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Reisekrankheiten: Ist es eine Grippe? Oder sogar Dengue-Fieber?

Reisekrankheiten

Ist es eine Grippe? Oder sogar Dengue-Fieber?

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    Im Urlaub besser auf Eiswürfel verzichten
    Im Urlaub besser auf Eiswürfel verzichten Foto: dpa

    Der Impfschutz, der zu Hause genügt, reicht für viele Reisen nicht. Das gilt vor allem für tropische und subtropische Regionen. Manche Länder, vor allem in Afrika und Südamerika, fordern zudem bestimmte Pflichtimpfungen zur Einreise. Das Robert Koch Institut (RKI) empfiehlt, sich mindestens fünf Wochen vor Reiseantritt von einem Tropenmediziner beraten zu lassen. So können sich Reisende bei Bedarf noch rechtzeitig impfen lassen. Allerdings gibt es nicht für alle Reisekrankheiten eine Impfung. Vor allem ältere Menschen, Schwangere, Diabetiker und Personen mit chronischen Erkrankungen sollten sich ärztlich beraten lassen. Diese Tropenkrankheiten sollten Reisende kennen:

    Reisedurchfall „Die häufigste Erkrankung auf Reisen ist die Reisediarrhö“, erklärt Prof. Frank Mockenhaupt vom Institut für Tropenmedizin an der Charité in Berlin. „Sie ereilt bis zu ein Drittel aller Reisenden irgendwann während der Reise nach Afrika, Asien oder Lateinamerika.“ Der Durchfall kann durch verschiedene Erreger ausgelöst werden. In den meisten Fällen klingen die Beschwerden nach ein paar Tagen ohne Komplikationen ab. Sobald Symptome wie Blut im Stuhl, Fieber oder schwere Magen- und Darmkrämpfe auftreten, sollte ein Arzt anhand einer Stuhlprobe den Erreger identifizieren. „Um eine Infektion zu vermeiden, keine ungekochten oder ungeschälten Speisen verzehren, Wasser nur aus versiegelten Flaschen trinken und auf Eiswürfel verzichten“, empfiehlt Mockenhaupt. Außerdem häufiges und gründliches Händewaschen.

    Hepatitis Das Hepatitis-A-Virus ist weltweit verbreitet. Nach Angaben des RKI lag der Anteil der „Reisehepatitis“ in den letzten Jahren bei etwa 40 bis 50 Prozent aller in Deutschland gemeldeten Fälle. Das Virus wird vor allem durch verunreinigte Speisen und Wasser übertragen. Das

    Malaria zählt zu den häufigsten und gefährlichsten Infektionskrankheiten. Vor allem, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt wird. 956 Erkrankungen gab es laut RKI 2017 in Deutschland. Mückenschutz mit Sprays und Moskitonetzen beugt einer Ansteckung vor. „Im Dunkeln, wenn die Überträgermücke aktiv ist, trägt man am besten lange, helle und weite Kleidung“, rät Mockenhaupt. Für bestimmte Reiseländer kann in Absprache mit einem Tropenmediziner eine Malaria-Prophylaxe mit Tabletten sinnvoll sein. Es sei immer eine Abwägung zwischen Nebenwirkungen und Malaria-Risiko, so Mockenhaupt. Die Prophylaxe werde nur für Hochrisikogebiete wie Afrika südlich der Sahara empfohlen. Eine zugelassene Impfung gegen Malaria gibt es nicht.

    Dengue-Fieber Dengue wird durch tagaktive Mücken übertragen. Das Fieber ist vor allem in Südostasien, Afrika, Indien, Mittel- und Südamerika verbreitet, kommt aber immer häufiger auch in Europa vor. Nach dem Stich folgen zwei bis zehn Tage später Symptome, die oft mit Grippe verwechselt werden: hohes Fieber, starke Kopf- und Gliederschmerzen. Wenn Urlauber noch im Reiseland krank werden: zum Arzt gehen! Da es keine Impfung gebe, sei der effektivste Schutz auch hier das Vorbeugen durch lange Kleidung und Repellents, erläutert Elmar Elsner, Leiter der Gelbfieberimpfstelle des Bundeswehrkrankenhauses in Berlin.

    Tollwut „In vielen tropischen Ländern, besonders in ländlichen Gegenden, besteht auch weiterhin Tollwutgefahr“, warnt Elsner. Überträger sind vor allem Hunde. Bei Reisen in Tollwut-Endemiegebiete, insbesondere bei engem Kontakt zu Tieren, empfiehlt der Tropenmediziner vor der Reise eine Impfung. Unbehandelt verläuft die Krankheit tödlich. Nicht geimpfte Reisende sollten nach jedem Tierbiss sofort ein Krankenhaus aufsuchen, wo im Normalfall umgehend eine Postexpositionsprophylaxe durchgeführt wird, eine nachträgliche Impfung – am besten binnen 24 Stunden nach dem Biss.

    Japanzische Enzephalitis Auch die JE wird durch Mückenstich übertragen. Die Krankheit ist in Asien verbreitet. Ihre Folgen können gravierend sein – bis zu Bewusstseinstrübung, Krampfanfällen und Lähmungen. Aber ein schwerer Verlauf der Krankheit ist eher selten. Gegen die JE gibt es eine Impfung, empfohlen wird sie aber nur für Menschen, die in Regionen mit JE-Virus leben oder häufig dorthin reisen. Wirksame Medikamente zur Behandlung gibt es derzeit nicht

    Gelbfieber Diese Erkrankung sind bei Reisenden eher selten, da viele Länder mit Endemiegebieten für die Einreise eine Impfung vorschreiben. 2018 wurden nur drei Gelbfiebererkrankungen bekannt. Nach einmaliger Gelbfieber-Impfung ist laut WHO von einem lebenslangen Schutz auszugehen.

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