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Reisen in Corona-Zeiten: Grafiken zeigen, wie Corona unser Reise-Verhalten verändert hat

Der Strandkorb hilft beim Abstand halten: Wie die Corona-Krise den Tourismus verändert hat, zeigt die aktuelle Reiseanalyse.
Reisen in Corona-Zeiten

Grafiken zeigen, wie Corona unser Reise-Verhalten verändert hat

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    Es war der 17. März 2020, an dem der Tourismus in seiner gewohnter Form zum Erliegen kam. Das Auswärtige Amt hatte eine weltweite Reisewarnung ausgesprochen, in der Folge wurden 240.000 Deutsche aus Urlaubsländern ausgeflogen. Auch jetzt, ein Jahr später, ist die Branche von Normalität weit entfernt. Wie sehr die Corona-Krise das Urlaubsjahr 2020 beeinflusst hat, zeigt die Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen.

    Grenzen waren monatelang gesperrt, zahlreiche Länder zum Risikogebiet erklärt - die Folge: Die Deutschen machten deutlich öfter Urlaub in der Heimat als im Jahr zuvor. Lagen die Reiseziele im Jahr 2019 gerade einmal zu einem Viertel in Deutschland, urlaubte 2020 knapp die Hälfte hierzulande. Generell machten die Deutschen aber deutlich weniger Urlaub als in den Jahren zuvor.

    Wer für seinen Urlaub in Deutschland blieb, reiste entweder in ein Bundesland ganz im Süden oder ganz im Norden der Republik. Im Ausland zog es die Deutschen noch öfter ans Meer als in die Berge - Spanien blieb auch 2020 für viele Auslandsreisende das Ziel der Wahl. Allerdings gingen gerade dort die Reisezahlen massiv zurück - statt neun Millionen Urlaubsreisen mit fünf oder mehr Tagen waren es im vergangenen Jahr gerade einmal 3,9 Millionen.

    Die Corona-Einschränkungen beeinflussten die Art und Weise, wie die Deutschen ihr Urlaubsziel erreichen. Durch den massiven Rückgang an Auslandsreisen sank auch der Anteil an Flugreisen deutlich. Während sich Flug- und Autoreisen im Jahr 2019 mit jeweils gut 40 Prozent noch in etwa die Waage hielten, nutzten 2020 rund 60 Prozent der Reisenden ein Auto, Wohnwagengespann oder Wohnmobil und nur 26 Prozent den Flieger.

    Das Campen hat in den vergangenen Jahren stark an Aufmerksamkeit gewonnen, in Corona-Zeiten gilt es als besonders sicher - schließlich hat man Bett, Küche und Bad gleich selbst dabei. Ein Blick auf die Zahlen verrät aber, dass die Deutschen im Urlaub immer noch deutlich lieber in fremden Betten schlafen. Zwar ging der Anteil der Hotelübernachtungen um zehn Prozent zurück, er lag aber immer noch bei 43 Prozent. Einen deutlichen Anstieg von 24 auf 30 Prozent verzeichneten dafür Ferienwohnungen und -häuser. Das Campen legte in der Reiseanalyse nur einen Prozentpunkt zu.

    Bei aller Reiselust im Sommer: Wie stark die Corona-Krise den Tourismus 2020 getroffen hat, zeigt ein Blick in die Vergangenheit: Seit der Wiedervereinigung gab es nur im Jahr 1991 weniger Haupturlaubsreisen - also Reisen mit fünf oder mehr Tagen. Dafür verreisten die, die es sich leisten konnten, im Jahr 1991 eher ein zweites Mal als die Menschen im Corona-Jahr 2020.

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