Nach der Massenschlägerei am Buchloer Bahnhof, bei der am 10. März nach einem Fußballspiel in Österreich 100 Fans aufeinander losgegangen sind, wurden bisher noch keine Täter ermittelt. Allerdings konnte die Bundespolizei eine Geschädigte und weitere Zeugen ausmachen, wie Polizeisprecherin Sabine Dittmann mitteilt. Die Auswertung der Spuren - im Zug wurde Blut gefunden und es gibt Video-Material - dauere noch an.
Österreichische Fußballfans stürmen Zug in Buchloe - es kommt zur Massenschlägerei
Wie berichtet hatten 20 bis 30 Anhänger des österreichischen Bundesligisten Blau-Weiß Linz nach einem Spiel gegen den SC Austria Lustenau am Sonntagabend in Buchloe den Fans des FC Augsburg aufgelauert. Diese unterstützten Lustenau und waren gerade auf der Heimreise von Bregenz, als die Hooligans in Buchloe den Go-Ahead Zug stürmten. Nach mehreren Notrufen rückten 63 Polizeistreifen sowie die Bundespolizei an. Doch die Gewalttäter hatten sich bereits aus dem Staub gemacht.
Wie Dittmann mitteilt, wird wegen Sachbeschädigung, Störung öffentlicher Betriebe, Landfriedensbruch und gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Für Letztere sieht das Strafgesetzbuch die höchste Strafe vor, nämlich eine Freiheitsstrafe zwischen sechs Monaten und zehn Jahren.
Bahnhof ist für Buchloer Polizei ein Brennpunkt, aber eher wegen kleinerer Delikte
Einsätze an Bahnhöfen übernimmt eigentlich die Bundespolizei. Da diese jedoch für ein großes Gebiet zuständig ist und unter Umständen eine lange Anfahrt hat, springe oft die Landespolizei ein. Darum sei die Inspektion Buchloe mit der Bundespolizei in engem Kontakt, wie Dienststellenleiter Michael Laugwitz mitteilt. "Wir sind sehr oft am Bahnhof", sagt der Beamte. Wegen des hohen Verkehrsaufkommens mit vielen Reisenden sei dieser für die recht kleine Dienststelle in Buchloe schon ein Brennpunkt.
Meist handle es sich laut Laugwitz jedoch um kleinere Delikte - etwa Personen, die ohne Ticket gefahren oder im Zug sonst wie auffällig geworden sind. Große Einsätze wie die Schlägerei "sind eine absolute Seltenheit" und in Buchloe beispiellos. Das bestätigt Dittmann: In den vergangenen Jahren wurden nur einzelne Körperverletzungsdelikte registriert.
Go-Ahead verzeichnet Schaden in Höhe von 10.000 Euro
Bei der Schlägerei ist auch ein Zug von Go-Ahead in Mitleidenschaft gezogen worden. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers seien zwar eher kleinere Schäden entstanden wie Kratzer und Macken im Lack und an Scheiben, Schmierereien und ein demoliertes WC. Aber zusammen mit der Überführung in die Werkstatt und dem Verdienstausfall des fehlenden Fahrzeugs - der Zug ist erst seit Samstag wieder im Einsatz - belaufe sich der Schaden auf 10.000 Euro. Die Kosten müsse das Unternehmen zahlen, wobei der Sprecher mitteilt: "Da wir im Auftrag des Freistaats Bayern fahren und mit Steuergeldern bezahlt werden, letztlich die Allgemeinheit."