(mgo-). Ein spektakulärer Banküberfall erschütterte im vergangenen September Mühlhausen (Landkreis Aichach-Friedberg). Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen vier Verdächtige erhoben - darunter eine Bankangestellte.
Die 24-Jährige, die zum Zeitpunkt der Tat in der Bank beschäftigt war, soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft gemeinsam mit ihrem Freund, einem 30-jährigen Angestellten aus Mindelheim, den Überfall geplant haben. Ziel: die Bargeldbestände in der Mühlhausener Bankfiliale. Für die Ausführung hat der Mann noch einen 27-jährigen Bekannten aus Zürich und einen 20-jährigen Bekannten aus Berlin mit ins Boot geholt. Gegen alle vier wurde nun Anklage erhoben.
Die Staatsanwaltschaft rekonstruiert die Tat folgendermaßen: Die drei Männer drangen am Mittwoch, 27. September 2006, gegen 16 Uhr in die Bankfiliale ein. Dort bedrohten sie einen Angestellten mit einer Waffe und fesselten ihn mit Handschellen. Zum Schein bedrohten sie auch ihre Mittäterin mit einem Messer. Diese führte den 20-Jährigen daraufhin zum Tresor, wo sie ihm insgesamt 167.500 Euro Bargeld aushändigte.
Die Täter konnten zunächst entkommen, wurden aber im Laufe der nächsten Monate festgenommen. Die junge Frau war schon früh unter Verdacht geraten: Die Handlungsweise der Räuber verriet Insiderwissen. Alle Beschuldigten haben laut Staatsanwaltschaft Geständnisse abgelegt. Der Großteil der Beute ist aber weiter verschollen.
Die 24-Jährige steht zudem unter Verdacht, am Vormittag des Überfall-Tages fingierte Bareinzahlungen in Höhe von 25.500 Euro auf von ihr kontrollierte Konten vorgenommen zu haben. Wären sie und ihre Komplizen nicht aufgeflogen, hätte der Überfall den Betrug verschleiert. Die Ermittlungen in diesem Fall laufen noch.
Der Überfall auf die Bankfiliale in Mühlhausen hatte für großes Aufsehen in der Region gesorgt. Eine Großfahndung, an der zahlreiche Polizeiautos und ein Hubschrauber beteiligt waren, war erfolglos geblieben. Erst durch umfangreiche Ermittlungen konnten die Tatverdächtigen nacheinander gefasst werden.