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Ausflugstipp: Oberschönenfeld: Alles aus Holz

Ausflugstipp

Oberschönenfeld: Alles aus Holz

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    Alles aus Holz - das Museum Oberschönenfeld zeigt Möbel und Kunstwerke der Firma Heinz.
    Alles aus Holz - das Museum Oberschönenfeld zeigt Möbel und Kunstwerke der Firma Heinz. Foto: Marcus Merk

    Ein Glück, dass das Museum Oberschönenfeld (Landkreis Augsburg) die Ausstellung „Heinz hört auf!“ bis zum 15. August verlängert hat. Denn dies ist eine ganz besondere Ausstellung, die „von Drechslern, Schreinern und einem Neuanfang“ berichtet und davon, was passiert, wenn sich in einem traditionellen Handwerksbetrieb kein Nachfolger findet.

    Erzählt wird die Geschichte der Firma Heinz aus Waal im Landkreis Oberallgäu, die sich von einer kleinen Drechslerwerkstatt zu einem modernen Handwerksbetrieb entwickelt hat. Und was die da alles gefertigt haben! Stühle in allen Variationen – noble mit hohen Lehnen, gemütliche mit breiten Sitzen, gepolsterte Stühle und solche mit Ledersitzen, Hocker mit drei Beinen. Viele türmen sich in einem Ausstellungsraum zu einem regelrechten Berg, einige wurden gelb gestrichen und dienen den Besuchern als Sitzplatz, wenn sie sich in die Geschichte der Familie vertiefen, Gespräche mit ehemaligen Firmenmitarbeitern anhören oder im Film sehen wollen, wie die ausgestellte alte Drehbank in echt funktionierte.

    Schnörkellose Teedosen, bemalte Schalen, Salz- und Pfeffer-Schweinchen

    Und dann sind da noch die vielen kleinen Kunstwerke, gedrechselte Kerzenständer, Tiere aus Holz, bemalte Schalen und fein ziselierte Schmuckdosen. Guillochiert heißt das unter Fachleuten, denn die Ornamente wurden mit der Oberfräse ins Holz geschnitten. Älteren Besuchern werden die Salz- und Pfeffer-Schweinchen bekannt vorkommen. Jüngere begeistern sich eher für die schnörkellosen Teedosen und die Entwürfe von Studierenden der Schulen für Holz und Gestaltung in Garmisch-Partenkirchen.

    Mindestens so spannend aber sind die 100 Jahre Firmengeschichte mit den unterschiedlichsten Protagonisten und Protagonistinnen. Nach dem Unfalltod ihres Mannes in den 1950er Jahren übernahm eine Frau das Unternehmen. Klara Heinz war gelernte Kunstmalerin, was sich in den Produkten niederschlug. Auf sie folgte ihre Tochter Hildegard, die letzte in der Reihe. Sie hat dem Museum den Großteil ihres Erbes übereignet und damit diese faszinierende Ausstellung möglich gemacht.

    Eher am Rand erfährt man, wie eng die Firma in Waal mit einer bis heute florierenden Spielzeug-Produktion im Erzgebirgischen Grünhainichen verflochten war: Wendt & Kühn Engel mit den charakteristischen elf Punkten auf den Flügeln haben heute Sammlerwert. In Waal, bei der befreundeten Firma Heinz, hatte Hans

    Info: Neben Sonderausstellungen zeigt das Museum originale Objekte zur zur regionalen Alltagskultur von etwa 1800 bis heute. Geöffnet Dienstag bis Sonntag, 10.00 bis 17.00 Uhr, und an Feiertagen.

    Mit dem 9-Euro-Ticket erreichen Sie Oberschönenfeld von Augsburg aus in weniger als einer halben Stunde. Dafür nehmen Sie zuerst den Regionalexpress nach Gessertshausen und dann den Bus. Aus Donauwörth dauert die Fahrt mit einem zusätzlichen Umstieg in

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