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Kempten: Mutmaßlich rechtsextremer Brandanschlag 1990: Polizei stellt Ermittlungen ein

Kempten

Mutmaßlich rechtsextremer Brandanschlag 1990: Polizei stellt Ermittlungen ein

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    Die Ermittlungen zu dem Brandanschlag in Kempten von 1990 wurden jetzt eingestellt.
    Die Ermittlungen zu dem Brandanschlag in Kempten von 1990 wurden jetzt eingestellt. Foto: Polizei Schwaben Süd/West, dpa (Archivbild)

    Mehr als 32 Jahre ist der tödliche Großbrand in Kempten nun her. Jetzt wurden die Ermittlungen zu dem Fall eingestellt. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Trotz neuer Hinweise konnten die Ermittler weder einen Täter identifizieren, noch die tatsächliche Ursache für den Brand klären.

    Bei dem Feuer in der Nacht zum 17. November 1990 war ein Fünfjähriger ums Leben gekommen, fünf weitere Menschen wurden teils schwer verletzt. Laut Polizei befanden sich 26 Menschen in dem Haus befunden. Viele von ihnen konnten sich nur mehr mit einem Sprung aus den Fenstern im ersten und zweiten Stock vor dem Feuer retten.

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    Da das Gebäude zum Zeitpunkt des Brands nur von türkischen Staatsangehörigen bewohnt wurde, stand ein rassistisch motivierter Mordanschlag im Raum. Zwischenzeitlich hatte die Polizei die Untersuchungen abgeschlossen. In der wurde der Fall 2021 behandelt. Danach gingen knapp 30 Hinweise bei den Ermittlern ein. Die Polizei rollte den Fall vollständig neu auf. Die Untersuchungen zu dem alten Mordfall wurden daraufhin ausgeweitet. Sie ermittelten in verschiedenen Bundesländern.

    Zwar bestand nach dem Feuer schnell der Verdacht auf Brandstiftung als Ursache, die Ermittler vermuteten aber zunächst einen Streit unter den Bewohnern als Auslöser. Bei der Allgäuer Zeitung ging später ein Bekennerschreiben ein, das mit "Anti-Kanaken-Front-Kempten" gekennzeichnet war.

    Die Münchner Generalstaatsanwaltschaft als Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus nahm die Ermittlungen wegen Mordes 2020 wieder auf. "Es wurde allen denkbaren Ermittlungsansätzen nachgegangen, insbesondere auch solchen, die auf einen rechtsextremistischen Hintergrund der Tat hindeuteten", heißt es in der Mitteilung der Generalstaatsanwaltschaft. Die Ermittlungen hätten zudem gezeigt, dass auch eine fahrlässige Brandstiftung als Brandursache in Betracht kommt. Sie wäre inzwischen verjährt. (mit dpa)

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