WC-Stein, Glasreiniger, Fleckenspray – gegen jede Form von Schmutz gibt es ein eigenes Mittel. Oft werden sie als wahre Wundermittel beworben. Doch die chemischen Reiniger belasten die Umwelt und den Geldbeutel. Dabei sind die meisten Putzmittel vollkommen überflüssig.
Schon mit einfachen Tricks wird das Zuhause sauber. Hauswirtschafterin Birgit Billy vom Verbraucherservice Bayern verrät, welche Hausmittel gegen Schmutz helfen.
Hausmittel zum Putzen: Zitrone, Spiritus, Natron und mehr
Zitrone: Kaum ist der Wasserhahn im Bad geputzt, schon ist er wieder voller Kalkflecken. Um die Armaturen zum Glänzen zu bringen, braucht es Expertin Billy zufolge keinen chemischen Badreiniger. Eine Zitrone ist genauso effektiv und sorgt für frischen Duft. Ein Fläschchen Zitronensäure gibt es als Konzentrat im Drogeriemarkt zu kaufen. Mit der richtigen Dosierung würden sich die Kalkflecken einfach entfernen lassen, sagt Billy. Wer kein Konzentrat zur Hand habe, könne einfach eine Zitrone auspressen, den Saft auf ein feuchtes Tuch geben und damit über die Armaturen wischen. Essig wirkt ebenfalls kalklösend. Allerdings ist er sehr aggressiv, riecht stark und kann Fugen und Dichtungen angreifen. Expertin Billy rät deshalb davon ab, ihn beim Badputzen oder als Weichspüler-Ersatz beim Waschen zu verwenden.
Salatöl: In der Küche sammeln sich auf den Schränken häufig hartnäckige Fettablagerungen. Eigentlich lassen sie sich nur mit viel Schrubberei und chemischen Mitteln entfernen. Doch Hauswirtschafterin Billy hat einen einfachen Tipp: Mit Salatöl lösen sich die Fettablagerungen. Einfach etwas Öl auf die Fläche geben und mit einem Küchentuch abrubbeln. Anschließend könne man die Oberfläche mit Wasser und etwas Spülmittel säubern.
Spiritus: Zum Fensterputzen benutzen die meisten einen herkömmlichen Glasreiniger. Doch auch hierkann man auf eine einfache Alternative zurückgreifen. Denn mit Wasser und Spülmittel lassen sich Expertin Billy zufolge die Fenster genauso gut putzen. Zum Nachwischen empfiehlt Billy einen Abzieher. Mit einem Schuss Essig oder Spiritus im Wasser trocknen die Fenster schneller und sind streifenfreier.
Wein: Wenn die Obstschale im Sommer auf dem Tisch steht, sind die Fruchtfliegen nicht weit. Um die lästigen Insekten loszuwerden, braucht es kein chemisches Mittel. Man könne einen Schluck Wein oder Saft zusammen mit etwas Wasser in ein Glas geben, weiß Hauswirtschafterin Billy. Das locke die Fliegen an. Ein Schuss Spülmittel dazu geben, das reduziere die Oberflächenspannung und mache das Wasser durchlässig. So würden die Fliegen im Glas ertrinken.
Spülmittel: Das effektivste Mittel gegen Fettflecken ist laut Billy immer noch Spülmittel. Ein Schuss Spüli ins Wasser geben und schon ließen sich Fettreste einfach entfernen. Wichtig dabei: Im Gegensatz zum Allzweckreiniger, den man am besten mit kaltem Wasser mischt, sollte Spülmittel immer mit warmem Wasser benutzt werden. So erhöhe sich die Fettlösekraft. Ein Löffel Natron im Wasser wirke zusätzlich fettlösend.
Natron: Einmal kurz nicht umgerührt, schon hinterlässt das Essen leichte Brandrückstände im Topf. Doch die eingebrannten Flecken müssen nicht mühsam ausgekratzt werden, weiß Hauswirtschafterin Billy. Man könne einfach einen Löffel Natron mit etwas Wasser in den Topf geben, das Gemisch kurz aufkochen und anschließend einwirken lassen. Schon würden sich die eingebrannten Rückstände lösen und der Topf wieder glänzen.
Nelken: Wenn der Dunst vom Kochen in der Luft hängt, muss man nicht gleich zum Raumspray greifen. Ein paar Nelken im Glas oder mit Wasser aufgekochte Zitronenscheiben können Expertin Billy zufolge schon helfen. Auch Kaffeepulver wirke geruchsbindend. Einfach ein paar Löffel auf einen Teller geben und in den Raum stellen.
Putzstein: Einen Putzstein – eine Art Reinigungsmittel in fester Form, der meist in einer Dose kommt, kann Billy nur empfehlen. Er ließe sich in Küche und Bad einsetzten, könne aber auch vielseitig verwendet werden, beispielsweise um den Backofen oder Grill zu reinigen. Der beiliegende Schwamm wird angefeuchtet und kurz am Stein gerieben. Von den Oberflächen, die mit dem Putzstein gereinigt wurden, perlt das Wasser einfach ab. Billy nennt das den Lotuseffekt. Allerdings enthalte der Putzstein Polierköper, die Abrieb erzeugen können. Er sollte deshalb nicht auf Oberflächen wie Acrylglas, Aluminium oder Autolack angewendet werden. Auch Mikrofasertücher erleichtern Expertin Billy zufolge das Putzen, denn man spare Kraft und verbrauche aufgrund der Saugkraft weniger Reinigungsmittel. Zudem könne man die Tücher bei 60 Grad in die Waschmaschine werfen und dadurch mehrmals verwenden.
Alle Mittel im Überblick: Mehr als einen Allzweckreiniger, Zitronensäure, Natron, Spülmittel und einen Putzstein braucht es eigentlich nicht. Und einen Tipp hat Hauswirtschafterin Billy noch: Je schneller der Dreck entfernt wird, desto leichter lässt er sich lösen. Auch so lassen sich Arbeit und Reinigungsmittel sparen.
Mehr hilfreiche Tipps und Informationen finden Sie hier in unserem Ratgeber zum Thema Haushalt.
Hinweis der Redaktion: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag aus unserem Online-Archiv.