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Western City Dasing: Karl May-Festspiele: Kämpfe auf Leben und Tod

Western City Dasing

Karl May-Festspiele: Kämpfe auf Leben und Tod

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    Die Indianer waren in vielen Lebenslagen auf ihre Pferde angewiesen und mit ihnen sehr vertraut. Vertraut mit den Tieren sind auch die Schauspieler im Stück „Halbblut“. Dieser Schimmel legt sich sogar auf Kommando hin.
    Die Indianer waren in vielen Lebenslagen auf ihre Pferde angewiesen und mit ihnen sehr vertraut. Vertraut mit den Tieren sind auch die Schauspieler im Stück „Halbblut“. Dieser Schimmel legt sich sogar auf Kommando hin. Foto: Fred Schöllhorn

    Rauchend und knallend blitzen Feuerbälle in der Dasinger Western City auf. Dafür sorgt beim Auftakt der diesjährigen Karl May-Festspiele am kommenden Samstag ein Mann, den hier alle nur Gerry nennen. Der Pyrotechniker baut die Sprengsätze selbst, die bei dem Stück „HalbBlut“ vier Kilo Benzin leicht zehn Meter hoch jagen.

    Wenn Gerry nicht gerade den Wilden Westen sprengt, dann jagt er für Audi Neuwagen im Wert von 70 000 Euro in die Luft. „Solche Brandtests machen schon Spaß“, sagt er. Auch in der Western City hat er Freude, wobei die Sicherheit aber immer Vorrang hat. „Bei den Sprengungen müssen die Schauspieler mindestens 20 Meter weit weg stehen“, sagt er. Sollte irgendetwas nicht stimmen, gibt er das Funksignal für die Explosion nicht – und der Feuerball bleibt aus.

    Spektakuläre Explosionen, Nebel und Rauch

    Bei den Proben ist Gerry immer mit dabei. Er hat so ein Gefühl dafür entwickelt, wann er auf den Knopf drücken muss. Der Pyrotechniker gehört zu den vielen Personen bei den Festspielen, die sich neben den Schauspielern auf die nahe Premiere vorbereiten.

    Auch Roland Neumann probt jeden Tag mit. Er sitzt ganz oben in der Techniker-Kabine. Zusammen mit drei Kollegen sorgt er dafür, dass die Schlaggeräusche sitzen und das Licht immer für die richtige Stimmung sorgt. Auf einem Regler in der Kabine steht „Nebel“. Eine Handbewegung reicht, um Winnetou und Old Shatterhand in Rauch zu hüllen.

    Das ist der Landkreis Augsburg

    Der Landkreis Augsburg liegt im Regierungsbezirk Schwaben und ist mit etwa 240.000 Einwohnern der drittgrößte Landkreis Bayerns. Er ist 1071 km² groß.

    Nachbarlandkreise sind die Landkreise Donau-Ries, Aichach-Friedberg, Landsberg am Lech, Ostallgäu, Unterallgäu, Günzburg und der Landkreis Dillingen an der Donau.

    Im Zuge der Gebietsreform in Bayern 1972 wurde aus den Landkreisen Augsburg und Schwabmünchen sowie Teilen des Landkreises Wertingen und einigen Orten der Landkreise Donauwörth und Neuburg an der Donau ein neuer Landkreis gebildet, der zunächst Landkreis Augsburg-West hieß.

    Gleichzeitig wurden Göggingen, Haunstetten, Inningen und Bergheim in die Stadt Augsburg eingemeindet. Augsburg war fortan Sitz des neuen Landkreises, der am 1. Mai 1973 seine noch heute gültige Bezeichnung Landkreis Augsburg erhielt.

    Augsburg ist zugleich Sitz der Regierung von Schwaben und ist nach München und Nürnberg die drittgrößte Stadt in Bayern

    Augsburg ist die einzige deutsche Stadt mit einem eigenen Feiertag, dem Augsburger Friedensfest am 8. August.

    Seit 2008 ist Martin Sailer Landrat des Landkreises Augsburg.

    Heute umfasst der Landkreis 46 Gemeinden. Die Bevölkerungsdichte liegt bei 225 Einwohnern je Quadratkilometer.

    Die Verschuldung des Landkreises betrug 2011 45,8 Millionen Euro.

    Die Arbeitslosigkeit lag im Mai 2012 bei 2,6 Prozent

    „Wenn bei uns das Timing nicht passt, stehen die Schauspieler doof da“, sagt er. Daher müsse er genauso hart proben wie alle anderen. In der Festspiel-Saison ist die Technik seine Hauptaufgabe. Im Winter versorgt er dagegen die Pferde.

    Pferde, Schauspieler und Statisten müssen viel üben

    Auch während des Stücks müssen sich Menschen um die Tiere kümmern. Die Pferde-Boxen befinden sich direkt hinter der Bühne. Hier stehen mehrere Pfleger bereit. Zu ihnen gehört Jasmin Auner. Sie koordiniert, welcher Schauspieler auf welchem Pferd sitzt. „Bei 25 Tieren ist das nicht so einfach“, sagt sie. Alle Mitwirkenden wüssten aber nach wenigen Tagen, was sie zu tun hätten. Tessa Bauer versorgt die Pferde ebenfalls. Die 33-Jährige studierte früher Jura, hat das aber für ihre Arbeit in Fred Rais Western City aufgegeben. Sie betreut das sogenannte Rai-Reiten, bei dem sie ohne Peitsche und mit Belohnungen arbeitet. Sie bereitet die Pferde auch auf die Explosionen und Effekte der Festspiele vor. Beispielsweise knallt sie Hölzer zusammen, um die Tiere an Schussgeräusche zu gewöhnen.

    Nicht nur die 16 Schauspieler mit Sprechrollen schwingen sich auf die Pferde, sondern auch viele der mehr als 60 Statisten. Elke Scherer ist früher als Besucherin zweimal jährlich zu den Aufführungen gegangen. Vor fünf Jahren fragte die Dasingerin Fred Rai, ob er eine Rolle für sie habe. Seitdem sind sie und ihre Sohn Michael Statisten. Der 14-Jährige war schon als Kind ein Fan von Karl May und spielte dessen Geschichten mit Playmobil nach. Die Statistin Brigitte Gärtner reist mit ihrem ebenfalls 14-jährigen Sohn Conrad aus Rosenheim an. „Da ich wegen der Entfernung nicht jedes Mal zur Probe kommen kann, habe ich noch keine Sprechrolle übernommen“, sagt sie. Damit das im nächsten Jahr vielleicht klappt, hat sie sich einen Job in Augsburg gesucht. Aber auch die Statistenrolle gefällt ihr sehr, die sie fordernd findet. Sie sagt: „Genau wie bei den Hauptfiguren muss bei uns am Samstagabend jede Bewegung sitzen.“

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