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Weltjugendtag: Die portugiesische Party für den Papst ist zu Ende

Weltjugendtag

Die portugiesische Party für den Papst ist zu Ende

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    Papst Franziskus fährt mit dem Papamobil durch die Menge.
    Papst Franziskus fährt mit dem Papamobil durch die Menge. Foto: Francisco Seco/AP, dpa

    Ein Meer von Menschen wogte vor der riesigen Bühne am Stadtrand Lissabons. Fahnen aus aller Welt wehen im Wind. Auch Banner aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz sind zu sehen. Hunderttausende winken Papst Franziskus zu, nachdem er am Sonntagmittag seine zweistündige Abschlussmesse zum Ende des sechstägigen Weltjugendtages (WJT) beendet hatte. Man hört Jubelrufe: „Franziskus, Franziskus.“ 

    „Habt keine Angst“, rief das 86 Jahre alte Kirchenoberhaupt den jungen Menschen zu. „Ihr seid die Gegenwart und die Zukunft.“ Er ermutigte sie auf dem WJT in Portugal, optimistisch nach vorne zu schauen und an ihren Träumen und Wünschen für eine bessere Welt festzuhalten. Die Nächstenliebe dürfe nicht untergehen, predigte Franziskus: „Anderen zu helfen, ist ein Geschenk an sich selbst und tut allen gut“, lautete eine der päpstlichen Botschaften an die junge Generation. 

    Nächster Weltjugendtag ist 2027 in Seoul

    Viele der jungen Katholiken, die am Sonntag in Lissabons Tejo-Park mit dem Papst beteten, hatten auf dem Gelände des Open-Air-Gottesdienstes übernachtet. Der Park glich in der Nacht zum Sonntag einem riesigen Zeltlager. Am Samstag fand hier bereits eine Abendandacht mit Franziskus statt. Auf dem Areal herrschte am Wochenende Festival-Atmosphäre. Eine Art Glaubensparty mit dem Papst als Ehrengast. Musik dröhnte aus riesigen Lautsprecher-Boxen. Die Menschen sangen und tanzten. 

    Der Weltjugendtag, der alle zwei bis vier Jahre stattfindet, ist das größte katholische Event der Welt. Eigentlich sollte der WJT schon 2022 stattfinden, war jedoch wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben worden. Nach Angaben des Vatikans nahmen mehr als eine Million Personen an dem sechstägigen Jugendtreffen in Lissabon teil – darunter waren auch zahlreiche ältere Menschen zu sehen. Der nächste WJT soll 2027 in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul stattfinden. 

    Papstvisite im Wallfahrtsort Fatima

    Einer der Höhepunkte der Papstvisite, die am vergangenen Mittwoch in Lissabon begann, war am Samstag der Besuch des weltberühmten Wallfahrtsortes Fatima, der 130 Kilometer nördlich von Lissabon liegt. Franziskus schwebte per Hubschrauber nach Fatima, wo ihn etwa 200.000 Menschen auf dem riesigen Pilgerplatz erwarteten. 

    Als er dort im Papamobil langsam durch die Menge rollte, kommt es zu bewegenden Szenen: Manche Gläubige weinten ergriffen, andere bekreuzigten sich. Viele winkten mit ihren Sonnenhüten. Immer wieder stoppte das Papstmobil, weil den päpstlichen Leibwächtern kleine Kinder gereicht wurden – in der Hoffnung, dass Franziskus dem Nachwuchs seinen Segen mit auf den Lebensweg gibt. 

    Das Dorf Fatima wurde zum Wallfahrtsort, nachdem – der Überlieferung zufolge – dort drei Hirtenkindern die Jungfrau Maria erschien. Diese Erscheinung im Jahr 1917 soll sich mehrmals wiederholt haben. Maria soll ihnen drei Offenbarungen gemacht haben – eine dieser Offenbarungen wurde später als Prophezeiung des Schussattentats auf Papst Johannes Paul II. in 1981 gedeutet. In Fatima betete Franziskus vor der Marienstatue, welche in der Kapelle Fatimas steht. In der Krone der Madonna ist eine jener Pistolenkugeln eingearbeitet, die Johannes Paul bei dem Anschlag auf dem Petersplatz schwer verletzten. 

    Man sah in Portugal einen fröhlichen Papst, der das Bad in der Menge genoss. Franziskus zeigte sich nach seiner Bauchoperation im Juni in guter Form. Auch wenn er sich meist im Rollstuhl oder im Papamobil bewegte. Aber man erlebte auch einen ernsten nachdenklichen Papst. Einen Franziskus, der zum Beispiel größere Anstrengungen Europas für den Frieden in der Ukraine forderte. 

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