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Ausflüge: Fahrt in den Mai: Bei diesen Ausflügen hat die ganze Familie Spaß

Ausflüge

Fahrt in den Mai: Bei diesen Ausflügen hat die ganze Familie Spaß

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    Die Fuggerei in Augsburg gleicht einer Puppenstube - und eignet sich wunderbar für einen Ausflug im Mai.
    Die Fuggerei in Augsburg gleicht einer Puppenstube - und eignet sich wunderbar für einen Ausflug im Mai. Foto: Ulrich Wagner

    Ausflugstipp 1: Eine Puppenstube in der Stadt: die Fuggerei in Augsburg feiert Jubiläum: In Augsburg gibt es soviel zu sehen, dass die Auswahl der Lieblingsplätze schwer fällt. Eines aber ist klar: Auf jeden Fall die Fuggerei. Erst recht zum Jubiläum!

    Dass die ummauerte Puppenstuben-Idylle in honiggelb mit spitzen Giebeln, einem Kirchlein und gepflasterten Gassen heute noch so funktioniert wie 500 Jahren, ist das Verdienst der heutigen Fugger, die nach den Verheerungen im Zweiten Weltkrieg alsbald den Wiederaufbau der zerstörten Fuggerei einleiteten – ganz im Sinn des spendablen Ahnen.

    1521 hatte Jakob Fugger die Siedlung für verarmte Augsburger Bürger gegründet. Der reiche Fugger war ein Mann der Renaissance, aber noch vom späten Mittelalter geprägt. Und Mildtätigkeit galt den Mächtigen jener Zeit als Verpflichtung. Eine Verpflichtung, der sich die Familie Fugger noch heute unterwirft. Ein Museum erzählt davon.

    Die Fuggerei: eine kleine Stadt in der Stadt Augsburg

    Die 67 Häuser der Fuggerei sind zum großen Teil auf dem modernsten Stand. Den 150 Bewohnern soll es an nichts fehlen. Nach wie vor zahlen sie gerade mal 88 Cent Jahresmiete, den Gegenwert eines rheinischen Gulden. Allerdings kommen im Durchschnitt monatlich 85 Euro Nebenkosten dazu. Trotzdem: Für die Menschen in der Fuggerei ist diese Stadt in der Stadt, die auf die Besucher wirkt, als sei sie aus der Zeit gefallen, ein kleines Paradies. Und sie haben sich’s schön gemacht.

    Blumen stehen in den Fenstern, die Vorhänge sind blütenweiß, die Türen frisch gestrichen, und die Menschen lächeln freundlich. Nur, wenn der Besucherandrang gar zu groß ist, dann verschanzen sich die Bewohner in ihren Häuschen und spähen fast verstohlen hinaus auf die kleinen Gassen, wo die Touristen um die Wette fotografieren.

    Die Stadtmauer in Nördlingen führt einmal rund um den Ort.
    Die Stadtmauer in Nördlingen führt einmal rund um den Ort. Foto: Jochen Aumann

    Ausflugstipp 2: Einmal rundherum: die Stadtmauer in Nördlingen ist eine Schau: Zwischen 1327 und 1399 haben die Nördlinger ihre Stadtmauer erbaut, und sie steht heute noch genauso wie die fünf Tore, durch die man in die Altstadt kommt, und die Kasarme, eine Kette kleiner Häuser, die zwischen Berger und Deininger Tor an der Innenseite der Stadtmauer kleben.

    In alter Zeit wohnten hier arme Leute, die in Kriegszeiten ihre Häuschen für die Stadtsoldaten räumen mussten. Nach der Schlacht von Höchstädt wurden auch die Verwundeten in den Kasarmen untergebracht. Heute sind die ehemaligen Armenhäuschen längst dem modernen Standard angepasst und begehrte Immobilien.

    Nördlingen: von der Stadtmauer direkt in die Werkstatt

    Wer auf der überdachten Stadtmauer rund um die Stadt spaziert, kommt auch ans Café Berger Thor – der Rundgang führt mitten durch die Stube. Das stört den Betreiber wenig. Ralf Kluger, der eigentlich Aromatechniker ist und auf einer seiner Reisen in Thailand die Münzschneiderei von einem Schweden erlernt hat, hat hier auch seine Werkstatt. Er sägt aus den Münzen die Motive aus – eine diffizile Arbeit, die ihm Kunden aus aller Welt eingebracht hat. Gerade mal drei Profis, die so aus Münzen Schmuckstücke herstellen, gäbe es in Deutschland, sagt Kluger.

    Der Spaziergang über die uralte Wehranlage, die Nördlingen jahrhundertelang vor dem Eindringen der Feinde bewahrt hat, vermittelt einen ersten Eindruck der mittelalterlichen Stadt mit ihren Gässchen und Gärten, den Fachwerkhäusern und Kirchen. Natürlich ist auch der berühmte Daniel von hier aus zu sehen, jener imposante 90 Meter hohe Turm, auf dem zwei Wächter Tag und Nacht Wache hielten, um die Stadt vor Feuer und Feinden zu warnen.

    Über einen Bohlenweg geht es durch das Donaumoos.
    Über einen Bohlenweg geht es durch das Donaumoos. Foto: Bernhard Weizenegger

    Ausflugstipp 3: Natur pur im Donaumoos: Es ist eine Landschaft, die an die unendlichen Weiten Russlands oder der Ukraine erinnert. Auf dem Naturerlebnispfad im Donaumoos, einst Bayerns größtes Niedermoor, fühlen wir uns weit weg von der Zivilisation. Dabei sind wir gerade mal eine Viertelstunde entfernt vom Campingplatz am Schwarzfelder Hof und fünf Minuten von der Straußenfarm.

    Auch das gibt es im Donaumoos: Hunderte der bis zu 135 Kilogramm schweren Strauße stehen, liegen, rennen in den großzügigen Gehegen im nahen Hardweg. Am Zaun warnt ein Schild die Besucher davor, zu dicht an die neugierigen Laufvögel heranzutreten. „Vorsicht, dieser Fuß kann tödlich sein!“ Näher kommen kann man den Tieren bei einer Führung.

    Blühende Wiesen im Donaumoos

    Wir bleiben aber zunächst auf dem circa 5,5 Kilometer langen Naturpfad. Der schön inszenierte Weg führt durch blühende Wiesen, über denen Schmetterlinge taumeln, vorbei an Birkenwäldchen bis zum Bohlenweg, der einen sumpfigen Boden und einen Tümpel überquert. So kommen wir nicht nur trockenen Fußes übers Moor, sondern können zudem von oben in die Sumpfwelt schauen, wo Libellen im Schilf schaukeln und Wasserkäfer durchs Wollgras huschen.

    Vorbei an alten Birken, die nicht alle Wind und Wetter standgehalten haben und von denen einige aussehen wie gespenstische Skulpturen, wandern wir durch eine scheinbare Wildnis. So ähnlich hat es wohl schon in frühen Zeiten ausgesehen, als die Menschen noch jagend und sammelnd umhergezogen sind. Wir sind ganz allein auf weiter Flur, nur die Informationstafeln erinnern daran, dass an diesem Ort sehr wohl Menschen in die Natur eingegriffen haben.

    Das Kloster Roggenburg hat seit kurzem auch ein Efeulabyrinth
    Das Kloster Roggenburg hat seit kurzem auch ein Efeulabyrinth Foto: Lilo Solcher

    Ausflugstipp 4: Ins Efeulabyrinth im Kloster Roggenburg: Die Kirchtürme von Kloster Roggenburg sind weithin sichtbar. Die 1126 gegründete Abtei wurde nach der Phase der Säkularisation ab 1802 erst 1982 wieder vom Prämonstatenserorden in Besitz genommen. Die Brüder sanierten nicht nur für 19 Millionen Euro den Gebäudekomplex aufwendig, sondern legten auch die Gärten wieder so an, wie sie im Barock wohl ausgesehen haben: symmetrisch und mit einem Springbrunnen als Mittelpunkt.

    Die glanzvoll restaurierte Anlage mit Bildungszentrum, Museum, Klostergasthof und -laden samt Vinothek ist ein kultureller Hotspot in der ländlichen Idylle. Im 250 Jahre alten Westflügel hat die Grundschule von Roggenburg ihre Heimat gefunden. Die Prämonstratensermönche haben keine Berührungsängste, sie stehen mit beiden Beinen in dieser Welt und kümmern sich gern um Gäste, die das Kloster und seine Geschichte näher kennenlernen wollen. Die schöne Kirche ist einer der bedeutendsten Rokokobauten in Bayrisch-Schwaben, die Orgel gilt als „elegantester Orgelprospekt Süddeutschlands“.

    Efeulabyrinth Roggenburg: Den Efeu gibt es auch im Klostershop

    Noch relativ neu ist das natürliche Labyrinth neben dem Klostergarten, wo 300 Efeusorten gepflanzt wurden. Kleine Besucher könne sich darin tatsächlich verirren, größere lassen sich von den unterschiedlichen Efeuarten, die so schöne Namen tragen wie „Ritterkreuz“ oder „Goldstern“, faszinieren. Ob dunkel- oder hellgrün, silbern schimmernd oder weißrandig, der Efeu steht für „Treue und immergrünes Leben“. Wer sich davon etwas mit nach Hause nehmen will, kann im Klosterladen den „Roggenburger Kloster-Efeu“ kaufen – ein immergrünes Souvenir.

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