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Infrastruktur in Bayern: Fahrplanwechsel bei der Bahn: Neue Elektrozüge fahren durchs Allgäu

Infrastruktur in Bayern

Fahrplanwechsel bei der Bahn: Neue Elektrozüge fahren durchs Allgäu

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    Zwischen die roten Züge der Deutschen Bahn gesellen sich ab 12. Dezember auch blaue Elektro-Triebwagen von Go-Ahead Bayern.
    Zwischen die roten Züge der Deutschen Bahn gesellen sich ab 12. Dezember auch blaue Elektro-Triebwagen von Go-Ahead Bayern. Foto: Martina Diemand

    Bahnstreik, verspätete Züge, defekte Klimaanlagen: Pendler haben es nicht immer leicht. Doch ab dem 12. Dezember kommt neuer Schwung in den Nahverkehr.

    Dann übernimmt Go-Ahead Bayern den Zugbetrieb auf der Strecke von München über Buchloe nach Lindau – und das mit elektronischen Triebwagen. Auch die DB Regio bietet eine neue stündliche Verbindung mit elektrischen Zügen nach München an. In der Gennachstadt hoffen die Fahrgäste deshalb auf kürzere Reisezeiten und besseren Komfort.

    Pendler freuen sich über verkürzte Fahrzeiten

    „Gerade für uns Pendler ist das natürlich toll, wenn wir nicht mehr so lange unterwegs sind“, sagt Oscar Hartmann. Eine modernere Ausstattung sei ohnehin schon lange überfällig. Der Buchloer pendelt schon über zehn Jahre beruflich zwischen München und Buchloe. Dennoch sei er noch etwas skeptisch, da es „gerade am Anfang bei Umstellungen im Bahnnetz oft Schwierigkeiten gibt“.

    Mit der schnellsten Verbindungen brauchten Reisende bisher 44 Minuten von Buchloe nach München. Nun soll man die Landeshauptstadt bereits in 37 Minuten erreichen. Nichtsdestotrotz bringt das neue Fahrplankonzept für manche Auswärtige auch unbequeme Änderungen mit sich. Denn die Zahl der umsteigefreien Verbindungen aus dem Ober- und Ostallgäu nach München wird reduziert. Das heißt: Fahrgäste müssen künftig öfter in Buchloe umsteigen.

    In nur 37 Minuten soll München von Buchloe aus erreichbar sein

    „Ich finde es zwar grundsätzlich gut, dass die Züge schneller ans Ziel kommen sollen, aber so richtig daran glaube ich nicht“, sagt die Kemptenerin Uta Strodl . Sie ist auf der Durchfahrt und gibt außerdem die enormen Kosten der Elektrifizierung zu bedenken. „Hoffentlich kann ich mir die Tickets dann überhaupt noch leisten.“

    Die beiden Fahrgäste könnten mit ihrer Prognose recht behalten. Auch Go-Ahead selbst rechnet mit Hürden, da das Unternehmen sich die Strecke nach München mit anderen Anbietern teilt: „Eine Störung, egal welcher Ursache, wird daher schnell auch für unsere Fahrgäste spürbar sein“, sagt Bastian Goßner, Geschäftsleiter von Go-Ahead. Dennoch wolle man den Fahrgästen in der ganzen Region einen pünktlichen, zuverlässigen und raschen Betrieb gewährleisten.

    Daher sei es wichtig, dass die verschiedenen Eisenbahnunternehmen zusammen arbeiten, erklärt Goßner. Denn es könne beispielsweise sein, dass Reisende für die Hinfahrt einen Go-Ahead-Zug und auf der Rückfahrt den Zug einer anderen Bahngesellschaft nehmen.

    Der Umwelt zuliebe: Go-Ahead setz auf Elektrozüge

    Nicht nur Pendler, sondern auch die Natur und Umwelt sollen von den Elektrozügen profitieren. „Bislang fuhr fast der gesamte Bahnverkehr im Allgäu mit Diesel“, sagt Marcus Kühl, Beauftragter des Fahrgastverbandes Pro Bahn für Kaufbeuren und das Ostallgäu. „Da ist die Elektrifizierung für die Umwelt natürlich ein großer Gewinn.“ Allerdings dürfe das aktuelle Projekt erst der Anfang sein, betont Kühl. Als weitere wichtige Strecke nennt er die Verbindung von Augsburg nach Lindau/Oberstdorf über Kaufbeuren und Kempten. „Bestenfalls fahren irgendwann im gesamten Allgäu Elektrozüge.“ Dann komme die Region auch weg vom Image des „Allgäus als Dieselloch“.

    Der nachhaltige Umweltansatz kommt auch bei den Buchloer Bahnfahrerinnen und Bahnfahrern gut an. „Ich finde es gut, dass mehr auf Elektrofahrzeuge gesetzt wird“, sagt der Buchloer Georg Rieder. Er selbst reist oft zu Bekannten nach München und profitiert daher von der Umstellung und den kürzeren Fahrzeiten. „Sowohl auf den Straßen als auch auf den Schienen kann man mit E-Mobilität etwas Positives für die Natur bewirken“, sagt Rieder.

    Und noch eine Neuerung bringt der Fahrplanwechsel mit sich: Der Skyline-Park bekommt in Rammingen eine Haltestelle.

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