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Washington: Mutmaßliche Whistleblowerin nach Leak von NSA-Dokumenten festgenommen

Washington

Mutmaßliche Whistleblowerin nach Leak von NSA-Dokumenten festgenommen

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    Die NSA wurde wieder mal Opfer eines Whistleblowers. (Symbolbild)
    Die NSA wurde wieder mal Opfer eines Whistleblowers. (Symbolbild) Foto: Nicolas Armer (dpa)

    In den USA ist eine 25-jährige Frau angeklagt worden, die ein vertrauliches Dokument des Geheimdienstes NSA an die Webseite "The Intercept" weitergegeben haben soll. Einem Bericht des Portals zufolge sollen die Geheimdienstinformationen zeigen, dass der russische Militärgeheimdienst noch weitgehender in die US-Präsidentschaftswahl einzugreifen versuchte als bekannt. Das Justizministerium teilte mit, dass die 25-jährige Frau am Samstag im US-Bundesstaat Georgia festgenommen wurde. Dem Sender NBC wurde ein unmittelbarer Zusammenhang mit dem "Intercept"-Bericht bestätigt.

    Russische Hacker drangen möglicherweise in die US-Wahlsysteme ein

    Der Artikel befasst sich mit russischen Beeinflussungsversuchen auf die Präsidentschaftswahl 2016. Das geheime NSA-Dokument zeige, dass der Militärgeheimdienst GRU über Monate hinweg versucht habe, in Wahlsysteme einzudringen. Belegt seien demnach nun auch Attacken auf Systeme der Wählerregistrierung.

    Die Hacker hätten mit einem Cyberangriff auf eine amerikanische Firma versucht, an Informationen über die bei der Wahl eingesetzte Hard- und Software zu gelangen, heißt es in einem Auszug auf der Webseite, der aus dem NSA-Dokument stammen soll. Bei dem Unternehmen handelt es sich laut "The Intercept" um einen Zulieferer von Wahlsoftware.

    Anschließend hätten die Angreifer Phishing-Emails an mehr als hundert Wahlbüros verschickt, um Schadsoftware zu platzieren. Die NSA sei sich aber unsicher über das Ergebnis der Attacke, schreibt die Webseite weiter. Es sei unklar, ob der Versuch erfolgreich gewesen sei und welche Daten möglicherweise gestohlen wurden.

    Die Autoren stellen ausdrücklich klar, dass das NSA-Dokument nicht sage, was für Geheimdienstinformationen der Analyse zugrunde liegen.

    Wie groß ist Russlands Einflussnahme?

    Sollte sich die Echtheit des Dokuments bestätigen, würden die Informationen über die Erkenntnisse eines Geheimdienstbericht aus dem Januar hinausgehen. Darin kamen mehrere Dienste zu der Schlussfolgerung, dass der russische Präsident Wladimir Putin eine Kampagne zur Manipulationen der Präsidentschaftswahl angeordnet hat. Diese soll sich auf eine Kombination verschiedener Strategien gestützt haben, darunter verdeckte Geheimdienstoperationen, gezielte Berichterstattung der Staatsmedien sowie das Agitieren bezahlter Nutzer in sozialen Netzwerken.

    Russland bestreitet das. Auch die neuen Vorwürfe wies Moskau am Dienstag entschieden zurück. Der Kreml betonte, dass man nicht versucht habe, die US-Wahl zu beeinflussen. "Diese Behauptung entspricht absolut nicht der Wahrheit", sagte Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.

    Die Regierung Trump fährt eine harte Linie gegen Whistleblower

    Die Umstände, die zu der Festnahme der 25-jährigen Frau führten, werfen unterdessen Fragen auf. In Gerichtsdokumenten heißt es, dass eine Nachrichtenorganisation auf Bitte der Regierung eine Kopie des gestohlenen Dokuments an das FBI weitergab. Eine interne Untersuchung brachte die Ermittler auf die Spur der 25-Jährigen. Sie wurde festgenommen und muss sich wegen Diebstahls und Weitergabe vertraulicher Informationen verantworten. Die Gerichtsdokumente nennen den Namen des Medienunternehmens nicht. US-Medien stellten aber einen Zusammenhang mit "The Intercept" her.

    Es ist die erste bekannte Festnahme einer Whistleblowerin unter Präsident Donald Trump. Dessen Regierung hat angekündigt, mit aller Macht gegen Leaks und die Weitergabe geheimer Informationen vorzugehen. Der stellvertretende Generalstaatsanwalt Rod Rosenstein erklärte am Montag zu der Festnahme, die Weitergabe vertraulichen Materials gefährde die nationale Sicherheit und untergrabe das Vertrauen in die Regierung.

    "The Intercept" ist eine Website, die unter anderem von Laura Poitras und Glenn Greenwald betrieben wird. Sie gelangte im Zusammenhang mit dem NSA-Whistleblower Edward Snowden zu einiger Berühmtheit. dpa

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