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Gesundheit: Augsburg bleibt von Münchner Masernwelle verschont

Gesundheit

Augsburg bleibt von Münchner Masernwelle verschont

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    Die Masern sind derzeit in aller Munde. Nachdem in München eine Masernwelle für Furore sorgt, muss man sich aber in und um Augsburg keine Sorgen machen.
    Die Masern sind derzeit in aller Munde. Nachdem in München eine Masernwelle für Furore sorgt, muss man sich aber in und um Augsburg keine Sorgen machen. Foto: Achim Scheidemann, dpa

    Seit April 2013 wurden in der Stadt Augsburg neun Masernerkrankungen registriert, im Landkreis Die Masern, ein durch Tröpfcheninfektion übertragener Virus, sind höchstansteckend und können ohne Schutz in einzelnen Fällen sogar tödlich enden. Betrachtet man Nutzen und Risiko einer Impfung im Vergleich, so liegen die Vorteile klar auf Seiten der Nutzer. Die Gesundheitsämter raten daher dringend zu einer Immunisierung.

    Masern: Zu Krankenkasse und Impfkosten

    "Die Kasse übernimmt die Impfkosten für alle, die Jahrgang 1970 oder jünger sind und nur einmal gegen Masern geimpft wurden oder gar nicht", erklärt Helmut Hübsch, Leiter des staatlichen Gesundheitsamtes im Landratsamt Augsburg. Der Dreifachwirkstoff schützt nicht nur gegen Masern, sondern auch gegen Mumps und Röteln, beim Vierfachwirkstoff sind außerdem noch die Windpocken mit abgedeckt. Zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat sollten Kleinkinder zum ersten Mal gegen den Virus geimpft werden, eine zweite Injektion des Lebendvirusimpfstoffes werde vom 15. bis 23. Monat empfohlen.

    Information zum Thema Masern und Impfung ist das A und O

    Medizinische Abkürzungen und was sich dahinter verbirgt

    EHEC - Die Abkürzung des EHEC-Erregers steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli. Es handelt sich um eine gefährliche Darmkrankheit.

    HUS - Das hämolytisch-urämische Syndrom (kurz: HUS) ist eine schwere Verlaufsform der Darmkrankheit EHEC, bei der giftige Stoffwechselprodukte des Bakteriums zu Nierenschäden führen können.

    HIV - Ein Virus, der das Immunsystem eines Menschen schwächt. Das HI-Virus kann durch Körperflüssigkiten von Mensch zu Mensch übertragen werden. Eine Ansteckung führt nach einer unterschiedlich langen, meist mehrjährigen Inkubationszeit zur tödlich verlaufenden Krankheit AIDS.

    BSE - Bovine spongiforme Enzephalopathie, im Deutschen auch "Rinderwahn" genannt, ist eine Tierseuche, die zwischen 1996 und 2000 für Schlagzeilen gesorgt hat. Dabei erkrankt das Gehirn bei Rindern und führt zu deren Tod.

    H5N1 - Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich ein Influenzavirus. Polpulärwissenschaftlich ist bei H5N1 die Rede von der "Vogelgrippe".

    H1N1 - Im Jahr 2009 breitete sich die sogenannte "Schweinegrippe" bzw "neue Grippe" aus. Die Ansteckungsgefahr am Influenzavirus H1N1 ist vor allem bei Enten, Menschen und eben Schweinen groß.

    "Nach dieser zweiten Impfung ist die Gefahr, noch an Masern zu erkranken, praktisch gleich Null", erklärt Ulrich Storr, Leiter des Gesundheitsamtes Augsburg Stadt. Zwar seien die Zahlen der Masernerkrankten in Augsburg in den vergenen Jahren gleich geblieben, dennoch sollte man seiner Meinung nach die Bürger mehr über Impfungen im Allgemeinen und Masern im Speziellen informieren. "Die Leute brauchen einfach eine allgemeine Erinnerung, welche Impfung bei ihnen aufgefrischt oder noch durchgeführt werden sollte", so der Experte.

    "Masernparties" zur Immunisierung: Völliger Unfug

    Auch Helmut Hübsch teilt diese Meinung. Manchen Leuten - er beziehnet sie als naiv - sei nicht klar, dass eine Impfung die einzig sinnvolle Alternative ist. "Sie wollen gesund und ohne Chemie, Gifte und eben Impfungen leben und denken, es sei das Beste, wenn alle, einschließlich dem Kind, die Infektion einfach durchstehen", sagt er. Es werden in solchen "Kollektiven" teilweise regelrechte "Masernparties" (wie er es nennt) veranstaltet mit dem Ziel, sich gegenseitig anzustecken und so immun gegen den Virus zu machen.

    Masern und die Symptome

    "Dabei scheinen die Leute nicht daran zu denken, zu welchen Komplikationen es kommen kann, wenn man sich nicht impft", erklärt Hübsch weiter. Nach einer Inkubationszeit von 10 bis 14 Tagen beginnen die Vorerscheinungen wie Halsweh, laufende Nase etc., danach setzte der reibeisenähnliche Ausschlag ein bevor Husten und Fieber übernehmen. Nebenerscheinungen wie Lungen- oder Mittelohrentzündungen seien nicht selten, aber im schlimmsten Fall könne der Virus zu einer Hirnhautentzündung und sogar zum Tod führen.

    Masern-Zahlen in Augsburg stabil

    Die Augsburger Zahlen befinden sich im Bezug auf Masern jedoch im untersten Niedrigbereich, was die Ansteckungsgefahr angehe. Storr und Hübsch sind sich einig, dass sich an diesen niedrigen Zahlen auch in den kommenden Wochen und Monaten nichts ändern wird und man in Augsburg keine Angst vor einer Masernwelle haben muss. "Auch im Landkreis Aichach ist die Ansteckungsgefahr sehr niedrig, in Fürstenfeldbruck bewegen wir uns im mittleren Bereich. Landsberg am Lech, Starnberg, Ebersberg und Erding sind schon gefährlicher und in Dachau sowie in der Stadt und dem Landkreis München ist es momentan am schlimmsten", weiß Hübsch im Detail.

    Besonders gefährdet seien Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Eine spezifische Therapie gegen den Virus gebe es nicht. Bettruhe und ausreichendes Trinken seien die beste Kur. "Wer sich also nicht impfen lässt, ist im Grunde selber Schuld", sagt Hübsch.

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