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Tourismus: Berwang in Tirol: Augsburgs Außenstelle in den Alpen

Tourismus

Berwang in Tirol: Augsburgs Außenstelle in den Alpen

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    Der Skiort Berwang ist im Winter fest in Augsburger Hand.
    Der Skiort Berwang ist im Winter fest in Augsburger Hand. Foto: Bergbahnen

    Vergangenen Sonntag, auf dem Busparkplatz im Skigebiet von Berwang in Tirol: Rund 20 Busse mit Augsburger Kennzeichen stehen da. Man könnte meinen, die Busunternehmer aus der Region Augsburg hätten sich hier zu einem Treffen verabredet. Eine Verabredung gab es natürlich nicht, ein Zufall ist die Häufung allerdings auch nicht: Der kleine Skiort Berwang ist im Winter inzwischen fest in der Hand von Skifahrern aus Stadt und Kreis Augsburg.

    Die Piste am Rastkopf ist eine der steilsten Abfahrten der Region

    Busunternehmer Werner Ziegelmeier hat als kleiner Junge in Berwang das Skifahren gelernt. Sein Vater fuhr damals schon Augsburger Skifahrer mit dem Reisebus dorthin. „Ich stand oben am Rastkopf und dachte: Wie komme ich nur da runter?“, erzählt Ziegelmeier. Heute ist er ein hervorragender Skifahrer – und immer noch gerne in Berwang unterwegs. Die Piste am Rastkopf gilt als eine der steilsten Abfahrten in der ganzen Region. Inzwischen hat er sie schon unzählige Male unter die Bretter genommen. Auch die Landkreis-Meisterschaften finden dort regelmäßig statt.

    Der 1740 Meter hohe Rastkopf ist so etwas wie der Hausberg vieler Skivereine aus dem Raum Augsburg. Nachwuchsrennfahrer wie Kathrin Reich, 16, von der DJK Leitershofen trainieren hier regelmäßig. In Rinnen, einem kleinen Ortsteil von Berwang, trifft sich am Wochenende der halbe Landkreis.

    Viele Vereine haben sich in Berwang eingemietet

    Der Ski- und Wanderverein Fischach hat sich dort im Jahr 2011 sogar ein eigenes Haus gekauft. Genutzt wird das ehemalige Bauernhaus im Ortszentrum schon seit Jahrzehnten von dem Verein. Mitglieder haben es in Eigenarbeit zu einer Hütte umgebaut. Mit dem Kauf des Gebäudes sei ein „Traum“ in Erfüllung gegangen, sagte der Vereinsvorsitzende nach der Vertragsunterzeichnung.

    Die Skifahrer aus Fischach sind nicht alleine mit ihrem Haus. Direkt nebenan hat der Friedberger Alpenverein seine Hütte – von dort aus ist es nur ein kurzer Fußmarsch bis zum Lift. Auch der TSV Gersthofen und die DJK Leitershofen sind dem Teilort von Berwang seit vielen Jahren verbunden. Beide Vereine haben sich dort ebenfalls in Häuser eingemietet. Die Häuser sorgen dafür, dass auch Kinder, deren Familien sich keinen teuren Skiurlaub leisten können, das Skifahren lernen.

    Freie Pisten, ausreichend Schnee, kein Stau

    Dass ausgerechnet Berwang zur Augsburger Außenstelle in den Alpen wurde, ist wohl kein Zufall. Das Skigebiet mit seinen 36 Pistenkilometern kann mit den großen Skiorten der Alpen zwar nicht mithalten. Doch Christian Bamberger, Vorsitzender des Ski- und Wandervereins Fischach, schätzt es trotzdem. „Wir finden hier noch freie Pisten, auf denen wir trainieren können“, sagt er. „Außerdem ist die Schneelage in Berwang meistens recht gut.“

    Nach Ansicht von Werner Ziegelmeier hat auch die Lage des Ortes dazu beigetragen, dass an schönen Sonntagen der Parkplatz voll ist mit Augsburger Autos. Wer von Augsburg aus Skifahren gehen will, der fürchtet die oft von Wintertouristen verstopfte A 8 hinter München, das Nadelöhr Garmisch-Partenkirchen oder den viel befahrenen Fernpass. Berwang ist dagegen in aller Regel ohne Stau in unter zwei Stunden zu erreichen.

    Auch Augsburgs Landrat und Hobbyskifahrer Martin Sailer schätzt die Hänge in Berwang. Jedes Jahr stürzt er sich bei den Kreismeisterschaften die Piste hinunter – und seine Kinder haben sogar eine Saisonkarte für die Skischaukel.

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