Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) will die Forschung zu Post-COVID-Erkrankungen vorantreiben. «Die COVID-19-Pandemie ist beendet. Dies gilt aber leider nicht für Long- und Post-COVID», sagte sie in München. Durch die Vernetzung bayerischer Long- und Post-COVID-Akteure aus unterschiedlichen Bereichen - von der Forschung bis zu Krankenkassen - sollen größtmögliche Synergien und ein Wissenstransfer geschaffen werden
Bis zu 800.000 Menschen könnten im Freistaat laut Kassenärztlicher Vereinigung Bayerns (KVB) seit Anfang 2021 eine mit Long- und Post-COVID assoziierte Diagnose erhalten haben, so Gerlach weiter. Die meisten Patientinnen und Patienten erholten sich wieder davon, viele müssten jedoch langfristig behandelt werden. «Der Leidensdruck dieser Menschen sowie ihrer Angehörigen ist enorm.»
Zehn Millionen Euro Fördermittel
«Die Forschung an Long- und Post-COVID läuft weltweit – auch in Bayern», sagte die Ministerin. Seit 2021 habe der Freistaat zehn Millionen Euro an Fördermitteln in die Forschung gegeben. Damit sei Bayern dem Bund voraus gewesen, der – drei Jahre später als der Freistaat – ein eigenes Programm zur Versorgungsforschung aufgelegt habe.
Long-COVID bezeichnet nach Ministeriumsangaben gesundheitliche Beschwerden, die jenseits der akuten Krankheitsphase einer SARS-CoV-2-Infektion von vier Wochen fortbestehen oder auch neu auftreten. Als Post-COVID-Syndrom werden Symptome bezeichnet, die sich während oder nach einer COVID-19-Erkrankung entwickeln, länger als zwölf Wochen andauern und nicht durch eine alternative Diagnose erklärt werden können.
Zu möglichen Symptomen zählen unter anderem Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Erschöpfung («Fatigue») und psychische Beschwerden, aber auch andauernde Atembeschwerden und Herz-Kreislauf-Beschwerden. Das Krankheitsbild hat massive Auswirkungen auf Alltag, Lebensqualität und Berufsleben der Betroffenen.
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