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Tourismus: Reisen im Jahr 2020: So soll der Urlaub in Zeiten von Corona werden

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Reisen im Jahr 2020: So soll der Urlaub in Zeiten von Corona werden

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    Im Strandkorb fällt es nicht allzu schwer, Abstand zu halten.
    Im Strandkorb fällt es nicht allzu schwer, Abstand zu halten. Foto: Hauke-Christian Dittrich, dpa

    Jetzt also doch: Der Urlaub im Ausland soll trotz der Corona-Pandemie möglich sein. Bundesaußenminister Heiko Maas kündigte am Montag in einer Videokonferenz an, die noch bis zum 15. Juni geltende weltweite Reisewarnung aufzuheben und durch individuelle Reisehinweise für die einzelnen Länder ersetzen zu wollen. In diesen Informationen soll dann auf die jeweils unterschiedlichen Pandemie-Risiken in den Urlaubsländern aufmerksam gemacht werden.

    Dies gilt zunächst für die Länder der Europäischen Union, darunter auch die beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen, etwa Spanien, Italien, Österreich, Griechenland oder Kroatien. Maas betonte aber auch, dass der Sommerurlaub nicht so werden wird, wie vor der Corona-Krise. „Wir sollten uns nicht der Illusion hingeben, dass es eine schnelle Rückkehr zu Business as usual geben kann.“

    Bayern lockert Quarantäne-Regeln

    Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) äußerte sich skeptisch. „Ich glaube nicht, dass wir in einem Monat schon wieder in Italien oder in Spanien sind oder in Frankreich“, sagte Söder. „Keines dieser Länder habe das im Moment entsprechend angekündigt. Die CSU schlägt unterdessen eine finanzielle Förderung von Urlaub in Deutschland für dieses Jahr vor. Denkbar seien entweder Urlaubsgutscheine oder eine steuerliche Absetzbarkeit. Gleichzeitig lockert Bayern die Quarantäne-Regeln: Wer aus EU- und Schengenstaaten sowie Großbritannien nach Bayern kommt, muss sich nicht mehr in Quarantäne begeben.

    Wie viel Urlaub wird in diesem Sommer 2020 also möglich sein? Die Reisewirtschaft hat ein Konzept erarbeitet, wie Hygienevorgaben von der Buchung im Reisebüro über das Einsteigen ins Flugzeug, dem Bustransfer bis hin zum Aufenthalt im Hotel erfolgen könnten. Da geht es um Boardingzonen, um die Abstandsregel einhalten zu können oder um Mundschutzregeln an Rezeptionen und in engen Hotelfluren. „Urlaub in diesem Jahr wird anders ablaufen als sonst“, erklärte auch Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes.

    Urlaub in Corona-Zeiten: In Madrid und Barcelona gelten noch immer strenge Lockdown-Regeln

    Hinzu kommt, dass die Corona-Bestimmungen in den einzelnen Ländern sehr verschieden sind. Sie unterscheiden sich innerhalb eines Landes auch von Region zu Region. Spanien etwa: Während auf der Kanaren-Insel El Hierro die Menschen wieder an den Strand dürfen, gelten für die Einwohner von Madrid und Barcelona noch immer die strengen Lockdown-Regelungen. Während in Österreich Mundschutzpflicht in Geschäften besteht, gibt es in Kroatien nur eine Empfehlung. Laut EU-Kommission sollen in den nächsten Wochen einheitliche Regelungen erarbeitet werden.

    Die in Not geratene Tourismusbranche, die wegen der Corona-Pandemie einem Umsatzausfall von 10,8 Milliarden Euro für den Zeitraum bis Ende Juni errechnet hat, reagierte erleichtert auf die Ankündigungen des Außenministers. Die Tui oder Der-Touristik wollen den Urlaubern die Skepsis nehmen, in dem sie bis 14 Tage vor Abflug kostenlose Umbuchungen oder Stornierungen anbieten. Sogar für Buchungen bis in den Sommer 2021 hinein. Der Reiseveranstalter FTI verzichtet auf eine Anzahlung von Reisen.

    Tourismus-Forscher rechnen damit, dass die Deutschen in diesem Urlaubssommer vor allem ihre Nachbarländer ansteuern werden. „Ziele, die mit dem Auto erreichbar sind, werden in diesem Jahr im Fokus stehen“, so Branchenexperte Martin Lohmann. Der Bootstourismus in Deutschland meldet etwa steigende Buchungszahlen. Auch Ferienhäuser und -wohnungen seien gefragt. Mit höheren Preisen rechnen die Experten trotz der umzusetzenden neuen Hygienestandards nicht.

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