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Konflikt: Grundstücksaffäre bringt Meringer Bürgermeister in Bedrängnis

Konflikt

Grundstücksaffäre bringt Meringer Bürgermeister in Bedrängnis

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    Merings Bürgermeister Hans-Dieter Kandler
    Merings Bürgermeister Hans-Dieter Kandler Foto: Peter Stöbich

    In einer eigens dafür einberufenen Pressekonferenz haben sechs Meringer Gemeinderäte ihrem Bürgermeister Hans-Dieter Kandler ausdrücklich das Vertrauen ausgesprochen. Diese ungewöhnliche Aktion steht in Zusammenhang mit einer heiklen Grundstücksaffäre, die das SPD-Gemeindeoberhaupt kein Jahr mehr vor der nächsten Kommunalwahl schwer in Bedrängnis gebracht hat.

    Zugesicherte Spende ging nie bei Gemeinde ein

    Aufgekommen war die ganze Angelegenheit im Zuge der Rechnungsprüfung. Es geht um den Verkauf eines Gewerbegrundstücks, der im Jahr 2007 stattfand. Damals lagen der Gemeinde Angebote von drei Interessenten vor. A bot 130 Euro pro Quadratmeter, B 135 Euro und C 140 Euro. Der Gemeinderat entschied sich schließlich für Käufer B, mit der Begründung, dass sein Konzept für das Areal überzeuge. Was die Gemeinderäte jedoch nicht wussten: dem Bürgermeister lag von eben diesem Interessenten ein Schreiben mit einem zweiten Gebot in Höhe von 145 Euro pro Quadratmeter vor – insgesamt machte das 44 000 Euro mehr aus. Wie Kandler erklärte, habe ihn der Kaufinteressent gebeten, nur im Notfall von diesem höheren Gebot Gebrauch zu machen. Und nachdem der Gemeinderat in der Diskussion ohnehin zu diesem Bewerber tendierte, sei dies für ihn nicht mehr relevant gewesen. „Natürlich habe ich fehlerhaft gehandelt. Ich habe eine Lehre daraus gezogen. Ich wollte jedoch nie den Markt Mering schädigen“, sagte Kandler.

    Das ist der Landkreis Aichach-Friedberg

    Der Landkreis Aichach-Friedberg liegt im Osten des bayerischen Regierungsbezirkes Schwaben.

    Benachbarte Kreise sind Neuburg-Schrobenhausen, Pfaffenhofen an der Ilm, Dachau, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech, die Stadt Augsburg und der Landkreis Augsburg sowie der Landkreis Donau-Ries.

    Der Landkreis Landkreis Aichach-Friedberg ist 783,1 Quadratkilometer groß und hat knapp 130.000 Einwohner.

    Das Kfz-Kennzeichen lautet AIC, die Internetpräsenz www.lra-aic-fdb.de.

    Seit dem 1. Mai 2002 ist Christian Knauer von der CSU Landrat.

    Das Wappen wird wie folgt beschrieben: "Unter Schildhaupt mit den bayerischen Rauten gespalten von Silber und Rot; vorne ein grünes Eichenblatt, hinten ein goldenes Ulrichskreuz."

    Städte im Kreis sind: Aichach und Friedberg.

    Märkte im Landkreis Aichach-Friedberg: Aindling, Inchenhofen, Kühbach, Mering, Pöttmes.

    Für besondere Spannungen sorgt dabei noch ein ganz anderer Aspekt. Im Zuge der Grundstücksverhandlungen hatte der Bieter in einem früheren Schreiben auch eine Spende in Höhe von 12 000 Euro zugesichert, die jedoch nicht bei der Gemeinde eingegangen ist. Laut Bürgermeister Kandler aus dem Grund, weil die Verknüpfung von Verkauf und Spende unrechtmäßig sei und er dieses Angebot deswegen abgelehnt habe. Dass die Spende tatsächlich nicht gezahlt wurde, haben sowohl Gemeinderäte der Grünen als auch der CSU öffentlich in Zweifel gezogen. Kandler hingegen vermutet, dass die Zweifel am Verbleib der Spende nur dazu dienen, seinen Ruf zu schädigen.

    Opposition fordert Bürger zu Konsequenzen auf

    Obwohl am Ende einer turbulenten Gemeinderatssitzung die Rechnungsprüfung festgestellt wurde und der Vorgang damit eigentlich abgeschlossen ist, rumort es weiter. „Klar, das Misstrauen ist da. War es vorher aber auch schon. Jetzt ist es das halt vielleicht noch mehr“, sagte beispielsweise der CSU-Fraktionsführer Manfred Drexl.

    Die Opposition fordert die Bürger auf, ihre Konsequenzen zu ziehen. Die Kommunalwahl ist nur noch ein drei viertel Jahr entfernt. Wie die Alternative aussehen könnte, hat die CSU den Meringern nun auch verraten. Sie stellte zum Wochenende den jungen Ortsvorsitzenden Florian Mayer als ihren Bürgermeisterkandidat 2014 vor.

    Als Wahlkampfmanöver kritisieren die Befürworter Kandlers im Gemeinderat dagegen die Angriffe auf ihren Bürgermeister. Sechs von ihnen haben jetzt eine Pressekonferenz einberufen, um Flagge für ihren Bürgermeister zu zeigen: „Wir vertrauen ihm voll und ganz!“.

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