Filmdrehorte sind beliebte Reiseziele und viele Touristen posten ihre Urlaubsfotos später im Internet. Eine 41 Jahre alte Hamburgerin ist damit besonders erfolgreich: Andrea Davids Blog filmtourismus.de verfolgen laut eigener Zählung rund 180.000 Leser im Monat, ihrem Instagram-Account folgen knapp 300.000 Menschen. Davids Markenzeichen: Sie hält Screenshots aus Filmen oder Serien vor die jeweilige Drehkulisse und macht davon wiederum ein Foto.
So verwandelt sich etwa die nordenglische Schlossanlage Alnwick Castle wieder in die Zauberschule Hogwarts aus den "Harry Potter"-Filmen oder die spanische Insel Gaztelugatxe wird erneut zum Schauplatz der Erfolgsserie "Game of Thrones". Dass sich an Drehorten Realität und Fiktion vermischen, macht für die gebürtige Baden-Württembergerin den Reiz aus: "Beim Filmtourismus geht es ja darum, dass man etwas sieht, was andere nicht sehen", sagt sie.
In Dubrovnik beschweren sich Bewohner über "Game of Thrones"-Touristen
Mitunter lösen einzelne Filmproduktionen regelrechte Pilgerfahrten an die dazugehörigen Drehorte aus - nicht immer zur Freude der Einheimischen. In der kroatischen Stadt Dubrovnik etwa stöhnt so mancher Bewohner über die zusätzlichen Urlauber, die die Serie "Game of Thrones" der Hafenstadt beschert hat.
In Deutschland gibt es solche Fälle von "Übertourismus" laut Deutschem Tourismusverband bislang noch nicht. Drehort-Besucher seien hier ein Zugewinn für Städte und Regionen: Der Verband verweist etwa auf Görlitz in Sachsen, das durch die oscar-prämierte Komödie "Grand Budapest Hotel" für Filmtouristen interessant wurde. (dpa)