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Corona-Krise: "An den Momenten wachsen": Warum Reisen unseren Lesern wichtig ist

Corona-Krise

"An den Momenten wachsen": Warum Reisen unseren Lesern wichtig ist

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    Eva und Alisia auf ihrer großen Reise durch ganz Amerika
    Eva und Alisia auf ihrer großen Reise durch ganz Amerika Foto: privat

    Ein Fieber treibt uns um die Welt

    Es gibt für uns verschiedene Gründe, die uns immer wieder fortfahren lassen. Wir spüren in uns ein Fieber, das uns in die Welt treibt. Wir lernen wundervolle Landschaften kennen. Wir kommen mit vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt und ins Gespräch und lernten auf diese Weise, wieder grundsätzlich zu denken. Wir müssen nicht mehr sofort alles kaufen, wir können auch etwas reparieren, was wir häufig auf Märkten in Asien erfahren haben. So lernten wir, unsere soziale Sichtweise neu zu ordnen, indem wir uns mit dem Buddhismus oder Hinduismus beschäftigten. Aber auch das Miteinander der Menschen in Südamerika hat uns geprägt, indem wir die Nöte und Ängste unserer Mitmenschen anders bewerten. Oder die vielen kulinarischen Erlebnisse, die unseren Horizont erheblich erweitert haben. Wie oft haben unsere Augen unsere Zunge eines Besseren belehrt... Oder wie wird Kaffee gemacht? Kakao? Wie wird aus einer Pflanze wohlschmeckender Tee? All solche Fragen bekommt man beantwortet, wenn man mit allen Sinnen unsere wunderbare und erlebnisreiche Erde befährt und, erwandert. Und nach jeder Reise, wenn wir wieder daheim sind, werden wir uns der Tatsache bewusst, erst wenn wir über den Tellerrand hinausblicken, erfahren wir, wie toll wir es haben. In was für einem wundervollen Land wir leben. Ohne Gefahren, wie Kriege oder willkürliche Diktaturen, die unsere Lebensweise beeinflussen und unsere Denkweise beeinträchtigen. Gabriele und Manfred aus Wertingen

    Unterwegs finde ich zu mir selbst

    Ich genieße die Freiheit, die ich beim Reisen fühle. Neue Kulturen und neue Menschen in vorzugsweise fernen Ländern kennenzulernen, ist für mich das Größte. Die letzte Reise ging im November 2019 nach Costa Rica. Dieses Land hat eine so tolle Landschafts- und Tiervielfalt, die ich jetzt schon sehr vermisse, da dieses Jahr vermutlich „nur“ die einheimische Tier- und Pflanzenwelt erkundet werden kann. Mehrmals schon bin ich alleine mit einer Reisegruppe nach Afrika gereist. (Südafrika, Simbabwe, Botswana, Swasiland und Namibia). Beim alleine Reisen finde ich zu mir selbst, komme zur Basis zurück und finde so die größte Erholung. Am meisten hat mich in Afrika die Wüste beeindruckt, da im „Nichts“ doch so viel lebt und die Augen einfach in der Weite Erholung finden. In Afrika lernte ich, dass Konsum nicht wichtig ist. Wichtig ist das Leben – und dieses zu genießen! Dieses Jahr wäre es nach Ägypten gegangen und ich hätte mir wieder eine Wüste angesehen und ich wollte etwas schnorcheln gehen, aber leider wird das nichts. Aber sicherlich irgendwann. Verena aus Augsburg

    Meine Reisen sind mir wichtig

    Ja, es gibt Wichtigeres als Reisen, unter anderem die Gesundheit. Aber doch hilft Reisen manchmal, um gesund zu bleiben. Ich war in meinem Leben viel unterwegs: vielfach in Amerika, vor allem Miami, mit der Transsib nach Peking, Dubai … Ich komme immer wieder gerne zurück nach Hause, um mich dann auf den nächsten Urlaub zu freuen. Die erste Frage zu Hause ist dann: Und wo geht es als Nächstes hin? Daheim verzichte ich gerne auf vieles. Restaurantbesuch, Kino, Konzerte, aber meine Reisen sind mir wichtig. Ob in die weite Ferne oder in der Nähe. Im Moment verbringe ich meine Zeit zu Hause. Die nächste geplante Reise wird (ist) abgesagt. Aber sobald alles vorbei ist, geht’s wieder los. Karin aus Burgau

    Manuela in Papua-Neuguinea.
    Manuela in Papua-Neuguinea. Foto: Reinhard Scholl

    Uns zieht es zu den Naturvölkern

    Reisen bedeutet für mich vor allem das Kennenlernen von Menschen anderer Kulturen. Mein Reisepartner Reinhard und ich reisen bevorzugt zu den letzten Naturvölkern dieser Erde. Von diesen Menschen können wir unglaublich viel lernen: die Dankbarkeit über das, was man zur Verfügung hat. Ohne das Bestreben, immer mehr zu wollen. Das Leben mit der Natur und nicht gegen die Natur. Die wunderbare Gastfreundschaft ohne die Erwartung einer Gegenleistung und die fröhliche Neugier auf uns exotische Fremde! Im Herbst 2019 reisten wir knapp vier Wochen durch Papua-Neuguinea. Einem an Traditionen unglaublich reichen, aber wirtschaftlich extrem armen Land. Dort treffen Steinzeit (Jagd mit Pfeil und Bogen aus Holz) und das Mittelalter (Hexenverbrennungen) auch heute noch auf „unser“ Handy-Zeitalter –eine wilde Mischung! Auf abenteuerlichen Pfaden besuchten wir Stämme in abgelegenen Bergdörfern im Hochland von PNG und Küstenbewohner. Wir haben bei Menschen gewohnt, die teilweise noch nie Fremde aus einem anderen Kulturkreis oder Kontinent zu Gast hatten. Ohne Komfort. Aber mit Begegnungen, die mich bis heute tief bewegen. Manuela aus Wiggensbach

    Weil wir an den Momenten wachsen

    Nach unserem Studium die Welt zu entdecken, war unser großer Traum. Und den haben wir uns 2017/2018 erfüllt. Mit dem Rucksack auf dem Rücken ging unser großes Abenteuer durch acht verschiedene Länder, verteilt über die zwei amerikanischen Kontinente los. Mit im Gepäck: Mut und Unsicherheit. Aber am allerschwersten wog die Vorfreude. Aber was ist es genau, was das Reisen für uns ausmacht? Gleich mehrere Stichworte prasseln auf uns ein und doch ist es so schwer, unsere Begeisterung für das Reisen auf den Punkt zu bringen. Erfahrungen. Freiheit. Glück. Begegnungen. Angst. Fesselnde Eindrücke. Komfortzone. Dankbarkeit. Am meisten jedoch trifft es für uns, dass es uns auf Reisen gelingt, völlig im Hier und Jetzt zu leben. Innezuhalten. Den ansonsten meist hektischen Alltag völlig hinter sich zu lassen und einfach in den Tag zu leben. Es kann das größte Glück bedeuten, irgendwo im Nirgendwo in einer Hängematte zu liegen, mit einem Buch in der Hand, das Zirpen der Grillen als Hintergrundmusik. Ohne WLAN. Ohne fließendes Wasser. Notfalls auch ohne Bett und Toilette. Immer wieder wird uns auf Reisen vor Augen geführt, worauf es wirklich ankommt, und immer wieder ändern sich unsere Lebenseinstellung und unsere Sichtweisen auf alle möglichen Dinge. Auch dank der vielen Kulturen und Menschen, die wir kennenlernen durften und die unsere Denkweisen in alle möglichen Richtungen anstupsten. Und egal wie schön Abenteuer sind; es gibt auch immer wieder mal welche, die einen vor neue Herausforderungen stellen. Seien es mangelnde Sprachkenntnisse. Seien es wütende Einheimische, deren Regeln man unwissend gebrochen hat. Seien es Krankheiten, bei denen man sich das Schlimmste vom Schlimmsten ausmalt. Und das Schlimmste vom Schlimmsten haben wir zwei Angsthasen uns nicht nur einmal ausgemalt. Auch wenn all die Momente zunächst meist Angst oder zumindest Unsicherheit auslösten, sind das die Momente, an denen wir gewachsen sind. Eva aus Ehekirchen und Alisia aus Bensheim

    Helmut ist von Florida fasziniert.
    Helmut ist von Florida fasziniert. Foto: privat

    Diese Mischung aus Neugier und Abenteuer

    Warum wir immer wieder verreisen? Die Frage ist ganz einfach zu beantworten: Es ist eine Mischung aus Neugier und Abenteuer und in den letzten Jahren aufgrund unseres Alters eine Wiederholung von Erlebnissen, die für uns prägend waren. Nicht dass jemand denkt, im wunderschönen Bayern gefällt es uns nicht. Ganz im Gegenteil, wir lieben unsere Natur, unsere Berge, unsere Kultur und kehren immer wieder zurück. Doch dann siegt die Neugier, die Lust auf etwas anderes, auf andere Menschen, andere Kultur, anderes Klima und auf eine exotische Flora und Fauna. Und doch ist man hier in Deutschland, in Bayern, erst so richtig zu Hause. Helmut aus Stadtbergen

    Karla in Norwegen
    Karla in Norwegen Foto: privat

    Die Freiheit auf fernen Pfaden

    Ich reise gerne mit unserem Wohnmobil, weil wir da frei sind und dem Zufall überlassen können, wo wir bleiben, um die Natur und die Zweisamkeit genießen zu können. Wir gehen wandern, beobachten Tiere, lassen es uns gut gehen, treffen hier und da Gleichgesinnte und kommen völlig relaxed wieder nach Hause zurück. Besonders mögen wir Skandinavien. Aber auch unser wunderschönes Heimatland – fernab vom Massentourismus. Karla aus Donauwörth

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