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Untermeitingen: Swinger-Club: War Schwarzgeld im Spiel?

Untermeitingen

Swinger-Club: War Schwarzgeld im Spiel?

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    Die Ex-Betreiber des Swinger-Clubs in Untermeitingen (Kreis Augsburg) stehen vor Gericht. Sie sollen Finanzen geschönt haben.
    Die Ex-Betreiber des Swinger-Clubs in Untermeitingen (Kreis Augsburg) stehen vor Gericht. Sie sollen Finanzen geschönt haben. Foto: Britta Pedersen/dpa

    Eine Zwangsvollstreckung bedeutete das Ende des Swinger-Clubs in Untermeitingen. Was seitdem folgt, ist ein Streit der Ex-Betreiber gegen ihre Bank. Längst beschäftigt sich auch die Justiz mit dem Fall. Am zweiten Tag im Prozess vor dem Augsburger Amtsgericht ging es um die Bewertung der Vermögenslage der Betreiber und die Modalitäten der Kreditvergabe durch die Bank.

    Die Bank ließ den Kredit platzen, es kam zur Zwangsvollstreckung

    Eine Augsburger Bank hatte ab dem Jahre 2007 den Pächtern (49 und 40 Jahre) zum Kauf und zur Renovierung des Clubs ein Darlehen in Höhe von rund 180.000 Euro gewährt. Einige Jahre später ließ die Bank den Kredit platzen, sodass es zur Zwangsvollstreckung des Objektes kam. Den angeklagten Ex-Betreibern wird vorgeworfen, die Bank über ihre damalige Vermögenslage getäuscht zu haben.

    Die Bankangestellte, die maßgeblich an der Gewährung des Kredits beteiligt war und die Bonität der mitangeklagten Kreditnehmerin bewertet hatte, wurde nun stundenlang von dem 49-jährigen Angeklagten und der Verteidigung befragt. Dabei ging es vor allem um das Warenlager und Inventar des Clubs im Wert von angeblich 130.000 Euro, das die Bank aber rein rechnerisch nur mit zehn Prozent, also 13.000 Euro, bewertet hatte. Waren und Inventar waren, wie sich nachträglich herausstellte, bereits anderweitig sicherungsübereignet gewesen.

    Der Kredit, so sagte die Bankmitarbeiterin im Zeugenstand, sei aber vor allem auf die regelmäßigen Pachtzahlungen gestützt gewesen. Den tatsächlichen Wert von Inventur und Warenlager habe sie nicht überprüft, sondern sich auf die Angaben der Betreiber verlassen.

    Vor Gericht kam es zu einem heftigen Schlagabtausch

    Zu einem heftigen Schlagabtausch führte eine schriftliche Bemerkung in einem Kreditprotokoll, das die Bankangestellte angefertigt hatte. Darin ist von einer „steueroptimierten Gestaltung“ der Einnahmen die Rede. Dass sie damit schlichtweg „Schwarzgeld“ bezeichnet habe, wies die Zeugin von sich. Was einen Verteidiger zu der Bemerkung veranlasste: „Jeder hier im Saal weiß, dass damit

    Schon am ersten Verhandlungstag hatte der in Untersuchungshaft sitzende Ex-Betreiber der Bank vorgeworfen, den Kredit ohne die erforderlichen Sicherheiten vergeben zu haben. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt.

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