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Auf Kluftinger Spuren durch das Allgäu

Allgäu

Ein Mordsspaß: Im Allgäu dem Kluftinger auf der Spur

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    Michael Kobr und Volker Klüpfel sind die Autoren der Kluftinger-Krimis, am 26. September erscheint der neue Fall.
    Michael Kobr und Volker Klüpfel sind die Autoren der Kluftinger-Krimis, am 26. September erscheint der neue Fall. Foto: Hans Scherhaufer, Montage AZ

    Urlaub im Allgäu ist ein Mordsspaß. Jedenfalls dann, wenn man auf den Spuren des Kluftinger unterwegs ist. Kaum jemand kennt das Allgäu besser als der schrullige Kommissar. Gilt es wieder einen neuen Fall aufzuklären, streift der Kommissar mit seinem alten Passat kreuz und quer durchs Allgäu. Die Kriminalfälle sind also auch ein Glücksfall für die Bergregion. Vielerorts werden sogar Touren auf Spuren des Kommissars angeboten. Am 26. September erscheint nun mit „Lückenbüßer“ der 13. Kluftinger-Fall. Anlass, die wichtigsten Ermittlungsorte des Kult-Kommissars vorzustellen.

    • Altusried Natürlich! Heimatort des Kommissars. Epizentrum der Kluftinger-Liebe. In Altusried lebt er mit seiner Frau Erika und seinen Nachbarn, den Langhammers. Hier nahm alles seinen Anfang. Im allerersten Buch „Milchgeld“ wird der Ort ausführlich vorgestellt. Die bekannte Freilichtbühne hat in „Laienspiel“ eine Hauptrolle und auch in „Kluftinger“ und „Funkenmord“ ist der 10.000 Einwohnerort Dreh- und Angelpunkt der Story. Die alte Polizeistation, das Milchwerk, das Gasthaus Sonne, das Musikerheim - Kluftinger-Kenner werden vieles aus den Büchern wiedererkennen. Als es nach einer Verfilmung auf dem Friedhof ein Kluftinger-Grab gab und viele Fans dorthin pilgerten, war das einigen Altusriedern zu viel des Rummels. Doch die Führungen auf Kluftinger-Spuren durch Altusried gibt es immer noch - und auf der Freilichtbühne erwartet die Teilnehmenden eine Überraschung des Autoren-Duos Volker Klüpfel und Michael Kobr.
    Die Figur des bußfertigen Sünders in der Kartause Buxheim
    Die Figur des bußfertigen Sünders in der Kartause Buxheim Foto: Peter Bauer
    • Buxheim Die Kartause Buxheim mit ihrem beeindruckenden Chorgestühl spielt im zweiten Kluftinger-Fall „Erntedank“ eine entscheidende Rolle. In dem Buch geschehen die Morde nach dem Vorbild Allgäuer Sagen. Beim Besuch der Kartause bringt die Figur des reuigen Sünders den Kommissar auf die Spur des Mörders. Es sei auffällig, „seit der Kluftinger hier ermittelt hat, kommen viel mehr Besucher“, sagt Simone Zehnpfennig, die für die Öffentlichkeitsarbeit der Allgäu GmbH zuständig ist. Die Kartause kann jederzeit besichtigt werden, spezielle Kluftinger-Führungen gibt es dort vor Ort nicht. Aber die Unterallgäuer Gästebegleiter bieten eine Kluftinger-Tagestour an, die in Buxheim startet. Kontakt: www-unterallgaeuer-gaestebegleiter.de
    • Gschnaidt Auch der mystische Ort Gschnaidt hat durch die Kluftinger-Ermittlungen größere Bekanntheit erhalten, meint Simone Zehnpfennig. Viele haben wohl das erste Mal in „Erntedank“ von diesem ungewöhnlichen Ort bei gehört. Hierher bringen viele Allgäuer und Allgäuerinnen hölzerne Grabkreuze, für die sie keine Verwendung mehr haben. Der Anblick ist berührend. Zuletzt hat dieser Brauch aber derart überhandgenommen - was wohl nicht an den Kriminalromanen liegt - dass die Kreuze zum Politikum wurden. Mittlerweile sollen keine neuen Kreuze mehr dazu gestellt werden.
    Der Alatsee bei Füssen wurde durch die Kluftinger-Dreharbeiten einem breiteren Publikum bekannt.
    Der Alatsee bei Füssen wurde durch die Kluftinger-Dreharbeiten einem breiteren Publikum bekannt. Foto: Ralf Lienert
    • Alatsee Wer kannte schon den Alatsee, bevor in „Seegrund“ ein Goldschatz aus der NS-Zeit auf dem Grund des Gebirgssees vermutet wurde? Spätestens seit der Verfilmung hat das Wanderziel eine „enorme Bekanntheit erhalten“, so Zehnpfennig. Die Gerüchte um den See gibt es wirklich. „Manche vermuten darin sogar das Bernsteinzimmer“, weiß die Kluftinger-Expertin Zehnpfennig. Seit einiger Zeit gibt ein Parkleitsystem, um die Besucherströme zu lenken, denn oben am See sind die Parkplätze knapp. Man kann aber auch von Faulenbach aus in etwa eineinhalb Stunden zum Alatsee hinauflaufen. Zum Alatsee werden von Juni bis September auch Krimiführungen angeboten.
    • Kempten Die Allgäuer „Hauptstadt“ spielt natürlich in jedem Kluftinger-Fall eine Hauptrolle - allein schon deshalb, weil hier der Dienstsitz des Kommissars ist. Lange Zeit hatte das Schuhhaus Hannes dort Kult-Status bei den Kluftinger-Fans, weil der Kommissar dort ziemlich umständlich für seinen Sohn Markus einkaufte. Fans schauten sich um, Führungen machten dort Station, erzählt Simone Zehnpfennig. Mittlerweile ist in dem Gebäude allerdings ein Döner-Laden und das Schuhaus Geschichte.
    • Kalden Die einstige Bedeutung der Anlage sieht man der kleinen Burgruine nicht mehr an. In „Schutzpatron“ geht es um einen Schatz, der dem Allgäuer Schutzheiligen St. Mang zugeschrieben wird und vor vielen Jahren in der Ruine gefunden wurde. Ein Museum soll nun extra gebaut werden und Kluftinger für die Sicherung der Artefakte sorgen, obwohl er einen geheimnisvollen Mord an einer alten Frau aufzuklären hat... Kalden liegt übrigens direkt am Illerradweg. Beste Gelegenheit für eine Pause und einen Blick auf den Illerdurchbruch.
    Viele Leute bringen Grabkreuze, für die sie keine Verwendung mehr haben, nach Gschnaidt.
    Viele Leute bringen Grabkreuze, für die sie keine Verwendung mehr haben, nach Gschnaidt. Foto: Felix Kästle
    • Gunzesried? Es darf spekuliert werden. In „Rauhnacht“, dem fünften Fall, wird Kluftinger in einem eingeschneiten Berghotel von einem Mord überrascht. Aber nur die Autoren wissen, welches Allgäuer Hotel, sie zu diesem Kriminalfall nach Agatha-Christie-Vorbild inspiriert hat. Großes Rätselraten also. Zumal der Kluftinger am Ende mit dem Hörnerschlitten ins Tal saust. In Gunzesried etwa? Dort findet jedenfalls jährlich am Faschingssamstag ein verrücktes Hörnerschlittenrennen statt.
    • Immenstadt Die Kluftinger-Geschichten sind nicht dafür bekannt, dass ein Kriminalfall stringent aufgeklärt wird. Viel Allgäuer Lokalkolorit macht den Charme der Bücher aus. So spielt in „Herzblut“ eine seltene Krötenart am Alpsee bei Immenstadt eine Rolle. Die Allgäu-Kennerin empfiehlt hier eine Wanderung zur Siedelalpe an der Nordseite des Sees - von der man einen schönen Ausblick auf den Alpsee hat. Im Naturparkzentrum Nagelfluhkette wird viel Wissenswertes zur Allgäuer Natur und vor allem über das einmalige Phänomen des Nagelfluhs erzählt.
    • Oberstaufen Sein Mordshunger zu Kässpatzn und deftige Allgäuer Küche bleibt für den Kluftinger nicht folgenlos. In „Herzblut“ muss der Kommissar abspecken und checkt in der Schlossbergklinik in Oberstaufen ein. Dass dieser Schauplatz aktuell immer wieder für Schlagzeilen sorgt, hat allerdings nichts mit dem Befinden des Kommissars zu tun: Die Klinik wurde mittlerweile abgerissen. Geplant ist auf dem Schlossberg nun ein großer Hotelkomplex, der nach Ansicht vieler Oberstaufener jedoch nicht in die Allgäuer Landschaft passt. Werden die Pläne umgesetzt, soll das 160-Zimmer-Haus von der Hotelkette Marriott betrieben werden.
    Ein Luftbild von der Tongrube in Pforzen, die nicht besichtigt werden kann.
    Ein Luftbild von der Tongrube in Pforzen, die nicht besichtigt werden kann. Foto: Harald Langer, www.xl-foto.de
    • Bad Grönenbach Blaues Blut schützt nicht vor Mord. Das wird in „Grimmbart“ deutlich, wenn Kluftinger den Fall einer ermordeten Baronin aufklären soll. Schauplatz des Buches in das Hohe Schloss in Bad Grönenbach, „das eins zu eins von den Autoren beschrieben wird“, so Simone Zehnpfennig. Auch einen Walderlebnispfad gibt es und tatsächlich folgt man vor Ort einem Grimmbart, also einer Dachsfigur. Das Schloss kann derzeit nicht besichtigt werden, es wird zu einem Hotel umgebaut. „Beeindruckend sei es aber auch von außen“, erklärt Zehnpfennig. Der Rundweg auf den Spuren des Grimmbart startet westlich von Grönenbach am Waldparkplatz.
    • Memmingen Die Stadt spielt in den Kluftinger-Büchern immer wieder eine Rolle. In Memmingen gibt es zudem das Strigelmuseum. Anhand eines (erfundenen) Bildes des Allgäuer Malers gelingt es Kluftinger in „Grimmbart“ den Fall der toten Baronin aufzuklären. Im Memminger Stadtmuseum können Fans ab dem 2. Oktober in die Welt des Kommissars eintauchen. Nachgebildet wurden das Kommissariat samt Garten, das Wohnzimmer und die private Küche der Romanfigur. Sogar ein alter Passat gehört zu den Ausstellungsstücken. Priml! Und auch das kein Kluftinger-Geheimnis: Volker Klüpfel arbeitete viele Jahre als Kultur-Redakteur bei der Memminger Zeitung. Und Michael Kobr war Lehrer an der Städtischen Realschule in Memmingen.
    • Himmelhorn An dieser Stelle eine Warnung: Wer das Himmelhorn bei Oberstdorf besteigen will, muss geübt sein. Sehr geübt! Alle Anstiege sind schwierige Grasklettereien und erfordern sehr viel Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Auch der Kluftinger kommt bei dieser Bergtour im gleichnamigen Roman ordentlich ins Schnaufen, nicht nur, weil er eine Bergsteigertragödie aufklären muss. Wer einen Blick auf das Himmelhorn werfen will, wandert besser das Oytal entlang. Am Ende geht es hinauf zur Käseralpe - ein sicherer Standpunkt, um auf das Himmelhorn zu schauen.
    • Pforzen Die Tongrube in Pforzen hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt - wegen Udo, dem Urzeitaffen, der hier gefunden wurde und nach Udo Lindenberg benannt wurde. Wäre nicht auch der Klufti ein guter Namensgeber gewesen? Der Polizist ermittelt hier in „Affenhitze“ in Paläontologenkreisen. Die Ausgrabungsstätte kann allerdings nicht besichtigt werden. Aber seit kurzem gebe es nach Informationen von Simone Zehnpfennig einen Wanderweg „Rund um die Hammerschmiede - in der Heimat von Udo“. Startpunkt ist der Parkplatz „Wertach erleben“ in Pforzen. Wer die rund 15 Kilometer lange Strecke laufen will, ist etwa vier Stunden unterwegs. 180 Höhenmeiter gilt es zu bewältigen.
    • Ofterschwang Der neue Kluftinger erscheint erst am 26. September, aber so viel ist schon durchgesickert. Das Hörnerdorf Ofterschwang soll Schauplatz des neuen Kluftinger-Kriminalromans „Lückenbüßer“ sein. Das Ofterschwanger Horn sei Kluftingers liebstes Wandergebiet, weil man mit dem Sessellift bequem nach oben fahren und dann wandern kann.
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