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Werner Schulz ist tot - DDR-Bürgerrechtler stirbt in Berlin bei Veranstaltung

Grünen-Politiker

Früherer DDR-Bürgerrechtler Werner Schulz bei Veranstaltung gestorben

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    Werner Schulz im Januar 2011 bei einer Talksendung im ZDF.
    Werner Schulz im Januar 2011 bei einer Talksendung im ZDF. Foto: Karlheinz Schindler/dpa-Zentralbild, dpa

    Der frühere DDR-Bürgerrechtler Werner Schulz ist tot. Er starb am Mittwoch während einer Gedenkveranstaltung im Berliner Schloss Bellevue. Im Amtssitz des Bundespräsidenten soll er plötzlich zusammengebrochen sein. Schulz wurde 72 Jahre alt.

    Der gebürtige Zwickauer war nach dem Mauerfall als Politiker der Grünen in den Deutschen Bundestag eingezogen, in dem er von 1990 bis 2005 saß. Von 2009 bis 2014 war er Mitglied des Europäischen Parlaments. Schulz galt bei den Grünen als einziger profilierter Bürgerrechtler der DDR, der sich auf Dauer durchsetzen konnte.

    Bundeskanzler Olaf Scholz: Schulz hat sich um Zusammenwachsen von Ost und West verdient gemacht

    Am Mittwoch haben viele Politikerinnen und Politiker den Bürgerrechtler gewürdigt. Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb auf Twitter, der plötzliche Tod von Werner Schulz am heutigen Jahrestag des Mauerfalls mache ihn traurig. Schulz habe "sich sehr verdient gemacht um unser Land, um das Zusammenwachsen von Ost und West".

    Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt und Kulturstaatsministerin Claudia Roth würdigten Schulz' Einsatz für Bürgerrechte in der DDR.

    "Werner Schulz war einer jener mutigen Persönlichkeiten, denen wir alle in unserem wiedervereinten Land den Fall der Mauer verdanken", schrieb Steinmeier laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) der Witwe Monika Schulz. "Für seine Courage, seine stets aufrechte Haltung und zugleich für seine Analysekraft habe ich ihn zutiefst bewundert." Schulz werde ihm als wichtiger und hoch geschätzter Gesprächspartner fehlen. Die Begegnungen mit ihm werde er vermissen.

    Claudia Roth zeigt sich "traurig und schockier" vom Tod des Bürgerrechtlers Werner Schulz

    "Ich bin traurig und schockiert vom plötzlichen und sehr frühen Tod von Werner Schulz", teilte die Grünen-Politikerin Claudia Roth am Mittwoch laut dpa mit. "Er konnte wie kein anderer den Totalitarismus des SED-Regimes und den Unterschied zur Demokratie und Rechtsstaatlichkeit begreifbar machen." 

    Schulz sei Bürgerrechtler durch und durch gewesen. "In der damaligen DDR, im Bundestag und Europaparlament war er ein glaubwürdiger Kämpfer für Demokratie und Freiheit", sagte Roth. "Seine Stimme und seine aufrüttelnde Einmischung werden fehlen."

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