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9-Euro-Ticket: Tipps für Touren in Deutschland

Bahnfahren

Neun Tourentipps fürs Neun-Euro-Ticket vom Bodensee bis zur Küste

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    Die Elstertalbahn im Vogtland ist die brückenreichste Bahnstrecke Europas. Sie ist mit dem Neun-Euro-Ticket zu befahren.
    Die Elstertalbahn im Vogtland ist die brückenreichste Bahnstrecke Europas. Sie ist mit dem Neun-Euro-Ticket zu befahren. Foto: Liane M, Adobe Stock

    Ab 1. Juni geht es los. Für neun Euro sind nun Deutschlands schönste Regionalbahn-Strecken erfahrbar. Das Ticket macht Fahrten mit Bus und Bahn unglaublich preiswert. Und wie praktisch: Es kann auch während der bayerischen Pfingstferien genutzt werden. Eigentlich sollte das Vorhaben, das die Deutschen über gehörig gestiegene Energiepreise hinwegtrösten soll, im Mai an den Start gehen, doch die Abstimmung mit den Ländern, Kommunen sowie den Verkehrsverbünden zog sich hin. Die Verzögerung bringt nun Vorteile mit sich.

    Für neun Euro im Monat Bus und Bahn fahren: Da dürften selbst Autofetischisten mal den eigenen fahrbaren Untersatz stehen lassen. Drei Monate lang wird es das Ticket geben und es wird – im Gegensatz zu den ursprünglichen Planungen – bundesweit gültig sein. Das heißt: Wer in Frankfurt sein Neun-Euro-Ticket kauft, kann auch in Regionalbahnen und Bussen in Bayern oder Mecklenburg-Vorpommern unterwegs sein. Nur Fernverbindungen mittels ICE oder IC sind ausgeschlossen.

    Doch auch ohne diese Rennpferde der Bahn lohnt sich der Kauf des Tickets. Immerhin summiert sich das Schienennetz in Deutschland laut „Allianz pro Schiene“ auf über 38.000 Kilometer. Auf vielen Strecken gilt zudem das Motto „der Weg ist das Ziel“, weil sie durch landschaftlich besonders schöne Regionen führen. Wer das Kursbuch genau studiert und etwas Zeit mitbringt, kann ganz Deutschland mit Regionalzügen durchqueren. Denn in den vergangenen Jahren entstanden extrem lange Linien, teilweise durch die halbe Republik. Dabei lernt man Regionen kennen, die man bisher womöglich nicht auf dem Urlaubsradar hatte. Eine subjektive Auswahl der schönsten Zugstrecken in Deutschland, auf denen das Neun-Euro-Ticket gilt.

    Mit der Hochrheinbahn nach Basel und an den Bodensee

    Noch im vergangenen Jahr ging es ohne Umsteigen von Ulm in gut drei Stunden zum Badischen Bahnhof in Basel. Das erinnerte an die guten, alten Interregio-Zeiten. Doch mit dem Fahrplanwechsel war es um die umsteigefreie Verbindung geschehen. Jetzt muss in Friedrichshafen der Zug gewechselt werden. Zugfans werden das problemlos verschmerzen, denn die 300 Kilometer lange Trasse ganz im Süden der Republik bietet großes Landschaftskino: das liebliche mit zahlreichen Barockbauten gesegnete Oberschwaben, den Bodensee mit der Kulisse der Alpen und natürlich den wilden Rhein mit den Wasserfällen bei Schaffhausen. Infos zur hochrheinbahn unter www.bahn.de.

    Mit der Schwarzwaldbahn auf historischer Route

    Von der Baden-Metropole Karlsruhe an den Bodensee und wieder zurück: Das ist seit über 150 Jahren dank der Schwarzwaldbahn möglich. Kaum Brücken – viele Tunnel: Dieses Ziel verfolgte der geniale Baumeister Robert Gerwig, der die Trasse regelrecht an den Berg „klebte“. Die eigentliche Besonderheit sind die beiden Kehrschleifen, um den Höhenunterschied von rund 400 Metern zwischen Hornberg und Sommerau zu bezwingen. Möglich wurde dies durch einen ingenieurtechnischen Trick: Die Luftlinie von elf Kilometer zwischen den beiden Schwarzwaldorten wurde auf eine Bahnstreckenlänge von 26 Kilometer verlängert. Drei Stunden dauert die Fahrt von Infos zur schwarzwaldbahn unter www.schwarzwald.com/sehenswertes/schwarzwaldbahn.html

    Mit der Bayerischen Regiobahn ins blaue Land

    Bayern hat viele landschaftlich reizvolle Regionalbahnlinien – beispielsweise die Strecke von Freilassing nach Berchtesgaden mit dem Nationalpark oder die Mittenwaldbahn, die durch das Karwendelgebirge führt. Nicht weniger schön ist die Strecke von München nach Füssen. Einmal pro Stunde startet die BRB Richtung Königsschlösser. In der bayerischen Metropole zeichnen sich die Alpengipfel noch schemenhaft am Horizont ab, doch mit jedem zurückgelegten Kilometer dominieren sie mehr die Szenerie. Knapp zwei Stunden dauert die Fahrt durch echte Postkartenidylle, an deren Ende die Qual der Wahl steht: Wandern beispielsweise auf dem Lechweg oder Besuch beim „Kini“ auf Neuschwanstein. Infos unter Bayerische Regiobahn: www.brb.de

    Mit der Lahntalbahn in die Vergangenheit reisen

    Die Lahntalbahn verbindet die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Hessen. Da sie sie in weiten Teilen nie grundlegend modernisiert wurde ist sie noch immer ein Überbleibsel aus den Kindertagen des Eisenbahnzeitalters. Die Infos zur Lahntalbahn unter www.daslahntal.de/aktiv-draussen/mit-bus-und-bahn-unterwegs

    Mit der Moselbahn durch steile Weinberge

    Es muss nicht immer das Mittelrheintal mit Dutzenden Burgen in felsiger Landschaft sein, das Bahnfans in Verzückung versetzt. Die kleine Schwester, die Mosel, ist nicht weniger schön. Die Trasse rechts der Infos unter www.moselbahn.de sowie www.moselwein-bahn.de

    Mit der Elstertalbahn durchs Vogtland

    Tradition seit 140 Jahren: Die Elstertalbahn mit 30 Bahnhöfen und Haltepunkten ist die brückenreichste Bahnstrecke Europas. Die Bahnen sind zudem treue Begleiter des Flüsschens Weiße Elster. Zwischen seiner Quelle nahe dem böhmischen Cheb und der Otto-Dix-Stadt Gera in Thüringen präsentiert sich der Fluss als reinstes Naturidyll mit seltener Flora und Fauna. Die Landschaft ist wie geschaffen für ausgedehnte Wanderungen oder erlebnisreiche Radtouren. So verläuft ein Teilstück des 400 Kilometer langen „Infos zur Elstertalbahn unter https://vogtlandauskunft.de/elstertalbahn

    Mit dem Zug von Dresden ins Elbsandsteingebirge

    Die Fahrt von Dresden nach Bad Schandau dauert nur 44 Minuten, doch die Route durch die Sächsische Schweiz zählt sicherlich zu den schönsten Strecken Deutschlands. Die Gleise schmiegen sich an die Elbe; an beiden Ufern liegen hübsche Ortschaften; dahinter türmen sich die bizarren Felsen des Elbsandsteingebirges auf, das Maler wie Caspar David Friedrich inspiriert hat. Wer die kurze Reise mittels S-Bahn zu einem tagfüllenden Ausflug erweitern möchte, wandert von Weitere Infos unter www.dvb.de

    Mit dem Hanse-Express von der Elbe an die Küsten

    Nord- oder Ostsee? Das ist die Frage, wenn man Hamburg als Ausgangspunkt für eine Reise mit dem Neun-Euro-Ticket wählt. Der Syltexpress von Altona nach Westerland dürfte selbst jenen bekannt sein, die mit Zugfahrten sonst wenig am Hut haben – immerhin fahren seit fast 100 Jahren Züge über den Hindenburgdamm mitten durch das geschützte Wattenmeer, mit Autos „huckepack“. Doch auch Infos zum Hanse-Express unter Hanse-Express: https://regional.bahn.de/regionen/meckpomm/service/strecken/hanse-express

    Mit Brandenburgs „Superlinien“ Kilometer fressen

    Eigentlich sind Regionalbahnen auf mittlere Entfernungen ausgelegt – was immer der Begriff auch bedeuten mag. Doch die berühmten Brandenburger „Superlinien“ geben sich nicht mit kurzen Distanzen zufrieden, bringen es teilweise gar auf mehrere Hundert Kilometer. Alle zwei Stunden geht es beispielsweise von der Lutherstadt Wittenberg ohne Umstieg nach Stralsund – 342 Kilometer liegen zwischen beiden Städten. Und die Doppelstockwaggons der RE2 legen auf ihrem Weg von Cottbus nach Wismar sogar 367 Kilometer zurück und passieren dabei Orte wie Lübbenau im Spreewald oder Wittenberge, das Tor zur Elbtalaue, aber auch Metropolen wie Berlin. Infos zu den RE-Linien in Brandenburg unter www.odeg.de

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