Früher war doch alles besser! Das mag sich wohl Friedrich von Freyberg gedacht haben, als er 1418 bis 1432 die Burg Hohenfreyberg neben der väterlichen Burg Eisenberg errichten ließ. Die Zeit der Ritterburgen war da nämlich schon passé, was Friedrichs Bau zu einer der jüngsten Ritterburgen Deutschlands macht. Sein ambitioniertes Vorhaben, gegen die Zeit anzukämpfen, ruinierte die Familie finanziell, aber ohne Friedrichs Ehrgeiz könnte man heute nicht die zwei, nur wenige Gehminuten voneinander entfernten, Burgruinen erkunden.
Die gut für Familien geeignete Wanderung beginnt am Wanderparkplatz Zell bei Eisenberg auf einem breiten Wanderweg, von dem man bereits eine herrliche Aussicht auf die umliegende Berglandschaft hat. Der Weg geht stets leicht bergauf, ist aber für neugierige kleine Burgfräulein und Ritter gut zu meistern. Nach einigen Gehminuten durch ein Waldstück erhascht man bereits einen Blick auf die Ruine Hohenfreyberg, was zum Weitermarsch anspornt. Nach insgesamt etwa 45 Minuten in gemütlichem Tempo erreicht man den Sattel zwischen den zwei Burgruinen und steht nun vor der Qual der Wahl, welche man nun als Erstes erkunden mag.
Burg Eisenberg wurde im im Dreißigjährigen Krieg in Brand gesteckt
Die Ruinen sind frei zugänglich und dürfen ohne Führung erobert werden, was natürlich vor allem für Kinder ein großes Abenteuer ist. Die Erwachsenen erfreuen sich derweil an der fantastischen Aussicht, die sowohl den Blick auf das Voralpenland, als auch auf Schloss Neuschwanstein und die Burgruine Falkenstein zulässt. Bänkchen laden zum Picknick ein. Alternativ zum Vesper von daheim kann man auch der Beschilderung Richtung Schlossbergalm, mit kleinem Spielplatz, folgen und dort einkehren. So kann man gestärkt den Rückweg zum Wanderparkplatz antreten, der teils über Straßen führt. Hier endet die Wanderung, auf der man etwa 150 Höhenmeter erklimmt und ca. 4 Kilometer hinter sich lässt.
Wissenswertes für die Burgruinen Eisenberg und Hohenfreyberg
Tipps für Kinder: Die Gemeinde Eisenberg stellt einen Fragebogen „Burgenraterunde“ für Kinder zum Ausdrucken zur Verfügung. Am weitläufigen Spielplatz der Gemeinde Eisenberg (mit Sicht auf die Berge) kann man den Tag gut ausklingen lassen.
Museum: Zum Abschluss der Wanderung kann man sich im Burgenmuseum Eisenberg weiter über die Burgen informieren, das jedoch nur am Wochenende und feiertags geöffnet ist. www.burgenmuseum-eisenberg.de
Zeit: Planen Sie für die Wanderung mindestens 3 Stunden ein, um alles gemütlich erkunden zu können.
Kinderwagen: Mit sportlichem Kinderwagen und sportlichem Kinderwagenschieber zu schaffen, aber aufgrund des stetigen Anstieges schweißtreibend. Die Ruinen selbst sind nicht kinderwagengeeignet.
Weitere Informationen: www.eisenberg-allgaeu.de
Und wie endeten die Burgen Eisenberg und Hohenfreyberg? Eher unrühmlich, denn man steckte sie während des Dreißigjährigen Krieges, genauer gesagt 1646, aus Angst vor einer Einnahme zur die herannahenden Schweden und Franzosen in Brand. Lieber zerstört als in den Händen der Feinde, das war die Maßgabe. Ein eher sinnloses Unterfangen, denn der Feind tauchte nie auf.