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Was macht ein Landrat? Aufgaben, Definition, Wahl, Besoldung & Amtsdauer

Kreistag

Was macht eigentlich ein Landrat?

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    Robert Sesselmann ist der erste Landtag aus der AfD.
    Robert Sesselmann ist der erste Landtag aus der AfD. Foto: Martin Schutt, dpa (Archivbild)

    In Sonneberg (Thüringen) wurde zum ersten Mal ein AfD-Politiker zum Landrat gewählt. Der 50 Jahre alte Robert Sesselmann wird in dem Landkreis ab sofort die Geschicke leiten. Doch was macht ein Landrat eigentlich und wie viel Einfluss hat er? Ein Überblick über Befugnisse und Aufgaben.

    Definition: Was ist ein Landrat?

    Ein Landrat kann als oberster Beamter eines Kreises beschrieben werden. Er fungiert als Chef der Verwaltung, wodurch er mit einem Bürgermeister einer kreisfreien Stadt verglichen werden kann. In den meisten Bundesländern fungiert ein Landrat auch als untere staatliche Verwaltungsbehörde. Daraus ergibt sich eine Doppelstellung. 

    Ein Landrat hat die übergeordnete Aufgabe, alles umzusetzen, was durch den Kreistag beschlossen wird. Außerdem muss er seinen Kreis nach innen und außen vertreten. Landräte werden von der kommunalen Aufsichtsbehörden des Landes kontrolliert. Diese unterstehen dem Innenministerium. 

    Wie wird ein Landrat gewählt?

    Der Landrat wird in den meisten Bundesländern direkt von den Bürgerinnen und Bürgern des Kreises gewählt. Ausnahmen stellen Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein dar. In den beiden Ländern wird der Landrat durch den Kreistag gewählt.

    Bei einer Landratswahl braucht ein Kandidat in aller Regel die absolute Mehrheit, um zum Landrat bestimmt zu werden. Steht diese nach dem ersten Wahlgang nicht fest, kommt es zur Stichwahl.

    Amtsdauer: Wie lange bleibt ein Landrat im Amt?

    Die Amtsdauer von Landräten variiert je nach Bundesland. Im Folgenden finden sich die jeweiligen Regelungen:

    • Bayern: 6 Jahre
    • Baden-Württemberg: 8 Jahre
    • Thüringen: 6 Jahre
    • Rheinland-Pfalz: 8 Jahre
    • Saarland: 10 Jahre
    • Nordrhein-Westfalen: 5 Jahre
    • Hessen: 6 Jahre
    • Niedersachsen: 5 Jahre
    • Brandenburg: 8 Jahre
    • Mecklenburg-Vorpommern: 7 bis 9 Jahre
    • Sachsen: 7 Jahre
    • Sachsen-Anhalt: 7 Jahre
    • Schleswig-Holstein: 6 bis 8 Jahre

    Aufgaben und Befugnisse: Was macht ein Landrat?

    Ein Landrat leitet die Sitzungen des Kreistages und führt dessen Beschlüsse aus. Er fungiert in aller Regel als Vorgesetzter für Beamte und Arbeitnehmer der Kreisverwaltung.

    Eine der wichtigsten Aufgaben eines Landrats ist zudem, den eigenen Kreis nach außen zu vertreten. Das kann er beispielsweise bei Gesprächen mit der Landes- oder der Bundesregierung machen. Eine andere Option ist die Kommunikation mit Investoren. Ein Landrat vertritt den Kreis außerdem nach innen. Beispielsweise bei Volksfesten und Sportveranstaltungen.

    Je nach Bundesland kann ein Landrat noch mehr Aufgaben haben. Auch seine Befugnisse variieren in den Ländern.

    Besoldung: Wie viel verdient ein Landrat?

    Die Besoldung von Landräten hängt von dem jeweiligen Bundesland ab. Sie wird auch von der Einwohnerzahl des Landkreises beeinflusst. 

    In Bayern werden Landräte zumeist in die Besoldungsgruppe A16 eingestuft.

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