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Darf bei einem Deutschland-Besuch nicht fehlen: Schloss Neuschwanstein.

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In die Kategorie "Nicht verpassen" fallen bayerische Schlösser wie "Linderhof".

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Die Elbphilharmonie ist einer der größten Anziehungspunkte in Hamburg

"Lonely Planet"-Ranking
23.10.2018

Warum Deutschland auf Platz zwei der Top-Ziele 2019 liegt

Von Doris Wegner

Für 2019 empfiehlt "Lonely Planet" Sri Lanka und Deutschland als Reiseziele. Warum gerade Deutschland so angesagt ist, dürfte einige überraschen.

Driften? Geht das heute eigentlich noch? Wenn jährlich über eine Milliarde Menschen um die Welt reist, muss der Großteil zwangsläufig auf ausgetretenen Pfaden unterwegs sein. Doch in den 70er Jahren gab es sie noch, die sogenannten Drifter. Reisende, die alles, bloß keine Urlauber sein wollten, die jede touristische Infrastruktur mieden, wie der Teufel das Weihwasser, die unterwegs waren, so lange das Geld eben reichte.

Tony und Maureen Wheeler waren Drifter. Der von ihnen begründete Lonely Planet-Reiseführer gilt als Bibel der Weltenbummler. Ihre Erfolgsstory begann mit Tipps, wie man möglichst lange möglichst günstig durch Asien reist.

Mittlerweile ist der Lonely Planet so kommerziell wie jeder andere Reiseführer auch. Der Autor des Kolumbien-Bandes etwa musste eingestehen, sein Buch am Schreibtisch geschrieben zu haben, weil das Honorar für eine Recherche vor Ort nicht gereicht habe.

Diese Empfehlungen gibt "Lonely Planet" für Deutschland

Bibelstatus hat Lonely Planet aber nach wie vor. Deshalb ist es für Reiseziele von Bedeutung – und auch folgenreich –, wenn sie im jährlichen Ranking zu den „Top-Reisezielen“ zählen. Im soeben erschienenen Lonely Planet – Best in Travel 2019 liegt Deutschland auf Platz zwei, hinter Sri Lanka. Die Top-Gründe, warum Deutschland ausgerechnet 2019 bereist werden soll: das 30. Jubiläum des Mauerfalls und vor allem der 100. Jahrestag der Gründung des Bauhauses.

Das ganze Jahr lang werde in Weimar, Dessau und Berlin gefeiert. Die Design- und Architekturschule Bauhaus habe eine ästhetische Bewegung losgetreten, deren Erschütterungen bis heute weltweit spürbar seien. Dazu wird ein zweiwöchiger Reiseplan für Deutschland entworfen.

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Unter den Tipps: ein Konzert „in der umwerfenden Elbphilharmonie“ in Hamburg, Partys in Berliner Klubs, München und der Mittelrhein. Nicht unbedingt was für echte Drifter … Auch ein Besuch von Köln und Frankfurt lohne, weil sie „sehr eigen“ seien. „Deutschland verzaubert und überrascht – auch die, die hier leben“, heißt es. In der Kategorie „Nicht verpassen“ findet sich dennoch wenig Überraschendes: Klettern in der Sächsischen Schweiz bei Dresden, die Königsschlösser Neuschwanstein und Linderhof.

Deutschland biete "Mischung aus Tradition und Vision"

Allgemein heißt es über Deutschland, das Land weise eine besondere „Mischung aus Tradition und Vision“ auf: „Schließlich kann man in dem kleinen Teil der Alpen, der zu Bayern gehört, in rustikaler Umgebung Berge besteigen, man kann Burgen besichtigen, weiter nördlich durch Weinberge radeln, in gemütlichen Gasthäusern mit ein paar Bieren anstoßen und an Nord- oder Ostsee in die kühlen Wellen hüpfen.“

„Best in Travel“ zählt zu einer Vielzahl redaktioneller Listen, die Reiseziele des Jahres küren: Top-Stadt 2019 ist Kopenhagen, bei den Regionen ist es das norditalienische Piemont. Und kürzlich erst empfahl die Zeitung USA Today den Besuch der Fuggerei in Augsburg.

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