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Wetterextreme: Mehr Hitze, mehr Starkregen

Wetterextreme

Mehr Hitze, mehr Starkregen

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    Erdrutsche gehören in den Alpen zu den Gefahren, die durch den Klimawandel verstärkt werden. 2008 rutschte dieser Hang in Norditalien ab.
    Erdrutsche gehören in den Alpen zu den Gefahren, die durch den Klimawandel verstärkt werden. 2008 rutschte dieser Hang in Norditalien ab. Foto: Foto: dpa

    Augsburg Dürre, Starkregen, Stürme – seit über die vom Menschen verursachte Klimaveränderung diskutiert wird, ist auch von einer Zunahme extremer Wetterereignissen die Rede. Was bislang nur vage Annahme war, hat der Weltklimarat (IPCC) jetzt wissenschaftlich ausgedrückt: Künftige Wetterextreme werden in einem neuen Bericht mit Angaben über deren Eintrittswahrscheinlichkeit verbunden.

    Die komplette Studie soll erst im Februar 2012 erscheinen. Gestern wurde aber – im Hinblick auf die in gut einer Woche beginnende Weltklimakonferenz in Durban (Südafrika) – bereits eine „Zusammenfassung für Entscheidungsträger“ im Internet veröffentlicht.

    Auch wenn es zu berücksichtigen gilt, dass – wie es in einem geflügelten Wort scherzhaft heißt – „alle Prognosen schwierig sind, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen“, ergibt sich aus dem Papier des Weltklimarats folgendes Bild:

    Hitze So gut wie sicher ist, dass extreme Tageshöchsttemperaturen künftig weltweit häufiger auftreten und höher sein werden als heute. Auf allen Landgebieten wird es bis zum Ende des Jahrhunderts auch mehr

    Höchstwerte, die jetzt alle 20 Jahre gemessen werden, sollen künftig auch in Mitteleuropa alle fünf oder sogar alle zwei Jahre eintreten, heißt es in dem Papier. Die höchste Tagestemperatur wird zur Mitte des Jahrhunderts um 1 bis 3 Grad höher sein als heute, zum Ende des Jahrhunderts um 2 bis 5 Grad höher. Nur in den hohen Breiten der nördlichen Hemisphäre wird der Anstieg schwächer ausfallen.

    Starkregen Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wird es künftig mehr Starkregen geben. Betroffen davon sind besonders die hohen Breitengrade und die Tropen, im Winter aber auch die gemäßigten Breiten auf der Nordhalbkugel, also unter anderem Deutschland.

    Tropenstürme Die maximale Windgeschwindigkeit in tropischen Wirbelstürmen wird mit großer Sicherheit zunehmen, die Häufigkeit dieser Zyklone wird aber eher abnehmen oder gleich bleiben.

    Dürre Es gibt Anzeichen, dass es im Laufe des Jahrhunderts mehr Dürreperioden geben wird, unter anderem in Südeuropa und der Mittelmeerregion, aber auch in Mitteleuropa. Diese Aussage versehen die Forscher aber noch mit einem Fragezeichen.

    Meeresspiegel Sehr wahrscheinlich ist, dass der steigende Meeresspiegel die Zerstörungskraft von Sturmfluten erhöhen wird.

    Berge Hitze, Rückgang der Gletscher und das Tauen von Permafrost schaffen spezielle Gefahren in den Bergen wie das Abrutschen von Hängen oder das Auslaufen von Gletscherseen.

    Monsun Eher keine Veränderungen erwarten die Forscher bei natürlichen Klimaschwankungen wie Monsun und El Niño.

    Der Weltklimarat versteht seine Studie als Mahnung an die Politiker, den Klimagefahren vorzubeugen. Den Industriestaaten drohen vor allem materielle Verluste, in den Entwicklungsländern sind viele Menschenleben gefährdet. IPCC-Chef Rajendra Pachauri weist darauf hin, dass Risikomanagement und Vorsorge helfen könnten, mit dem Klimawandel zurechtzukommen. Wie dies funktionieren kann, wird ein großes Thema in Durban sein.

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