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Energiewende: IEA: Klimawandel und Krisen gefährden Energiesicherheit

Energiewende

IEA: Klimawandel und Krisen gefährden Energiesicherheit

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    Die Energieagentur erwartet, dass bis 2030 mehr als die Hälfte des weltweiten Stroms aus emissionsarmen Quellen erzeugt wird. (Archivbild).
    Die Energieagentur erwartet, dass bis 2030 mehr als die Hälfte des weltweiten Stroms aus emissionsarmen Quellen erzeugt wird. (Archivbild). Foto: Bernd Wüstneck/dpa

    Die Internationale Energieagentur (IEA) sieht trotz enormer Fortschritte beim Ausbau erneuerbarer Energien enormen Handlungsbedarf, um Klimaziele zu erreichen und einen gerechten Zugang zu sauberer Energie auch in Entwicklungsländern zu gewährleisten. In ihrem in Paris vorgelegten Weltenergieausblick warnt die IEA auch vor den immer gravierenderen Auswirkungen, die der Klimawandel mit Hitzewellen, Stürmen und Überflutungen auf die Energiesicherheit hat. Gefährdet ist diese zusätzlich durch Krisen.

    Globale Spannungen

    Der sich zuspitzende Konflikt im Nahen Osten und Russlands anhaltender Krieg in der Ukraine unterstreichen die Risiken für die Energiesicherheit, mit denen die Welt konfrontiert ist. Zwar seien einige der unmittelbaren Auswirkungen der globalen Energiekrise bereits abgeklungen, aber das Risiko weiterer Erschütterungen ist aus IEA-Sicht hoch. Die Erfahrung der letzten Jahre zeige, wie schnell sich Abhängigkeiten in Schwachstellen verwandeln könnten. Das gelte auch für saubere Energieversorgungsketten, bei denen es hinsichtlich Rohstoffen und Technik eine hohe Abhängigkeit von einzelnen Ländern gebe.

    Ausbau erneuerbarer Energien

    Die Energieagentur erwartet, dass bis 2030 mehr als die Hälfte des weltweiten Stroms aus emissionsarmen Quellen erzeugt wird - und dass die Nachfrage nach allen drei fossilen Brennstoffen - Kohle, Öl und Gas - bis zum Ende des Jahrzehnts ihren Höhepunkt erreichen wird. Saubere Energien wachsen demnach in einem nie dagewesenen Tempo, aber der Einsatz sei bei weitem nicht gleichmäßig über alle Technologien und Märkte verteilt.

    Die weltweite Stromnachfrage steige stark. Der Stromverbrauch sei in den vergangenen zehn Jahren doppelt so schnell gewachsen wie die Gesamtenergienachfrage. Zwei Drittel des weltweiten Anstiegs der Stromnachfrage seien dabei auf China entfallen.

    Mehr Einsatz für Energiewende nötig

    Für einen anhaltend schnellen Ausbau sauberer Energie sind aus Sicht der IEA wesentlich höhere Investitionen insbesondere in Stromnetze und Energiespeicher erforderlich. Eine sichere Dekarbonisierung des Stromsektors erfordere, dass Investitionen in Netze und Speicher schneller steigen als die saubere Stromerzeugung selbst. Viele Versorgungssysteme seien derzeit anfällig für die Zunahme extremer Wetterereignisse, was die Bemühungen um mehr Widerstandsfähigkeit und digitale Sicherheit wichtiger mache.

    Hilfe für Entwicklungsländer nötig

    In einigen Regionen der Welt behindern laut der IEA außerdem hohe Finanzierungskosten und Projektrisiken die Verbreitung kostengünstiger sauberer Energietechnologien - also dort, wo sie am dringendsten benötigt würden. Dies sei vor allem in Entwicklungsländern der Fall, wo diese Technologien den größten Nutzen für die nachhaltige Entwicklung und die Verringerung der Emissionen bringen könnten.

    Der fehlende Zugang zu Energie ist nach dem IEA-Bericht weiterhin die größte Ungerechtigkeit im heutigen Energiesystem: 750 Millionen Menschen - vor allem in Afrika südlich der Sahara - haben keinen Zugang zu Elektrizität und über zwei Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberen Brennstoffen zum Kochen.

    Klimaziele noch nicht erreicht

    Trotz der zunehmenden Dynamik bei der Umstellung auf saubere Energien sei die Welt vom Erreichen der Klimaneutralität noch weit entfernt. Entscheidungen von Regierungen, Investoren und Verbrauchern verfestigten allzu oft die Mängel des heutigen Energiesystems, anstatt es auf einen saubereren und sichereren Weg zu bringen, so der IEA-Bericht. Dazu kämen zunehmende Hitzewellen mit einer verstärkten Nutzung von Klimaanlagen, der Vormarsch der auf Rechenzentren angewiesenen Künstlichen Intelligenz, aber auch Effizienzmaßnahmen, die sich auf die künftige Stromnachfrage auswirken könnten.

    Erderwärmung um 2,4 Grad mit gravierenden Folgen

    Ausgehend von den heutigen politischen Rahmenbedingungen werden die weltweiten Kohlendioxidemissionen nach der IEA-Prognose ihren Höhepunkt bald erreichen. Da danach kein starker Rückgang erwartet werde, sei mit einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur bis zum Ende des Jahrhunderts um 2,4 Grad zu rechnen und damit um deutlich mehr als das angestrebte 1,5-Grad-Ziel.

    Dieser Klimawandel bringt die Energiesicherheit laut IEA in Gefahr. In vielen Regionen der Welt stellten extreme Wetterereignisse, die durch jahrzehntelange hohe Emissionen verschärft worden seien, bereits jetzt eine große Herausforderung für den sicheren und zuverlässigen Betrieb der Energiesysteme dar. Das betreffe immer heftigere Hitzewellen, Dürreperioden, Überschwemmungen und Stürme.

    Sinkende Energiepreise?

    In der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnt sind laut der IEA-Analyse eine stärkere Versorgung mit Erdöl und Erdgas und damit sinkende Preise für Verbraucher möglich. Der Politik verschaffe dies Spielraum, sich auf mehr Investitionen in saubere Energien und auf die Abschaffung ineffizienter Subventionen für fossile Brennstoffe zu konzentrieren.

    Kriege und Krisen gefährden die Energiesicherheit weltweit. (Archivbild)
    Kriege und Krisen gefährden die Energiesicherheit weltweit. (Archivbild) Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa
    Geopolitische Spannungen können aus Sicht der Internationalen Energieagentur die Versorgungssicherheit gefährden. (Archivbild).
    Geopolitische Spannungen können aus Sicht der Internationalen Energieagentur die Versorgungssicherheit gefährden. (Archivbild). Foto: Ebrahim Noroozi/AP/dpa
    Die Energieagentur geht davon aus, dass die Nachfrage nach allen drei fossilen Brennstoffen bis zum Ende des Jahrzehnts ihren Höhepunkt erreichen wird. (Archivbild)
    Die Energieagentur geht davon aus, dass die Nachfrage nach allen drei fossilen Brennstoffen bis zum Ende des Jahrzehnts ihren Höhepunkt erreichen wird. (Archivbild) Foto: Rui Vieira/AP/dpa
    Entwicklungsländer sind von sauberen Energien auch für das tägliche Kochen oft noch abgeschnitten. (Archivbild)
    Entwicklungsländer sind von sauberen Energien auch für das tägliche Kochen oft noch abgeschnitten. (Archivbild) Foto: Abed Al Hashlamoun/dpa
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