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Gymnasium Neusäß: Der Chefsessel bleibt leer

Gymnasium Neusäß

Der Chefsessel bleibt leer

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    Das Justus von Liebig Gymnasium Stadt Neusäß Bild: Michael Hochgemuth
    Das Justus von Liebig Gymnasium Stadt Neusäß Bild: Michael Hochgemuth Foto: Michael Hochgemuth

    Das Justus-von-Liebig-Gymnasium in Neusäß muss weiter auf einen neuen Schulleiter warten. Wie unsere Zeitung erfuhr, hätte Stefan Düll, der stellvertretende Leiter des Aichacher Deutschherren-Gymnasiums, eigentlich die Stelle antreten sollen. Dagegen legte nun Josef Maisch, der sich ebenfalls um die Stelle beworben hatte, vor dem Verwaltungsgericht eine Klage ein. Laut Auskunft des Kultusministeriums wird sich so lange nichts an der bestehenden Situation ändern, bis das Gericht zu einer Entscheidung gekommen ist.

    In gewisser Weise dreht Maisch, der bislang am Augsburger Holbein Gymnasium unterrichtet und dort Mitglied der Schulleitung ist, damit den Spieß um. Denn im vergangenen Sommer hatte sich das Kultusministerium bereits für Maisch als neuen Neusässer Schulleiter entschieden. Dass der Augsburger aber nicht die Nachfolge des scheidenden Leiters Ernst Weidl antreten konnte, lag damals an Stefan Düll. Dieser hatte in dem Vergabeverfahren einen Formfehler vermutet und gefordert, dass das Ministerium eine zusätzliche Beurteilung über ihn anfordern solle.

    Ministerium erteilte den Zuschlag für die Stelle

    Dülls Argument: Während der Bewerbungszeit sei über ihn kein neues Gutachten eingeholt worden. Das Verwaltungsgericht hatte Düll, der in Aichach stellvertretender Schulleiter ist und auch den Aufbau des neuen Meringer Gymnasiums betreut, Recht gegeben und das Kultusministerium damit beauftragt, eine neue Beurteilung über ihn zu erstellen. Das war im August 2013.

    Nun hat sich das Ministerium entschieden – und Düll vor kurzer Zeit den Zuschlag für die Stelle in Neusäß erteilt. Dagegen hat Josef Maisch nun aber eine Klage erhoben. Seine Begründung: Damit will er Akteneinsicht erhalten, um zu prüfen, ob diese Entscheidung rechtens ist. Ende April ging die Klage beim Verwaltungsgericht ein. Maisch sagte, er wolle damit seine Rechte gegenüber dem Ministerium wahren.

    Maisch: Ich fühle mich nicht gut dabei

    Für das Gymnasium Neusäß bedeutet das, dass der seit fast einem Jahr dauernde Schwebezustand weitergeht. Nach dem Abgang des alten Schulleiters Weidl hatte dessen bisheriger Stellvertreter Franz Weichselgärtner die Schulleitung übernommen. Nach dem Abgang des bisherigen Direktors und der Pensionierung eines weiteren Mitgliedes der Schulleitung ist die Führungsriege in Neusäß seitdem von fünf auf drei Personen dezimiert. Weichselgärtner hofft nun, „dass es jetzt dennoch nicht mehr so lange dauert, bis es eine Entscheidung gibt.“ Maisch betont, die Sicht der Schule zu respektieren: „Ich habe es mir nicht leicht gemacht und fühle mich dabei auch nicht gut. Aber ich habe auch sehr viel Unterstützung erhalten.“

    Düll, der in Augsburg Mitglied der Christlich-Sozialen Mitte (CSM) und Mann von Stadträtin Claudia Eberle ist, wollte sich zu dem Verfahren nicht äußern: „Ich habe dem, was das Kultusministerium in dieser Angelegenheit entschieden hat, nichts hinzuzufügen.“ Bezüglich seiner Arbeit für das neue Meringer Gymnasium versicherte er: „Ich arbeite weiter mit vollem Elan am Schulaufbau in Mering – so lange, bis die Entscheidung gefallen ist.“

    Wie lange das dauert, lässt sich bislang noch nicht sagen. Das Verwaltungsgericht prüft nun erst einmal, ob die Klage von Maisch zulässig ist. Sollte das der Fall sein, ist es gut möglich, dass es in diesem Jahr zu keiner Entscheidung mehr kommt. Die Zeit drängt. Franz Weichselgärtner betont: „Ich bin auch bereits 64 Jahre alt. Dass wir zu einer Entscheidung kommen, ist von allgemeinem Interesse.“

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