfingstferien stehen vor der Tür, der Countdown läuft fürs Kofferpacken. Und viele zieht es nach Bella Italia. An die Adria zum Baden, in die Toskana zum Sonnenbaden oder nach Sizilien. Tipps für Italien kann man nie genug haben. Wir haben Kenner und Kennerinnen gefragt: Pizzabäcker und Restaurantbesitzerinnen, die ihre besten Tipps für ihr Heimatland verraten.
Tipp 1: Die griechischen Tempel von Agrigento
Giovanni und Marta Stincone stammen aus Sizilien. Die Familie von Marta führt seit 30 Jahren das Restaurant La Pergola Cucina Italiana in Garching. Giovanni ist für seine Pizza berühmt, er ist Pizzaweltmeister.
Was ist Ihr privater Italientipp? Wo ist es besonders schön?
Natürlich ist es auf Sizilien am schönsten, da kommen wir schließlich her. Ich empfehle besonders Palermo, weil da gibt es noch das echte sizilianische Leben. Viel Verkehr, aber sehr authentisch. Wer Strand mag, sollte nach Cefalu gehen. Das ist auch eine sehr schöne Stadt direkt am Meer. Wir kommen aus Agrigento. Die griechischen Tempel dort sind natürlich auch wunderschön.
Was sind die schönsten Sehenswürdigkeiten in Italien? Was muss man unbedingt gesehen haben?
Rom! Es heißt ja nicht von ungefähr Rom sehen und sterben. Die Kultur, die Vatikanstadt, das ist alles sehr beeindruckend. In Apulien ist Ostuni, die weiße Stadt am Berg ein persönlicher Tipp von mir. In den schmalen Gassen, die sich nach oben winden, herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Ach, und natürlich Neapel, dort muss man Pizza essen. In Neapel wurde die Pizza schließlich erfunden. Das ist dort Streetfood. An jeder Ecke gibt es Stände, wo die typische Pizza Portafoglio angeboten wird.
Was ist der größte Fehler, den die Deutschen in ihrem Italienurlaub machen...? Um 17 Uhr Abendessen. Da gibt es bei uns den Aperitif! Ab 20 oder 21 Uhr wird in Italien gegessen. Wer so früh isst, hat ja nichts vom schönen Abend. Wir sind auch unter der Woche bis Mitternacht unterwegs. Das ist normal. Ach ja, manchmal könnten sich die Deutschen auch schicker anziehen (lacht).
Tipp 2: Apulien hat Strände wie die Malediven
Leonarda Gallone, gebürtig aus Apulien, führt seit 2022 mit ihrer Schwägerin Miriam das Restaurant Piero Gallone in Illertissen. Ihre Eltern Tomaso und Enza eröffneten das Lokal bereits 1987.
Was ist Ihr privater Italientipp? Wo ist es besonders schön?
Apulien bietet ganz viel Kultur. In Alberobello gibt es zum Beispiel die runden Steinhäuser – i Trulli. Diese Bauart finden Sie nur in Apulien in der Region Brindisi. Die Stadt Lecce ist bekannt als das Firenze des Südens. Und wir haben Strände, die aussehen wie auf den Malediven! Mein Heimatort Ceglie Messapica ist bekannt für die Altstadt und das gute Essen. Unbedingt probieren sollte man dort die fave con cicoria – ein Gericht mit Bohnen und grünem Gemüse.
Was sind die schönsten Sehenswürdigkeiten in Italien? Was muss man unbedingt gesehen haben?
Ganz Italien ist wunderschön, ich entdecke selbst immer wieder neue Orte. Nach Venedig fahren alle, aber auch Neapel und das Quartieri Spagnoli muss man einmal gesehen haben. Natürlich sollte man unbedingt auch im Vatikan gewesen sein. Und in Italien gibt es auch Berge! Ich selbst fahre zwar nicht Ski, aber man sagte mir, die Dolomiten seien das schönste Skigebiet mit sehr langen Pisten.
Was ist der größte Fehler, den die Deutschen in ihrem Italienurlaub machen....?
Wenn sie statt Kaffee einen Espresso bestellen! Espresso heißt in Italien Kaffee. Und warum schon wie in Deutschland um 18 Uhr zum Abendessen gehen? In Italien geht man nicht vor 21 Uhr. Und natürlich, wenn sie Socken mit ihren Birkenstock-Sandalen tragen.
Tipp 3: Neapel muss man einfach gesehen haben
Vincenzo Bellucio, den alle nur Enzo nennen, stammt aus dem Ort Camerota, der in der Region Kampanien und der Provinz Salerno liegt. Seit über 30 Jahren ist er in Deutschland, knapp 20 Jahre führt er in Augsburg eine Pizzeria samt Eiscafé. Der Name ist naheliegend: Enzo.
Was ist Ihr privater Italientipp? Wo ist es besonders schön?
Kampanien natürlich, die Region aus der ich herkomme. Das Klima, die Küste und die Menschen sorgen für ein ganz besonderes Lebensgefühl. Ich verbringe im Winter immer zwei Monate in meiner Heimat und kümmere mich dort um meine Olivenbäume. Bei 15 bis 20 Grad ist es dort im Januar einfach angenehmer als hier.
Was sind die schönsten Sehenswürdigkeiten in Italien? Was muss man unbedingt gesehen haben?
Neapel! Es gibt nicht umsonst den Spruch "Neapel sehen und sterben". Neapel ist eine tolle Musikstadt, bietet viel Kultur, es gibt wunderbares Essen, wie die Pizza Napoli, und guter Fußball wird dort auch noch gespielt.
Was ist der größte Fehler, den die Deutschen in ihrem Italienurlaub machen...?
Cappuccino zum Essen trinken.
Tipp 4: Blaues Meer und Grotten an der von Cilento
Lorenzo Tomassetti, in Bayern geboren, aufgewachsen in Kampanien, führt seit 2003 gemeinsam mit seinem Cousin Michele Tardugno das Restaurant Il Camino in Nördlingen. Den italienischen Akzent hört man bei Tomassetti im Deutschen kaum – aber wenn er mit Tardugno ins Italienische wechselt, fallen beide in die weiche, süditalienische Melodiösität.
Was ist Ihr privater Italientipp? Wo ist es besonders schön?
Lorenzo Tomassetti: Die Küste von Cilento. Marina di Camerota ist ein kleines Fischerdorf in einer Lagune, dort ist es sehr schön. Die Strände dort wurden schon mehrmals mit der "bandiera blu" für ihr sauberes Wasser ausgezeichnet und das Meer hat auch wirklich eine sehr schöne Farbe. Es gibt an der Küste auch sehr viele Grotten, kleine und große.
Was sind die schönsten Sehenswürdigkeiten in Italien? Was muss man unbedingt gesehen haben?
Lorenzo Tomassetti: Rom sag ich immer, bei uns in der Nähe empfehle ich noch den Vesuv und Pompeji. Das sollte man gesehen haben. Und dann noch die große Christus-Statue bei Maratea, die mit offenen Armen dasteht, die ist einzigartig. Sie dient auch oft als Filmkulisse.
Was ist der größte Fehler, den die Deutschen in ihrem Italienurlaub machen...?
Michele Tardugno: Das kann ich Ihnen sagen: Wenn Menschen Parmesan über die Pasta mit Meeresfrüchten streuen!
Tipp 5: Bei Vieste gibt es außergewöhnliche Höhlen
Antonio, aufgewachsen in Vieste/Apulien, arbeitet seit 2008 als Pizzabäcker im Gabbiano in Augsburg und lebt seit 1987 in Deutschland.
Was ist Ihr privater Italien-Tipp? Wo ist es besonders schön?
Eigentlich ist es überall schön. Aber ganz besonders natürlich in Apulien und im Gargano, wo ich herkomme. Die Natur, das Essen, die Leute sind gut. Und die Preise auch noch. Bei Vieste gibt es eine kleine Höhle, in der man noch sehen kann, wie die Menschen in der Steinzeit gelebt haben, sie ist heute ein Museum und einen Besuch wert.
Was sind die schönsten Sehenswürdigkeiten in Italien? Was muss man unbedingt gesehen haben?
Mir gefällt Rom. Da gibt es so viel zu entdecken. Und Neapel natürlich auch. Klar, Pizza sollte man dort mal gegessen haben. Ich mag aber besonders die leckeren Süßigkeiten, die es dort gibt, die heißen Baba, traumhaft gut.
Was ist der größte Fehler, den die Deutschen in ihrem Italienurlaub machen...?
Hmmm, schwierig zu sagen. Vielleicht: In Restaurants essen gehen, wo viele Touristen sind, das Essen dort ist meist teuer und Müll. Ansonsten: Ketchup auf eine Pizza machen oder Parmesan auf Meeresfrüchte.
Tipp 6: Apulien ist die schönste Gegend Italiens
Salvatore Manco ist im Juli 1971 auf Sizilien geboren und im September darauf mit seinen Eltern nach Deutschland gekommen. Sein Vater hat viele Jahre als Koch gearbeitet, und Manco hat den Beruf von der Pike auf gelernt und arbeitet seit 34 Jahren als Koch – seit fünf Jahren in Lindau und nun in der ersten Saison im „La Fontana“.
Was ist Ihr privater Italientipp? Wo ist es besonders schön?
Für mich ist Apulien die schönste, die beste Region von Italien. Das fängt beim Meer an, es ist sehr sauber. Und dann gibt es da diesen leckeren, ja wunderbaren Fisch. Die Menschen sind freundlich. Wenn mich jemand fragt, werde ich immer Apulien empfehlen. Nach einem schönen Tag wird dort am Abend getanzt. Es ist immer etwas geboten.
Was sind die schönsten Sehenswürdigkeiten in Italien. Was muss man unbedingt gesehen haben?
Also da stehen natürlich die großen, bekannten Orte: Vatikanstadt, natürlich Pisa und unbedingt auch den Mailänder Dom. Dort ist etwas von der Geschichte zu lernen, ja da ist sie zu sehen, die Geschichte. Und in Palermo kann ich die Katakomben empfehlen, eine tolle Erfahrung, aber man darf da keine Angst haben, sie sind auch ein wenig unheimlich. Und in Taormina kann ich die Lavatunnel des Ätna empfehlen. Dort gibt es einen, in dem das Wasser steht, ganz sauberes Wasser, das sehr kalt, aber nicht sehr tief ist.
Was ist der größte Fehler, den die Deutschen in ihrem Italienurlaub machen....?
Schlafen! Dann verpasst man alles.
Tipp 7: Die Amalfiküste hat ein besonderes Flair
Rocco Sansiviero ist in Salerno geboren. Von der südöstlich von Neapel gelegenen Hafenstadt führten ihn seine Wege jedoch weiter in den Norden, ins idyllische Donauwörth. Dort betreibt der gebürtige Italiener seit 1976 die Pizzeria "Romana". Damals waren der mittlerweile 63-Jährige und sein Kollege Cono Di Mierie die Ersten, die den Donauwörthern das italienische Essen in die Stadt brachten.
Was ist Ihr privater Italientipp? Wo ist es besonders schön?
Nun, das kommt natürlich darauf an. Es ist überall schön in Italien.
Was sind die schönsten Sehenswürdigkeiten in Italien. Was muss man unbedingt gesehen haben?
Die Umgebung von Neapel ist besonders schön. Südlich der Stadt fängt die Amalfiküste an. Dort hat man türkisblaues Meer und feinen weichen Sand. Das Flair dort ist einzigartig und sehr romantisch. Deswegen würde ich einen Pärchenurlaub empfehlen. Wer die Natur liebt, kommt auch auf seine Kosten. Es gibt viele Berge und Hügel, wo man wandern gehen kann.
Was ist der größte Fehler, den die Deutschen in ihrem Italienurlaub machen...?
Die Deutschen machen keinen Fehler. Und wissen Sie wieso? Die Fahrt nach Italien ist nie ein Fehler.