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Washington: Französischer Präsident auf USA-Besuch: Viel Pomp und knappe Worte

Washington

Französischer Präsident auf USA-Besuch: Viel Pomp und knappe Worte

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    Handschlag beim Staatsbankett: US-Präsident Joe Biden (links) und sein französischer Kollege Emmanuel Macron.
    Handschlag beim Staatsbankett: US-Präsident Joe Biden (links) und sein französischer Kollege Emmanuel Macron. Foto: Andrew Harnik/AP, dpa

    An bedeutungsschweren Gesten und großen Worten besteht an diesem strahlend blauen Wintertag kein Mangel. US-Präsident Joe Biden hat seinen Gast mit einem blau-weiß-roten Fahnenmeer und 21 Kanonenschüssen vor dem Weißen Haus begrüßt, und der französische Amtskollege Emmanuel Macron hat sich mit vielen Rücken- und Armklopfern bedankt.

    Doch als der Gastgeber bei der Pressekonferenz nach einem dreistündigen Gespräch hinter verschlossenen Türen gefragt wird, wie denn das derzeit wohl größte Problem im transatlantischen Verhältnis ausgeräumt werden könne, gibt er sich extrem zugeknöpft. „Ich bin zuversichtlich“, antwortet Biden knapp. Einige Journalisten im weihnachtlich dekorierten East Room des Weißen Hauses lachen, weil sie an eine Kunstpause glauben. Aber Biden beharrt: „Das ist meine Antwort“. Mehr will er nicht sagen.

    Zwischen Frankreich und den USA ist nicht alles eitel Sonnenschein

    In den Tagen vor dem Besuch haben die Amerikaner die immer lauteren Beschwerden aus dem alten Kontinent heruntergespielt und. Doch der selbstbewusste Macron ist erkennbar nicht nach Washington gekommen, um sich vom Pomp und Pathos des ersten Staatsbesuchs in Bidens Regierungszeit einlullen zu lassen. „Das ist super-aggressiv für unsere Wirtschaft“, hat er sich undiplomatisch kurz nach seiner Ankunft bei einem Mittagessen mit amerikanischen Politikern und Unternehmern beklagt: „Vielleicht können Sie auf diese Weise ihre Probleme lösen, aber Sie erhöhen meine.“

    Demonstrativ einig präsentieren sich die beiden Regierungschefs dafür in der Ukraine-Frage. Macrons bevorstehendes Treffen mit dem russischen Machthaber Wladimir Putin hatte bei einigen in Washington Sorgen vor einem Alleingang genährt. Er werde die Ukraine niemals zu Konzessionen drängen, die für ihre Regierung nicht akzeptabel seien, betont der Franzose nun. Er suche mit ihm nur das Gespräch, um eine weitere Eskalation der Auseinandersetzung etwa durch die Beschädigung von Atomkraftwerken zu verhindern.

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