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Zu wenig: Das sind Ergebnisse der Weltklimakonferenz in Baku

Kommentar

Vor uns die Sintflut – was die Klimakonferenz (nicht) gebracht hat

Michael Stifter
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    In Valencia bekamen die Menschen erst kürzlich die zerstörerische Kraft von Wetterextremen zu spüren.
    In Valencia bekamen die Menschen erst kürzlich die zerstörerische Kraft von Wetterextremen zu spüren. Foto: Rober Solsona, dpa

    Mehr Geld, aber nicht genug und auch nur vielleicht. Das ist das wesentliche Ergebnis der Weltklimakonferenz. In Baku brannte die Luft, die ärmeren Länder, die oft besonders hart unter jener Klimakrise leiden, die von den großen Industrienationen verursacht wurde, sind zu Recht empört.

    Von den vagen Zusagen der entscheidenden Akteure, die Menschheit zumindest besser vor Wetterextremen zu schützen, haben sie erst einmal gar nichts. Zumal völlig unklar ist, woher das zusätzliche Geld kommen soll, angesichts der angespannten finanziellen Situation, in der sich viele Staaten befinden.

    Beschlossen wurden 300 Milliarden US-Dollar jährlich (rund 288 Milliarden Euro), die vor allem von den Industriestaaten bis 2035 aufgebracht werden sollen. Aus Sicht von Experten reicht das bei weitem nicht aus, um das, was da auf uns zukommt, halbwegs beherrschen zu können.

    Donald Trump hält den Klimawandel für links-grünes Geschwätz

    Und dann ist da ja noch ein radikaler US-Präsident am Horizont, der keinen Hehl daraus macht, dass er den Klimawandel für links-grünes Geschwätz hält. Dass Donald Trump sich an Zusagen seines Vorgängers Joe Biden gebunden fühlt, die ihm nicht in den Kram passen? Äußerst unwahrscheinlich.

    Friedrich Merz: Die Welt wird morgen nicht untergehen

    Aber man muss gar nicht unbedingt nach Amerika schauen, um die Zeichen der Zeit zu sehen. Auch in Deutschland nimmt mit CDU-Chef Friedrich Merz ein Mann Anlauf auf das Kanzleramt, der nicht müde wird, allen zu erzählen, dass die Welt eben morgen nicht untergehen werde und man es deshalb mit dem Schutz unseres Planeten nicht übertreiben sollte. Von einem möglichen Koalitionspartner FDP ganz zu schweigen, der immer noch der Meinung ist, der Markt und die Technologieoffenheit würden dann schon alles regeln.

    Nach uns die Sintflut - so heißt offenkundig die Maxime vieler Politikerinnen und Politiker rund um die Welt. Machen wir uns nichts vor, das bedeutet nichts anderes als: vor uns die Sintflut.

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    5 Kommentare
    Maria Reichenauer

    Hat man nicht auch in dieser Zeitung die Politik der Grünen zerredet bis zum Geht-nicht-mehr? Hat man nicht das sog. Heizungsgesetz bereits begraben, bevor es in den Beratungen der Ausschüsse war? Hat man nicht ständig gegen die Absicht geschrieben, möglichst viel erneuerbare Energien zu schaffen, um Kohle und Öl zu ersetzen? Hat man nicht ständig Söder auf den Schild gehoben, der in Bayern keine Windräder auf die Bahn bringt? Und Aiwanger, der die Demokratie vermisst und stattdessen Wischmops kauft? Warum wohl soll die Schuldenbremse gelockert werden? Vielleicht deshalb, um der Industrie die Transformation zu grüner Energie leichter zu machen? Ich kann nur sagen – fragen Sie Habeck, er kennt den Weg. Statt dessen läuft man Parteien nach, die das Gegenteil wollen, nur um nicht aus der eigenen Komfortzone heraus zu müssen. Der Kommentar von Stifter ist richtig, aber auch scheinheilig angesichts dessen, wie man mit den Grünen umgegangen ist.

    Richard Merk

    Es fehlt an Aufklärung der Bürger zum Klimaschutz in der Bevölkerung. Letztlich vergeht fast kein Tag in dem Söder nicht gegen die Grünen hetzt. Eigentlich ziemlich logisch dass ein großer Teil der Bürger dem Klimaschutz die kalte Schulter zeigt. Medien wie die Augsburger Allgemeine sind gefragt um dem Bürger wahrheitsgemäß die Augen zu öffnen. Zwei mal pro Jahr reicht nicht, es braucht mindestens zwei mal pro Woche ein Bericht wo und wie Länder und Menschen unter dem fortgeschrittenen Klimawandel leiden.

    Stefan Brathe

    Der Klimagipfel in Baku , eine Lachnummer , die Regierungen , Staatsoberhäupter , Lachnummern . Wie krank ist die Menschheit eigentlich ? Wir haben keinen 2ten Planeten , auf dem man ausweichen kann . Die Unwetterkatastrophen werden immer schlimmer , die Co ² Ausstöße immer mehr . 300 Milliarden für die ärmeren Länder ? Dazu in Baku , Öl und Gasproduzierendes Land ? . dann kommt noch Trump , der mehr Öl und Gas fördern will , noch mehr Treibhausgase ? begreifen wir überhaupt noch , das es hier um die Menschheit geht , nicht nur um Wirtschaft und Umsätze. Es hängt sehr vieles mit dem Klima / Klimaschutz und Klimakatastrophen zusammen , es wäre in der Tat an der Zeit, über vieles besser zu informieren und informiert zu werden . Uns braucht die Erde nicht , und das Klima , verändert sich , immer ein bißchen mehr . Und ob man sich alles mit Geld kaufen kann ist fraglich , es dient eher zur eigenen Beruhigung . Wo soll das noch hinführen ?

    Inge Brenner

    Karl Brenner Schöner Kommentar, Frau Reichenauer. Ich stimme Ihnen voll zu. Es ist allerdings auch wichtig, dass die Grünen jetzt einen Wahlkampf führen, der ihnen den Weg zu einer Regierungsbeteiligung eröffnet. Es reicht nicht, zu betonen, dass das Klima "geschützt" und etwas gegen die "Klimakrise" getan werden müsse. Ich mag diese zwei Aussagen nicht. Die Wähler fragen sich meines Erachtens, wie eine eventuell grüne Regierung Wohlstand und innere wie äußere Sicherheit garantieren kann. Diese Themen müssen vorangestellt und verknüpft werden mit dem Kampf gegen die Erderwärmung. Ich hoffe, die Grünen schaffen es, glaubwürdig die Zusammenhänge aufzuzeigen. Ansonsten, befürchte ich, wird die Partei mit ihren berechtigten Anliegen im Februar scheitern und in die Opposition gehen.

    Josef Berchtold

    Wetter-Extreme gibt es, gab es schon immer. Wenn man das weiß, sollte man nicht Abfluss-Schneisen von Flüssen bebauen. Wetter-Extreme, ob Klimawandel oder nicht, sind zu berücksichtigen. Es wurde auch in Augsburg in der Vergangenheit riskant gebaut. Würde man höher bauen, bräuchte man nicht so viel Bauland. Ob die Versicherungen die Dummheit, die sich in Bebauungsplänen ausdrückt noch lange mitmachen, ist fraglich. Persönlich und planerisch hatte ich schon mit einem Bebauungsplan zu tun. Ärger über Ärger. Logik wurde nicht beachtet, Geldgier trug den Sieg davon.

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