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Alles, was man fürs Wintercamping wissen muss

Winter-Camping

Jetzt wird‘s kuschelig: Unsere wichtigsten Tipps für gutes Wintercamping

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    So kann man es sich gut gehen lassen: Wintercamping wird immer beliebter.
    So kann man es sich gut gehen lassen: Wintercamping wird immer beliebter. Foto: Miriam/stock.adobe.com

    Ist Campingurlaub im Spätherbst oder Winter nur etwas für Hartgesottene? Ganz im Gegenteil: Es hat einen ganz besonderen Reiz, gerade in dieser Zeit mit dem Wohnwagen oder dem Wohnmobil unterwegs zu sein. Immer mehr Campingplätze sind das ganze Jahr über geöffnet und verfügen teils über Bäder und Saunalandschaften. Außerdem schwärmen erfahrene Camper seit Jahrzehnten davon, dass es nur wenig Romantischeres gibt, als in der kuscheligen Wärme des eigenen rollenden Heims zu sitzen und bei Kerzenschein auf eine nächtliche, tief verschneite Winterlandschaft zu blicken.

    Neulinge dagegen sind oft unsicher, ob Campen im Winter den gleichen Reiz hat wie im Sommer. Sie fragen sich, welche Ausrüstung notwendig ist - und ob es in der kalten Jahreszeit überhaupt Camper zu mieten gibt, falls kein eigenes Wohnmobil oder ein Wohnwagen zur Verfügung stehen. Daher hier ein paar Tipps, wo Wintercamping besonders reizvoll ist, warum auch City-Trips möglich sind und was man bei der Planung wissen sollte.

    Sind alle Campingplätze im Winter geöffnet?

    Nein, die meisten Plätze in Deutschland, Italien oder Kroatien schlummern bis mindestens März in der Winterpause. In Kroatien aber blieben vor allem in Istrien in den vergangenen Jahren immer mehr Campingplätze auch im Winter geöffnet. Schließlich kann man bei Temperaturen von zwei bis zwölf Grad auch im Januar durch Rovinj bummeln - und das oft genug bei Sonnenschein. In Deutschland, der Schweiz und Österreich haben vor allem Plätze in der Nähe von Skigebieten geöffnet. Wintercamping hat dort eine Jahrzehnte alte Tradition. Und wer es doch wärmer will: ab nach Spanien. Viele Plätze sind auch im Winter offen - schließlich kann man im Idealfall auch im Dezember noch im Meer baden.

    Auch bei manchen privaten Anbietern darf man sein Wohnmobil parken.
    Auch bei manchen privaten Anbietern darf man sein Wohnmobil parken. Foto: Anna/stock.adobe.com

    Sind die Sanitäranlagen der Campingplätze beheizt?

    Wenn es nicht explizit anders angegeben ist, sind die Waschhäuser offen und natürlich auch beheizt. Moderne Campingplätze verfügen über helle und freundliche Sanitäranlagen, die mit hochwertigen Hotelstandards mithalten können. Viele Camper bleiben dennoch ihrer eigenen warmen Dusche im Wohnmobil oder Wohnwagen treu. Was natürlich bequemer ist, als im Morgenmantel und mit Badeschlappen durch den Schnee zu stapfen. Andererseits - auch das hat seinen Reiz.

    Gibt es Wellness auf den Campingplätzen?

    Während in Italien die meisten Plätze am Meer geschlossen sind, gingen einige Betreiber in den Bergen Südtirols schon vor Jahren ganz neue Wege. Sie errichteten Luxusplätze mit eigener Therme, Saunalandschaft, Innen- und Außenpools. Manchmal ist der Eintrittspreis dafür in der Platzmiete enthalten, meist ist ein Aufpreis fällig. Der Gipfel des Camping-Luxuslebens: ein eigenes Badezimmer direkt vor dem Camper am Stellplatz mieten. Ebenfalls eine Option auf manchem Luxusplatz: Ein eigenes Baumhaus für den Nachwuchs - direkt über dem Stellplatz. Der Caravan-Park Sexten bei Bozen ist nach wie vor Innovationstreiber und das Paradebeispiel für gelungenen Campingurlaub im Winter.

    Wo übernachten, falls der Wunsch-Campingplatz geschlossen ist?

    Inzwischen gibt es in fast jeder Stadt Stellplätze für Wohnmobile. Ein City-Trip am Wochenende ist so immer möglich. Wohnwagen sind allerdings, warum auch immer, auf diesen Stellplätzen meist nicht erlaubt. Wichtig ist, sich im Internet zu erkundigen, ob die Versorgung mit Frischwasser und die Entsorgung der Toilette möglich ist. Fast immer bieten auch Bäder und Thermen spezielle Übernachtungsplätze für Camper an. Manchmal ist die Übernachtung gratis, bisweilen kostet sie zwischen 10 und 20 Euro. Wer Glück hat, erwischt einen Platz mit morgendlichem Brötchenservice. Ein Tipp für Skifahrer: Wer direkt am Skilift übernachten möchte, darf das mitunter. Falls kein Verbotsschild an der Einfahrt steht, ist das zumindest für eine Nacht meist möglich. Im Zweifelsfall am Kassenhäuschen fragen.

    Wo kann man noch stehen?

    Selbst Urlaub beim Winzer oder auf dem Bauernhof ist im Winter möglich: Mit dem Campingführer Landvergnügen beispielsweise ist die Übernachtung sogar kostenlos - man wird lediglich gebeten, etwas im Hofladen einzukaufen. Auf Apps wie zum Beispiel Alpacacamping oder Vansite wird die Airbnb-Idee aufs Campen übertragen. Hier bieten Privatleute Stellplätze in der freien Natur, am eigenen See, für Abenteurer nahe einer Felswand oder im Wald an. Auf Frischwasser, Toiletten oder Duschen muss man bei dieser Variante aber meist verzichten. Dafür stehen die Camper oft völlig alleine in der Natur. Was es bei dieser Airbnb-Variante noch gibt: Stellplätze im Garten des Anbieters. Bei milderen Temperaturen ist das auch mit dem Zelt eine Option.

    Wer vermietet im Winter Wohnmobile?

    Große Vermieter wie McRent oder Camperdays bieten auch im Winter Fahrzeuge an. Die Mietpreise unterscheiden sich nicht wesentlich vom Sommer: Unter 100 Euro Tagesmiete sind auch Kastenwagen kaum zu bekommen. Etwas günstiger wird es mit etwas Glück bei Paulcamper. Hier kosten Mobile und Wohnwagen oft ab 60 Euro Tagesmiete. Der Grund dafür ist, dass die Fahrzeuge von privaten Eigentümern vermietet werden. Die Idee war, einerseits Menschen günstige Mietmobile anzubieten. Andererseits ist damit auch potenziellen Campern bei der Finanzierung ihres zuweilen recht teuren Traummobils geholfen.

    Ist Skiurlaub im Camper wirklich reizvoll?

    Es kommt auf die Zielsetzung an. Will man mit der ganzen Familie zum Skifahren, kann Wintercamping nach kurzer Zeit zur nervlichen Zerreißprobe werden. Schon die nasse Skibekleidung so unterzubringen, dass sie bis zum nächsten Tag trocknet und trotzdem nicht ständig im Weg hängt, ist eine Herausforderung. Ein Tipp ist hier übrigens eine mitgebrachte, ausziehbare Kleiderstange für das Bad. Ohne ein winterfestes Vorzelt, in dem zumindest die Ski unterkommen und notfalls ein paar Schuhe, wird es schon zu dritt meist recht eng. Im Idealfall ist man zu zweit unterwegs und steht sich schon deshalb selbst in einem kleinen Camper nicht ständig auf den Füßen.

    Ist Wintercamping nur etwas für Hartgesottene?

    Wer lediglich Angst vor Kälte hat, muss sich keine Sorgen machen, wenn er das richtige Fahrzeug gewählt hat. Als „wintertauglich“ gelten Mobile bis zu Außentemperaturen von null Grad, als „winterfest“ dagegen Fahrzeuge, deren Dämmung tiefere Grade erlaubt. Grundsätzlich ist es bei Minusgraden wichtig, die Heizung auf kleiner Stufe durchlaufen zu lassen, um nach dem Skifahren nicht in ein eisiges, komplett ausgekühltes Fahrzeug zurückzukommen. Moderne Wohnwagen und Camper sind übrigens mit so effektiven Gebläseheizungen ausgestattet, dass man nach einem Stündchen die Temperatur freiwillig reduziert. Oder noch einmal zu einem nächtlichen Schneespaziergang unter einem sternenklaren, eiskalten Himmel aufbricht.

    Weitere Informationen:
    Vermieter von Wohnmobilen: www.camperdays.de, www.mcrent.de, www.paulcamper.de.
    Alternativen zu Campingplätzen: www.alpacacamping.de, www.landvergnügen.com, https://vansite.eu/de.

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