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Gastronomie Kloster Andechs ist insolvent

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Gastronomie Kloster Andechs ist insolvent

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    Eine Maß Bier steht am Mittwoch (27.06.2001) auf einem Tisch vor der Kulisse des oberbayerischen Kloster Andechs am Ammersee (Landkreis Starnberg). Nach dem «Kölsch» soll künftig auch der Begriff «Bayerisches Bier» in der gesamten EU als geographische Ursprungsbezeichnung geschützt werden. Der formelle Beschluss soll nach Angaben der EU-Kommission voraussichtlich am heutigen Mittwoch oder morgigen Donnerstag vom zuständigen EU-Ministerrat in Luxemburg gefällt werden. dpa/lby
    Eine Maß Bier steht am Mittwoch (27.06.2001) auf einem Tisch vor der Kulisse des oberbayerischen Kloster Andechs am Ammersee (Landkreis Starnberg). Nach dem «Kölsch» soll künftig auch der Begriff «Bayerisches Bier» in der gesamten EU als geographische Ursprungsbezeichnung geschützt werden. Der formelle Beschluss soll nach Angaben der EU-Kommission voraussichtlich am heutigen Mittwoch oder morgigen Donnerstag vom zuständigen EU-Ministerrat in Luxemburg gefällt werden. dpa/lby Foto: dpa

    Andechs (lb). Nur wenige Wochen nach Bekanntwerden eines Richtungsstreits im Kloster

    Die AG mit derzeit 21 Mitarbeitern betreibt einen Standort in Augsburg. Anfang Juli hatte der langjährige Andechser Prior Anselm Bilgri nach Differenzen mit Abt Johannes Eckert seine Ämter als Verwalter des Klosters niedergelegt. Bei dem Streit ging es auch um die Frage, wie stark sich das Kloster wirtschaftlich engagieren soll. Ein Sprecher der Klosterbrauerei betonte aber, es bestehe kein Zusammenhang zwischen dem Insolvenzantrag und dem Rückzug Bilgris.

    Als Grund für die Zahlungsunfähigkeit der Gastronomie AG nannte ein Sprecher die hohen Kosten für den Betrieb der Gaststätten. Das Geschäftskonzept habe sich als nicht tragfähig erwiesen. Vorstand Pater Korbinian Linsenmann sei "unverzüglich nach den ersten Hinweisen auf eine drohende Insolvenz tätig geworden", hieß es in der Mitteilung.

    Von der Pleite sind das weltberühmte Bräustüberl auf dem "Heiligen Berg" und der Münchner "Andechser am Dom" nicht betroffen. Diese Häuser werden in anderer Trägerschaft betrieben. Franchisenehmer der AG betreiben Standorte in Bremen, Burghausen, Dillingen, Goslar, Hildesheim, Nürnberg, Regensburg, Ulm und Wiesbaden.

    Die Klosterbrauerei Andechs, die im vergangenen Jahr rund 115 000 Hektoliter Bier produzierte, hält als Gründungsgesellschafter 42 Prozent der Anteile. Weitere 42 Prozent hält der im Immobilienmarkt aktive Vorstand der AG, Rainer Steiger, den Rest  einige wenige Aktionäre.

    Bilgri (50) hatte Anfang Juli nach längeren Auseinandersetzung mit Abt Eckert um die künftige Ausrichtung der Klosterbetriebe alle seine Ämter niedergelegt und erklärt, er werde den "Heiligen Berg" verlassen. Bilgri gilt als Begründer der wirtschaftlichen Erfolgsgeschichte von Kloster Andechs. Bereits bei seinem Ausscheiden hatte es Spekulationen gegeben, die Klosterbetriebe könnten in finanzielle Schieflage geraten. Gegen einen früheren engen Mitarbeiter Bilgris ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Spesenbetruges.

    Dreieinhalb Wochen nach seinem erzwungenen Rücktritt als Prior von Kloster Andechs geht Pater Anselm Bilgri erstmals an die Öffentlichkeit. Im Zusammenhang mit der Insolvenz der Kloster Gastronomie AG des Ordens will der 50-Jährige an diesem Freitag in Augsburg zusammen mit einem der Vorstände zu den Hintergründen des seit Monaten andauernden Richtungsstreits um die Zukunft von Andechs Stellung nehmen. Das Management der Kloster AG wirft Abt Johannes Eckert vor, den Geschäftsbetrieb zu blockieren.

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